Funkalarmanlage Holzhaus

[Ichotolot]

Hallo Wertes Forum,

ich bin ein absoluter Laie und auch technisch nicht versiert. Deshalb möchte ich mich hier an die Profis wenden. Nun zu meinem Anliegen.

Ich habe ein Holzblockhaus mit Balkon und möchte dies nun mit einer Alarmanlage absichern. Dazu hatte ich in der Vorinstallation schon Kabel und Schächte an den Fenstern ziehen lassen, damit ich dort später eine Alarmanlage einbauen lassen kann.

Mein Kumpel war gestern da und wollte schauen, was sich machen lässt. Ich baut beruflich Alarmanlagen ein und ist darin Vollprofi. Aber nur Drahtgebundene. Ich habe dazu reine Holzfenster und Holztüren. Nach erster Sichtung war meine Vorinstallation nicht so glücklich, denn Kontakte an den Fenstern bestehen nicht und so müsste man wohl noch Bohren und Schlitze in die Fenster ziehen usw.. Das gestaltet sich aber mit meiner Dämmung etwas schwierig, da dann Kork rausrieseln könnte. Was ich aber nicht wollte, ist, das man irgendwelche Kabel sieht. Lange Rede, kurzer Sinn, mit der drahgebundenen Lösung wäre ich nicht so zufrieden und würde, denke ich, erstmal ausscheiden.

Da meine Nachbarn eine Funkalarmanlage haben (Multi Kon Trade Funk-Alarmanlagen-System M2B GSM) fand ich das für mich als ideal. Wir haben uns die angeschaut und ich war relativ begeistert.

Nun habe ich mich intensiver mit Funk-Systemen beschäftigt und bin auf dieses Forum gestoßen und stehe jetzt nach erstem Lesen wie die Ochs vorm Scheunentor, da es doch andere Systeme gibt (Jablotron JA-100, Daitem 22, EimSIG) und das System der Nachbarn wohl dann doch eher Baumarktkategorie darstellen würde. Ich bin von der Komplexität und Vielfalt hier regelrecht überfordert und bitte um Hilfe.

Ich möchte ein Funksystem, was zuverlässig funktioniert und dieses darf auch gehobenes Niveau sein.

Ich schwimme zwar nicht in Geld, aber ich würde mir schon etwas zusammensparen und dann lieber etwas Vernünftiges kaufen. Es muss kein Mercedes sein, ein Ford Mondeo würde es auch tun.

Da ich güne Fenster habe, möchte ich gerne ,,unsichtbare Kontakte'' wie eiMSIG sie anbietet, ist aber kein Muss, aber wäre super (zumindest Farbe grün RAl 6009 wäre schön).

Dazu gerne:
-2 Sirenen, eine innen und eine außen
- Bewegungsmelder innen
- Nachricht aufs Handy und per App steuerbar
- erweiterbar mit Kamera innen/ und oder außen

Nun zu den Daten:

4 x zweiflügige Terassentüren im EG
6 x einflügige Fenster im EG
2 x einflügige Terrassentüren im OG
2 x zweiflügige Fenster im OG
1x Eingangstür

Könnt Ihr mir ein System empfehlen und mir evt. auch Monteure/Fachfirma nennen ? Ich wohne direkt im Speckgürtel von Berlin.

Budget: 2000-4000

[keinbruch]

Also grundsätzlich ist eine Kabellösung immer vorzuziehen, denn:

- weniger störanfällig, sabotagesicherer
- kein Batterietausch, geringerer Wartungs-/Kostenaufwand
- günstigere Komponenten

Wenn es allerdings Funk sein soll, sollte man überlegen, ob man nicht zumindest auf Hybrid geht (die Öffnungsmelder per Funk und ein paar Bewegungsmelder als Drahtlösung).

Von dem zuerst genannten System würde ich gaaanz großen Abstand nehmen. Das ist so ziemlich das billigste, was der Markt hergibt. Ganz wesentliche Funktionen und Sicherheitsmechanismen fehlen gänzlich. Ganz ehrlich, habe so ein System hier rumliegen, weil mich es mich mal interessierte... könnte ewig was dazu schreiben...

Die Ja-100 wäre ein Ford, ginge hybrid, hat "unsichtbare" Öffnungsmelder und dürfte grob im Budget liegen.

Die Daitem ist dann schon Oberklasse. Für Funk das Non-plus-ultra. Geht aber nicht hybrid und hat keine unsichtbaren Kontaktmelder (aber farblich anpassbar). Hier dürfte das Budget nicht reichen.

