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EMZ für Einfamilienhaus
28-05-2013, 23:12
Beitrag: #4
RE: EMZ für Einfamilienhaus
Hallo Willi,
gern geschehen - Danke für das Danke! Blush

Gut, die recht geringe Anzahl an Kontakten kann ich jetzt nachvollziehen, danke für die Aufklärung! Gitter an nur einigen Fenstern sind vollkommen i.O., solange man nicht das gesamte EG 'zunagelt', damit würde man sich z.B. im Brandfall nur unnötig eigene Alternativ-Fluchtwege verbauen.
Ich würde aufgrund der mechanisch guten Voraussetzungen das OG auch erst einmal vernachlässigen (aber nicht endgültig aus den Augen verlieren! Wink ).
Das mit der reinen Öffnungsüberwachung anstelle der Verschlussüberwachung solltest du dir eventuell noch einmal überlegen - ein nur zugewehtes Fenster kann schnell zur Falschalarmauslösung führen, eine Verschlusskontrolle würde dies verhindern können. Klar, wenn der Fensterbauer jetzt nur, weil er den Magneten nicht locker im Flügel 'versenken' kann, sondern ihn am Getriebe des Fensters befestigen muss, 50,- Euronen mehr pro Fensterkontakt haben möchte, ist das Drübernachdenken erledigt, aber wie gesagt, die Entscheidungen triffst natürlich du! ;o)

Zur Verkabelung:
Tja, die lieben Definitionsfragen - Jeder meint eigentlich das Gleiche, gibt dem Ganzen aber einen anderen Namen... Angel

Eine Meldelinie (auch manchmal "Zone" genannt) kann sowohl der Eingang/die Eingangsklemmen der Zentrale sein, aber auch die (verdrahtete) 'Strippe', über die ein oder mehrere Melder mit der Zentrale verbinden. Das können elektrisch natürlich auch mehrere Einzelleitungen sein, die durch mehrere Melder und/oder Verteiler geschliffen werden, z.B. eine Sabotagelinie.
Einige Hersteller (oder Errichter) benennen diese physikalischen Einrichtungen dann auch gleich noch als "Melde®gruppe", was streng genommen falsch ist, denn eine Melde®gruppe ist eine 'papiertechnische' bzw. 'verwaltungmäßige' Zusammenfassung von mehreren Meldern, z.B. alle Bewegungsmelder im EG bilden eine Gruppe "BWM EG", obwohl diese ja meist über diverse einzelne Leitungen mit der Zentrale verbunden sind. Ein derartige Zusammenfassung von Einzelmeldern soll gerade in größeren Anlagen für eine gewisse Übersichtlichkeit sorgen und/oder wird z.B. für zusätzliche (örtlich abgesetzte) LED-Anzeigen benötigt, wenn es mehr (Einzel-)Melder als verfügbare LEDs gibt.
Naja, über diese Definitionen lässt sich immer trefflich streiten und für einige (teilweise auch selbsternannte) Profis gelten auch nur die Definitionen des BHE oder VdS als richtig, aber die Hauptsache ist doch, dass der Nutzer dasselbe Verständnis wie der jeweilige Errichter/Anlagenbetreuer hat.

Ich käme bei dir auch auf 5 Linien für die Öffnungsüberwachung, wobei sich eventuell die Terrassentür 1 und 2 nicht nur 'verwaltungstechnisch', sondern auch elektrisch zusammenfassen ließen, sofern sich die beiden Türen denn z.B. im gleichen Raum (oder auf einer Raumseite) befinden. Wenn das der Fall sein sollte, wäre die 'Opferung' der zusätzlichen Linie (Eingang der Zentrale) für die zweite Terrassentür eine 'Sünde', den Zentraleneingang (die Linie) kann man lieber für z.B. eine zusätzliche Sabotagelinie benutzen. Auch im Display des Bedienteils bringt die 'Opferung' der zusätzlichen Linie keine Vorteile - ob da nun steht "Terrassentür links" bzw. "Terrassentür rechts" oder "Terrassentüren Wohnen", ändert nach einem Alarm oder bei einem Nicht-Schärfen-können wegen offener Linien keinen Vorteil: ich muss den gleichen Raum aufsuchen und schauen, was du nun los ist (nach einem Einbruch dürfte bei WK2-Fenstern auf den ersten Blick das 'richtige' Fenster identifiziert werden können^^).

An den Fenstern reicht ein 6x2x0,6 vollkommen aus. Selbst wenn du jedes Fenster einer separaten Linie (Eingang der Zentrale) zuordnen möchtest, kannst du mit einem 6x2x0,6 immerhin 5 Fenster mit einer Leitung 'erschlagen' (Paar 1: Öffnung Fenster 1, Paar 2: Öffnung Fenster 2, ......, Paar 5: Öffnung Fenster 5, Paar 6: Sabotagelinie für alle 5 Fenster (und ggf. weitere elektrisch zusammengefasste Fenster/Türen).

