Neues Haus - Von Anfang an richtige Planung der AA

[arnibanani]

Moin Moin,

Wir werden bald unser neues Haus bauen.
Reetdach mit ca. 300m2 Wohnfläche.

In unserem jetzigen Haus haben wir auch bereits eine Alarmanlage, allerdings eine nachträglich installierte Abus.
Aus unserer Sicht relativ kompliziert zu steuern und es nerven die Batterien der funkender doch schon sehr.

Wir möchten uns bei „scharfer“ Anlage trotzdem noch im Haus bewegen und uns ist auch wichtig, dass die Anlage abschreckend wirkt. Also ggf. Sogar Kameras rund ums Haus.

Da wir keinerlei Ahnung von Alarmanlagen haben, frage ich hier nach....

Komme aus der Nähe von Stade (21682).

Wir sind über alle Tipps sehr dankbar.
LG
Arni

[5624]

Also wenn du jetzt noch in der Planungsphase bist, dann lass direkt Leerrohre samt Zugdraht legen. Also zu jeder Tür und zu jedem Fenster und dort dann jeweils eine Unterputzdose für den Verteiler. Von der Dose dann noch ein kurzes Stück Rohr bis in die Laibung.

Ende der Leerrohre dann in einem Raum, der am besten im Hausinneren liegt, wenn das nicht realisierbar ist oder der HAR/HWR die Zentrale beherrbergen soll und an einer Außenwand liegt, die Zentrale auf eine Innenwand setzen. Dieser Raum und der Raum hinter der Wand müssen per Bewegungsmelder überwacht werden.

Es gibt verschiedene Anlagen in verschiedenen Preisklassen, die man hierfür einsetzen kann. Deine Forderung, dass man sich bei internscharfer Anlage noch im Haus bewegen kann, ist Standard.

Preislich eher obere Mittelklasse wäre hier Telenot, dafür aber extrem lange haltbar, es gibt ein günstiges Basispaket (die compact easy), welches man in den meisten Fällen einsetzen kann und das Zeug lebt ewig. Viele der Telenot-Anlagen, die in den 90ern montiert wurden, funktionieren heute noch problemlos. Dennoch sollte man die Anlage einmal im Jahr vom Fachmann überprüfen lassen.

Telenot-Errichter findest du überall, einfach mal auf http://www.telenot.com für einen Bereich die Errichtersuche bemühen.

[peteralarm]

5624 hat bereits alles gesagt.
Suche dir einen Errichter, lass dir ein Angebot machen und entscheide dann.
Telenot kann ich auch nur empfehlen, ist zwar nicht ganz billig, aber dafür hast du für viele Jahre ein zuverlässiges System mit sehr komfortabler Bedienung.
Von Abus würde ich abraten, da ist Ärger vorprogrammiert.
Vorsicht vor "Infraschall" Anlagen, das ist die Leute verarscht.

[Martina H.]

Was ist mit Signalgebern, Bedienteilen (innen/außen), Notruftaster (Schlafzimmer) ...

Es geht nichts über den Vor-Ort-Termin. Da werden im Gespräch mit dem späteren Nutzer auch die Wünsche abgefragt und die Möglichkeiten erörtert, aus denen ausgewählt werden kann

Bewegungsmelder würde ich auch im Innern als Falle vorsehen. Die können so parametriert werden, dass diese nur aktiv sind, wenn keiner (auch kein Haustier) im Haus ist. Da bieten sich Flure an, die auch jemand, der durch das Dach einsteigt, entlang läuft.

Aber ohne das Objekt zu kennen, bleibt es bei allgemeinen Ratschlägen, die es hier im Forum schon zu hunderten gleichen Anfragen gab.

[arnibanani]

Moin Moin noch mal,

Ihr habt mir nur wenigen Antworten schon eine Menge Licht ins Dunkel gebracht, vielen Dank!!

Was mich ein wenig verwirrt, ist dieses Smart Home Gedöns.

Da ich mir eine Free@Home von Busch Jäger installieren werde, frage ich mich, ob man eine AA dort einbinden kann?
Ich will ja nicht mehrere Apps haben.

Da die AA auch die Rollläden steuern können, dies aber auch über F@H geht, frage ich mich, ob man sich da nicht in die Quere kommt.

Da wäre ich über ein paar Tipps, wie man das sinnvoll auseinanderhält bzw. Nicht das Möglichste sondern eher das Nötigste vorsieht.

LG und Danke

[5624]

Man sollte bei Smart Home vorsichtig sein. Die Alarmanlage hat einer höherwertige Funktion als die Komforttechnik. Daher sollte man der Alarmanlage eine höhere Priorität geben und nicht aus Komfortgründen die Sicherheit schwächen.

Ich kenn das BJ-System nicht, aber in der Regel kann man hier Informationen über Ein- und Ausgänge übergeben. Wenn das System KNX-basiert ist, kann man an einer complex 400H auch ein entsprechendes Gateway integrieren. Man sollte aber niemals nie und in keinem Fall über das Smart Home-System die Alarmanlage steuern.

Wenn es Zweifel gibt, beide Systeme getrennt lassen. Warum sollte die Alarmanlage die Rollläden steuern? Rollläden sind eine Komfort- und keine Sicherheitsfunktion.