Ich empfehle immer sich Errichter aus dem Adressnachweis der Polizei und/oder der vds-Liste kommen zu lassen. Diese sollte man mal planen und sich ein Angebot erstellen lassen. Am Ende ist es dann bauchgefühl. Für mich wäre am Ende nicht nur entscheidend, ob da Jablotron, Telenot oder Daitem draufsteht, sondern, welchen Eindruck der Errichter macht. Ein guter Errichter ist gold wert. Fragen zu Errichterangeboten (nicht unbedingt zum Preis, sondern eher Sinnhaftigkeit) können gerne hier gestellt werden.

[PoldiSF]

Gratulation zum schönen Haus!

Ich würde mich aufgrund dieser ersten Einschätzungen noch nicht von einer verkabelten EMA abbringen lassen. Wenn man hier mitliest, ist es schon sehr auffällig, wieviel über Verbindungsprobleme, Batteriewechsel, etc. bei Funk-Lösungen gesprochen wird. Ich würde mir dies in einem neuen Haus wirklich nicht antun ...
Funk ist bei EMAs letztlich eine Krücke.

Vielleicht installiert Dein Kumpel hauptsächlich im gewerblichen Bereich. Mit einem verständigen Elektriker und auch Schreiner kann man unglaublich viel nachträglich ästhetisch lösen. Kabel in Schlitze verstecken, Löcher wieder mit Wachs unsichtbar machen, u.s.w. Ich könnte Dir ein Haus in Holzbauweise zeigen (30 Jahre alt), wo dies perfekt gelöst wurde.

Dann hast Du eine Lösung, die Du zwar auch warten lassen musst, die Dich aber nicht plagt und über viele Jahre klaglos funktioniert.

Herzlichst
Poldi (funkistnichtalles = kabelistsicherbesser)

[Ichotolot]

Also erstmal vielen Dank für Eure schnelle Antworten. Ich bin jetzt leider noch nicht wirklich schlauer als vorher . Mein Kumpel ist Eletriker und macht seit 5 Jahren nur noch Alarmanlagen und das richtig gut. Ich habe mit drahtgebunden, kein Problem..aber mir ist die Optik im Holzhaus schon wichtig und lebt halt davon. Hier kann man leider nicht zu putzen und überstreichen, da innen halt auch alles aus Holz ist......ich werde ihn dann nochmal fragen und betteln, da er schon ziemlich angepickst war, weil ich nicht wirklich wusste, was ich denn nun wollte und war gekränkt, als ich Funk ins Spiel brachte.....ach manno....

[Animal]

Grundsätzlich mal ist ein Holzhaus der Traum jeder Funkalarmanlage. Jedes Funksystem möchte bei Reinkarnation in einem Holzhaus wiedergeboren werden
Im Ernst: Holzhäuser haben in der Regel die niedrigsten Dämpfungswerte, sprich den besten Empfang. Daher spricht erst mal nichts dagegen.
Aaaber: Funk sollte immer die zweite Lösung nach drahtgebunden sein. Holzhäuser eignen sich nämlich auch hervorragend zur Kabelverlegung, speziell wenn es nicht vollmassive Bohlen sind. Solche Holzhäuser sind sogar deutlich besser für Kabelverlegung als konventionell gemauerte Häuser, wenn nicht bereits in der Bauphase Kabel eingezogen wurden. Du glaubst gar nicht, was ein erfahrener Errichter mit langen Bohrern, Oberfräse und Holzwachs alles zaubern kann.

Also: lass dich nicht grundsätzlich von Funk abbringen - aber es ist eben nur zweite Wahl. Such dir jemanden mit Erfahrung in dem Bereich, er wird dir exakt das gleiche sagen. Hybrid wäre auch ein Ansatz: Erst mal verkabeln was geht, der Rest in Funk.

[Funkalarmprofi]

Also ... zieh' den roten Kampfanzug an und ab ins Getümmel ... (geiler Nickname)

(23-11-2016 10:26)Ichotolot schrieb:  Da meine Nachbarn eine Funkalarmanlage haben (Multi Kon Trade Funk-Alarmanlagen-System M2B GSM) fand ich das für mich als ideal. Wir haben uns die angeschaut und ich war relativ begeistert.

Exakt das Modell, welches gestern Abend in der Sendung PlusMinus "lobend" erwähnt wurde (Achtung: Ironie). Ich würd's nicht nehmen.

(23-11-2016 10:26)Ichotolot schrieb:  Ich möchte ein Funksystem, was zuverlässig funktioniert und dieses darf auch gehobenes Niveau sein.