Womit auch schon erklärt wäre, dass du eine gemeinsame Sabotagelinie für 'n' Linien/Leitungen nutzen kannst. Du könntest theoretisch sogar alle Melder, Leitungen, Verteiler, Sirenen und die Zentrale inkl. Wählgerät über eine gemeinsame Sabotagelinie abdecken, erst im Fehlerfall wird es interessant: Wenn du die Ursache einer Sabotagestörung (im schlimmsten Fall auch noch eine, die nur sporadisch auftritt und nicht wirklich reproduzierbar ist) suchen musst, bist du dem Errichter für jede einzelne Aufteilung auf mehrere Sabo-Linien dankbar!!! Big Grin

Im Rollladenkasten kannst du natürlich eine Dose (richtiger: einen Verteiler) setzen, allerdings befindet er sich dort im nicht-überwachten Bereich und sollte schon deshalb auf jeden Fall auf Sabotage (Abriss von der Wand, Öffnen des Deckels und idealerweise auch auf Anbohren) überwacht werden! Sicherer, schöner und 'professioneller' ist es, die Verteiler innerhalb des gesicherten Bereiches/Gebäudes zu setzen, dank Unterputz-Varianten und überstreichbaren Deckeln ist das mittlerweile ja auch der Ehefrau/Partnerin/Innenarchitektin optisch zu 'verkaufen' - meist setzt man die Verteiler in die Laibung oder in dem Bereich, der später von Vorhängen oder Gardinen eh verdeckt ist.
So entfällt zwar der dauerhafte Zugang zur gesamten Leitungslänge des Sensorenkabels, den dir der Revischacht bieten könnte, aber für einen eventuell mal nötigen Austausch eines Magnetkontaktes kannst du auch einfach das am Kontakt angegossene Sensorkabel als kleine Schleife in dem Fensterbereich 'aufrollen', der nach dem Fenstereinbau ausgeschäumt und dann verputzt wird - dann machst du im Fehlerfall höchstens etwas Putz direkt am Rahmen des Fensters kaputt, den man aber recht problemlos wieder ('unsichtbar') reparieren kann. Im besten Fall kann man durch die eingelegte Schleife den defekten Kontakt einfach aus dem Rahmen herausziehen, an den vorhandenen (eingeputzten) Leitungsrest zum Verteiler einen neuen Kontakt anlöten und dann das Ganze wieder im Rahmen 'versenken' und alles ist gut... ;o)

(25-05-2013 21:03)williamsbirne schrieb:  Da jedes Fenster eine eigene Meldelinie ist, würde von jedem Fenster jeweils ein Kabel in Richtung EMZ abgehen.
Das wäre im Sinne von 'genug Reserve pro Fenster' das Beste, da ein 6x2x0,6 aber wie oben beschrieben für max. 5 Fenster(flügel) und die gemeinsame Sabolinie ausreicht, kannst du natürlich auch nur eine Leitung von Fenster zu Fenster schleifen und alle Sensoren/Melder über eine Leitung zur Zentrale führen (das Ausfallrisiko durch z.B. Bohrarbeiten, die genau diese eine Leitung treffen, steigt dadurch natürlich immens.
Ich lege immer bei nebeneinander liegenden Fenstern/Türen eine gemeinsame Leitung, die allerdings als 'offener' Ring ausgeführt wird - also von der Zentrale zum ersten Fenster, zum zweiten Fenster, zum n-ten Fenster und wieder zurück zur Zentrale. Sollte jetzt eine Unterbrechung auftreten (z.B. besagte Bohrarbeiten), kann man durch einfaches Umverdrahten in der Zentrale alle Melder wieder in Betrieb kriegen, ohne zwingend die defekte Leitung reparieren zu müssen. Das kann man ja bei der nächsten Renovierung mit erledigen, wenn eh neue Tapete auf die Wände kommt.
Diese 'Ringleitung' hat sich bei uns als guter Kompromiss zwischen 'eine Leitung zu jedem Fenster' (du musst ja am anderen Ende auch noch alle Leitungen in der Zentrale oder -sofern vorhanden- im großen Zentralenverteiler unterbringen können) und 'eine Leitung für alles' erwiesen.

