EMZ für Einfamilienhaus
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23-05-2013, 11:17
Beitrag: #2
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RE: EMZ für Einfamilienhaus
Hallo Willi und herzlich willkommen hier im Forum!
Eine Außenhautüberwachung sollte möglichst alle Gebäudeöffnungen umfassen, daher erscheint mir die Anzahl der Elemente, die du aufgeführt hast, etwas gering (oder es ist nur ein kleines Haus ![]() Öffnugskontakte darf gerne der Fensterbauer von Werk aus mit einbauen, das erspart dir die 'unnütze' Puzzelei auf der Baustelle. Der Fensterbauer kann die Kontakte entweder als reine Öffnungskontrolle installieren (feststehender Kontakt im Rahmen und feststehender Magnet im Flügel) oder auch eine Verschlusskontrolle, bei der der Magnet auf dem Fenstergetriebe angebracht wird und somit quasi eine Auswertung des Fenstergriffes (Olive) erlaubt (ist das Fenster wirklich geschlossen/verschlossen oder nur angelehnt/zugeweht? Eine reine Öffnungsüberwachung kann das nicht unterscheiden.). Eine hohe WK (Widerstandsklasse, mittlerweile auch gerne RC= Resistance Class genannt) ist schon mal sehr viel wert, aber wie definierst du "Sicherheitsglas"? Handelt es sich dabei um ESG, das Verletzungen bei Glasbruch vermeiden soll (wie die Seiten- und Heckscheiben beim Auto) oder um 'richtiges' durchwurf-/durchbruchhemmendes Sicherheitsglas, also mindestens eine VSG-Scheibe? Im zweiten Fall kannst du ab einer Klassifizierung "P6B" (siehe z.B. hier: http://www.gayko.de/index.php?article_id=85&clang=0 ) auf Glasbruchsensoren verzichten, sonst würde ich diese mit in die Außenhautüberwachung einbinden. Da du das Objekt eh gerade umbauen möchtest, machen ein paar Meter Schlitz mehr sicherlich nicht viel aus, von daher wäre eine verdrahtete Anlage immer vorzuziehen (nicht so störanfällig (Beispiel Fremdfunk/Jamming), keine nötigen Batteriewechsel außer beim Notstromakku der Zentrale usw.). Gemäß VDE-Vorgaben musst du 'Schwachstromkabel' (also z.B. Alarm-, EDV- und Telefonleitungen) und 'Starkstromkabel' (also hier die 230V~-Netzleitungen) getrennt voneinander verlegen, die Trennung erfolgt dabei durch Trennstege (z.B. in Kabelkanälen oder auf Kabelbahnen), durch einen ausreichenden Abstand voneinander (10 cm werden genannt, glaube ich) oder eben durch separate Schlitze im Mauerwerk. Bei Trockenbauwänden verwendest du einfach bei waagerechter Verlegung separate Durchführungen in den Profilen bzw. bei lotrechter Verlegung 'strickst' du dir z.B. mit lockeren Kabelbindern einfach zwei getrennte Bündel. Bezüglich Sperrelement oder Eingangsverzögerung kannst du dich frei entscheiden: Sperrelement und Scharfschalteinrichtung außen (z.B. Transponderleser oder Codeschloss) erhöhen die Sicherheit, weil sich ein eventueller Täter ja eben noch nicht im gesicherten Objekt befindet, kostet aber halt einen gewissen Mehrpreis. Bei Verwendung der Eingangsverzögerung (und natürlich auch einer Scharfschalt- oder Ausgangsverzögerung!) benötigst du weniger Komponenten (nämlich nur ein Bedienteil im Haustürbereich innen) und kannst so Geld sparen, dies wird aber mit einer etwas höheren Gefährdung der anwesenden Bewohner durch einen Einbrecher erkauft (bei z.B. 40 Sekunden Eingangsverzögerung kann es ein schneller Täter (oder einer mit Ortskenntnissen) durchaus schaffen, entweder bei dir im Schlafzimmer zu stehen oder eben die Alarmzentrale zu zerstören, bevor ein Alarm ausgelöst wird. Meine Empfehlung ist daher immer, eine außenliegende