[peteralarm]

Einbruchmeldeanlage und SmartHome sollten strikt voneinander getrennt sein. Auch die Telenotanlagen bieten eine Menge Ausgänge an, welche man für die unterschiedlichsten Dinge progammieren kann. Z.B. bei Alarm Aussenbeleuchtung mit einschalten (Licht schreckt ab!)
oder das Garagentor über die App steuern, oder die Rolläden bei extern Scharf schließen auch die Gartenbewässerung über die App steuern wäre kein Problem.
Was hierbei jedoch immer im Vordergrund steht, die Einbruchmeldeanlage ist und bleibt dabei die Einbruchmeldeanlage und ist nicht von irgendwelchen Apps bzw. SmartHome Servern, welche irgendwo hinterm letzten Reisfeld stehen abhängig und kann somit auch nicht beeinflusst werden. Hier steuert die Einbruchmeldeanlage diese features und nicht umgekehrt. Das sollte man unbedingt getrennt halten.
Auch Verknüpfungen in viele Richtungen lassen sich in der Telenot einrichten. Beispiel, das Licht welches bei Alarm automatisch an geht, kann unabhängig davon auch über die App jederzeit geschaltet werden.
Ein guter Errichter, sollte dich da auch beraten oder dir das einrichten können. Wenn nicht, bleibt immer noch das Forum für Fragen
Wie 5624 schon sagte, die Einbruchmeldeanlage soll deine Werte und unter Umständen auch Leib und Leben für dich und deine Familie schützen und nicht zum SmartHome Spielzeug degradiert werden.

[Martina H.]

Nicht nur wegen des Reetdachs würde ich auch Rauchwarnmelder (in der Küche Hitzemelder, je nach Heizung zusätzlich CO-Melder) vorsehen, die die Einbruchmeldeanlage als Gefahrenmeldeanlage ebenfalls verarbeiten kann. Entstehender Rauch wird detektiert, Alarm wird ausgelöst, so dass zumindest die Bewohner rechtzeitig das Haus verlassen können.

Von daher auch hierfür die entsprechenden Kabel/Leerrohre vorsehen und an eine Innensirene an einem zentralen Standort denken (so dass ein Alarm auch in den Schlafzimmern zu hören ist).

Hintergrund ist, dass beim Schlaf der Geruchssinn ausgeschaltet ist.

Natürlich kann man auch mit stand-alone-Rauchmelder arbeiten, aber wenn Du sowieso aufrüstest ...

Haustechnik ist die eine Schiene und Gefahrenmeldeanlage die andere

[FrankAusNRW]

(19-07-2020 17:53)arnibanani schrieb:  Da ich mir eine Free@Home von Busch Jäger installieren werde, ...

Das BJE Free@Home ist ein gefrickel, dass ich meines Erachtens nicht lohnt. Wenn du an dem Thema SmartHome dran bist und die ein 300 qm Haus mit Reetdach hinsetzt, was ich persönlich toll finde, mach es am besten gleich richtig und installiere ein KNX-System.
Leistungsfähiger, flexibler, herstellerunanhängig und beliebig erweiterbar.
Integration mit verschiedenen EMA sind verfügbar, und bei Bedarf auch eine Anbindung an Alexa & Co., was aber das Thema der Integration von SmartHome und Sicherheit vollständig untergräbt.

P.S.: Meine ABUS Terxon kann das alles nicht und wird deswegen nächstes Jahr auch ausgemustert und ersetzt.

[ssb-security]

Die Smart Home Lösung von Busch Jäger ist das Beste System was ich kenne (übrigens voll KNX kompatibel). Die Steuerung der EMA und der vollen Smarthome Funktionalität über eine APP ist meines Wissens mit keinem Alarmanbieter möglich. Was natürlich machbar ist, ist das schalten der B-J Aktoren im Alarmfall.

[megagramm]

Anlage ist bereits installiert.
Das Thema ist alt.

LG megagramm

[FrankAusNRW]

(29-08-2021 13:34)ssb-security schrieb:  Die Smart Home Lösung von Busch Jäger ist das Beste System was ich kenne (übrigens voll KNX kompatibel).

Hier ist nicht der richtige Ort um über KNX zu diskutieren, aber das Free@Home von BJE versucht eine Lücke zu finden zwischen den häufig offenen SmartHome Angeboten der letzten Jahre und einem ausgewachsenen KNX-System für Erwachsene.
KNX und BJE Free@Home sind unterschiedliche Systeme, das schreibt selbst der Hersteller. KNX Anbieter "können" ihre Produkte über eine offene API kompatibel machen, es bleiben aber unterschiedliche Welten.

[ssb-security]

Ok, um die Sache abzuschließen, gebe ich Dir Recht, dass Du mit B-J Kompromisse zum KNX eingehen musst. Was allerdings heraus ragt, ist die gesamte Haptik der Anlage und die Verbreitung der Produktlinie im Elektriker Handwerk. Da kann praktisch jeder Betrieb an einem Bestand neu ansetzen, ohne vorher groß zu messen, was der Vorgänger gemacht hat.

[AaronK]

Ich würde ja in nem Neubau auch auf KNX setzen - ich würde mich aber auch selber einlernen dafür. Man darf aber halt nicht vergessen, dass KNX nicht ohne ist, und nicht jeder seine Arbeit vernünftig dokumentiert, und es gibt teilweise massivste Probleme wenn plötzlich jemand verstirbt oder in Rente geht. Irgendwo gabs mal ein Finanzamt mit KNX, da haben se glaub ich n halbes Jahr gebraucht, bis sie rausgefunden haben, warum das Licht nachts plötzlich angeht, weil keiner die KNX-Programmierung durchblickt hat.