(25-05-2013 21:03)williamsbirne schrieb:  - Von der Zentrale zur Eingangstür werden im Forum I-Y(St)Y 10x2x0,6 empfohlen - damit scheint man auf der sicheren Seite ;-)
- Für die Bedienteile im Haus ist die Empfehlung I-Y(St)Y 2x2x0,6.
- für die Innensirenen reicht I-Y(St)Y 2x2x0,6
- für die Außensirene sollte auch I-Y(St)Y 2x2x0,6 genügen oder benötigt man wg. Sirene und Blitzlicht I-Y(St)Y 4x2x0,6?
- Die Haustür kannst du natürlich auch mit 2 Leitungen á 6x2x0,6 erledigen, das spart unterscheidliche Leitungstypen (die ja meist mit Mindestmengenabnahmen behaftet sind und für eine Strecke zur Haustür von 20 m kaufe ich nur ungern einen ganzen 100m-Ring). Zusätzlich 'gewinnst' du so zwei weitere Paare, die du z.B. für das Sperrelement nutzen kanst.
- Auch die Außensirene (mit Blitz) sollte per 6x2x0,6 angebunden werden: 1.Paar: aufgedoppelter Plus (also zwei Drähte parallel auf die gleiche Plus-Klemme geschaltet, um einen höheren Querschnitt und somit einen geringeren Leitungswiderstand zu erreichen, da die Sirene/n meist über die längsten Leitungswege im Objekt verfügen) für die Sirene, 2.Paar: aufgedoppelter Minus/GND der Sirene, 3. und 4. Paar aufgedoppelt für die Blitzleuchte, das 5.Paar übernimmt die Sabotageüberwachung des gesamten Gehäuses auf Abriss/Öffnen und das 6. Paar bleibt entweder als Reserve 'für schlechte Zeiten' oder für Sonderanschaltungen wie 'andere Sirenentöne bei Feuer oder technischen Alarmen' o.ä. reserviert. Je nach Hersteller und Typ der Sirene sind auch andere oder zusätzliche Anwendungen möglich/erforderlich. Wenn du auf die Ader-Doppelung verzichtest, reicht auch ein 4x2x0,6 (Sirene +/-, Blitz +/-, Sabo + 1x Reserve).
- Die Bedienteile sind meist über einen (anlagenspezifischen) vieradrigen Busanschluss mit der Zentrale verbunden, hier reicht also ein 2x2x0,6. Bussignale sollten möglichst in eigenen separaten Leitungen und nicht zusammen mit Sirenen- oder Melderadern in der gleichen Leitung geführt werden, um eventuelle gegenseitige Störeinflüsse zu verhindern.
- Bei den Innensirenen kannst du aufgrund der meist kürzeren Leitungslänge auf eine Ader-Doppelung verzichten, du bräuchtest also sogar nur ein Paar für den Betrieb einer Innensirene (nämlich + und -), erst für die eventuell vorhandenen Sabotageanschlüsse (hat nicht jede Innensirene) kommt dann wiederum das 2. Paar ins Spiel.

(25-05-2013 21:03)williamsbirne schrieb:  Die Außenstrahler sollen bei Alarm alle gleichzeitig angehen und könnten damit über einen Ausgang geschaltet werden. Mit Innensirene, Außensirene+Blitzlicht und dem angedachten Sperrelement komme ich in Summe auf 6 Ausgänge als Minimum.
Das Thema Ausgang führt mich zu der Frage, welche Art von Außenstrahler geeignet sind. Ich stelle mir LED Flutlichtstrahler vor. Wie schaltet man diese - ich denke die Schaltleistung der Zentrale wird hierfür nicht ausreichen. Gibt es hierfür extra Module?
Richtig, 6 Ausgänge brauchst du im Minimum bei deinem (jetzigen) Wunschausbau. Für deine Außenstrahler wirst du doch sicherlich irgendwo einen 'ganz normalen' Lichtschalter haben, richtig? Von diesem Schalter aus eine Installationsleitung NYM-O 3x1,5mm² oder ein NYM 5x1,5mm² in die Zentrale legen lassen und innerhalb der Zentrale ein entsprechend dimensioniertes Relais einbauen lassen, das die vorhandenen Ausgänge der Zentrale für direkte Netzspannung 'verdaulich' macht (Zentralenausgang schaltet Relais, Relais schaltet den 230V~-Stromweg für die Strahler). Je nach vorhandener Elektroinstallation kannst du die Leitung auch zur Elektroverteilung ('Sicherungskasten') anstatt zum Schalter ziehen lassen, dort ist meist auch noch genug Platz für das Relais und du 'verseuchst' dir deine Zentrale nicht mit der 'Fremdspannung' für die Strahler.
Arbeiten am 230V~-Netz unbedingt und ausschließlich durch den ausgebildeten Fachmann erledigen lassen - hier besteht Gefahr für Leib und Leben (und natürlich auch für die Einbruchmeldekomponenten)!!!

Viele Grüße zurück
Olli

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