Wenn Du wirklich was Gutes suchst, dann nimm' eine Daitem D22. Ich habe auch ein Holzhaus (allerdings aussen verklinkert), ebenfalls eine D22 und absolut keine Probleme. Verdeckte Kontakte wie bei EIMSIG gibt es da zwar nicht, für das Problem mit der grünen Farbe hat man aber trotzdem hervorragende Lösungen. Und wenn du eine Fachfirma beauftragst gibt es 10% des Anschaffungspreises von der KfW.

(23-11-2016 10:26)Ichotolot schrieb:  Könnt Ihr ... mir evt. auch Monteure/Fachfirma nennen ? Ich wohne direkt im Speckgürtel von Berlin.

Schick' mal Deine PLZ per PN - dann schau ich mal.

[megagramm]

Hallo Ichotolot,

wenn es denn unbedingt Funk sein soll, wäre Jablotron mit den Rahmeninnenmelder eine gute Alternative. Den Melder sieht Du also weder von innen noch von außen. Sowohl die Oasis als auch die Ja-100 sind Hybridanlagen, die beides können, Funk und verdrahtet.

Schicke Dir eine PN, da ich mehrere Kunden in Berlin habe.

LG meagramm

[Ichotolot]

Hi Leute...erstmal vielen dank für eure Hilfe. Ich melde mich morgen ausführlicher.

[Ichotolot]

Hi....das hört sich gar nicht mal so schlecht an. Ich habe halt in der Bauphase gepennt bzw. wurde nicht ganz bis zum Schluss beraten, da ich ja durchaus an jedem Fenster schon Leitungen liegen habe, die ,,nur'' noch mit den Fenstern verbunden werden müssen. Mein eletriker, dem ich das damals beauftragt hatte, stellt sich tot und geht nicht ans Telefon .

Echt ärgerlich, scheint hier im Berliner Raum üblich zu sein.

Wenn es also eine Kabelgebundene Lösung gibt, wäre ich nicht angeneigt. Denn mir geht es um einen außenhautschutz, ob nun durch Kabel oder Funk, ist mir relativ egal, solange die Optik erhalten bleibt. Nun stellt sich für mich die Frage, wer kann mir helfen? Ich finde Daitem 22 zwar gut, aber würde wahrscheinlich auf Grund der 14 Fenster + Tür wohl sehr teuer werden. Deswegen fände ich Jablotron 100 ganz interessant.

Gibt es auch Firmen, die beides kombinieren können? Also Jabltron 100 + teilweise drahtgebunden? Meine Vorrrichtungen können ja durchaus genutzt werden. Was denkt Ihr, wird das so in etwas kosten? Ganz grob?

Gruß Icho

[Jens Knoche]

Wie megagramm schon schrieb ist die JA-100 sowohl drahtgebunden (BUS) wie auch per Funk nutzbar und zwar gleichzeitig. So bleibt Dir die größtmögliche Flexibilität erhalten und Du wirst auch später noch problemlos nachrüsten können.

Dein Errichter, also z.B. die Firma von megagramm sollte das also locker leisten können.

[Funkalarmprofi]

(25-11-2016 09:34)Ichotolot schrieb:  ... Ich finde Daitem 22 zwar gut, aber würde wahrscheinlich auf Grund der 14 Fenster + Tür wohl sehr teuer werden.

Teuer ist in dem Fall eher relativ ... aber mit dem von Dir angegebenen Budget dürfte es bei einer D22 vielleicht knapp werden.

(25-11-2016 09:34)Ichotolot schrieb:  ... Mein eletriker, dem ich das damals beauftragt hatte, stellt sich tot und geht nicht ans Telefon .

Echt ärgerlich, scheint hier im Berliner Raum üblich zu sein.

Ich glaube nicht, dass das ein spezielles "Berliner Problem" ist ... eventuell hättest Du statt eines Elektrikers lieber einen Fachmann fragen sollen.
Der hätte eine anständige Planung machen können ... die Kabel hätte dann ja trotzdem der Elektriker verlegen können.

Ob es sich aber für einen Hamburger Errichter lohnt bis nach Berlin zu fahren, kann ich mir nicht vorstellen - auch im Berliner Raum gibt es ganz sicher gute Errichter für Daitem und Jablotron.
Als Kunde würde ich auch immer daran denken, was passiert, wenn ich aus der Garantie raus bin oder irgendwann mal schnell einen Termin brauche ... wenn dann der Errichter für eine 30 Minuten Servicearbeit anreist, muss er einen ganzen Tag einplanen, denn er sitzt 6 Stunden im Auto (die Du bezahlen musst) !!!