Scharfschalteinrichtung zu installieren und als 'Goodie' zur Vermeidung von versehentlich selbst ausgelösten Alarmen durch (eigentlich befugtes) Betreten eines leider noch scharfen Bereiches ein Sperrelement einzusetzen (Außenschärfung funktioniert ja auch ohne Sperrelement). Egal, für welche Anlage du dich entscheidest, achte bitte auf folgende Punkte: - Zentrale und Bedienteil getrennt installieren, das Bedienteil an der Tür kann ein Einbrecher ruhig 'zerkloppen', ein lokaler Alarm über die Sirenen (und idealerweise gleich noch ein stiller Alarm per Wählgerät mit Aufschaltung zum Wachdienst!) geht dann trotzdem raus (durch die Sabotagemeldung sogar gleich noch ein zweiter Alarm hinterher) - zerlegt ein Täter gleich die Zentrale, ist Schluss mit Alarm und Meldung (Ausnahme sind einige akkugepufferten Außensirenen, die auf 'Eigensabotage' gehen, wenn die Zentrale elektrisch weg ist und dann losheulen). - in zweites Bedienteil im Schlafzimmer installieren, bei Alarmauslösung möchte ich nicht erst durchs Objekt bis zur Haustür laufen müssen (und womöglich noch unterwegs dem Einbrecher begegnen), um zu sehen, was wo genau los ist (gerade bei Einbindung von Rauchmeldern in die Anlage). - Verteile mehrere (kleine, aber laute) Innensirenen im Gebäude, so ist gewährleistet, dass a.) der Täter keinen 'schönen Aufenthalt' in deinem Haus hat und b.) alle Bewohner sicher geweckt werden z.B. im Brandfall - Wenn du nicht alle Gebäudeöffnungen überwachst, sehe eine fallenmäßige Überwachung des Innenraumes z.B. mit Bewegungsmeldern und/oder Lichtschranken vor (freilaufende Haustiere habt ihr ja nicht), so erwischt man auch einen Täter, der z.B. übers Obergeschoss oder den Keller eingestiegen ist. Ggf. kann man die Bewegungsmelder in den Bereichen, in denen normalerweise kein Bewohner z.B. nachts unterwegs ist (Keller, Flur im EG o.ä.) bereichsmäßig mit auf die Außenhautüberwachung legen, dann sind diese Melder auch aktiv, wenn ihr euch im Haus befindet - ein Bewegungsmelder zwischen Schlafzimmer und WC in der gleichen Etage sollte natürlich bei Anwesenheit der Bewohner NICHT aktiv geschaltet sein! - Aufschaltung zu einem Wachdienst ins Auge fassen, das ist gar nicht so teuer, wie man manchmal denkt und das Einzige, was wirklich Sinn macht! Wenn deine Sirene heult, könnte sich ein Nachbar eventuell gestört fühlen, so dass dieser Nachbar (oder ein Passant) dann die Polizei ruft, aber sicher ist das nicht. Als Anlage in Frage kommt bei deiner Baugröße nahezu jede auf dem Markt befindliche Anlage, z.B. die Oasis von Jablotron ("System 8000" bei Indexa), diverses von Abus oder CM security (z.B. die "Compact 16") und natürlich die 'Platzhirsche' wie Telenot (z.B. die "complex 400H", die "200H" würde es wohl auch tun), esser/Novar/Honeywell (z.B. die "561MB24" oder die "100AB8 plus" ggf. deren Nachfolger), für die du aber auch deutlich tiefer in die Tasche greifen musst. Du musst eventuell auf die Anzahl der vorhandenen (Schalt-)Ausgänge der Zentrale achten (und diese ggf. mit optionalen Karten/Platinen erweitern), denn du brauchst je einen Ausgang für die Innen- und Außensirenen und jeweils einen weiteren Ausgang für z.B. Blitzleuchte (meistens auf der Sirene), deine Außenstrahler am Haus, dein Sperrelement usw. usf.. Wählgeräte (GSM, Festnetz, IP) sind teilweise schon in den Zentralen integriert, können aber bei Bedarf (auch nachträglich) zugekauft werden. So, sollten jetzt weitere Fragen aufgekommen sein, dann immer heraus damit! ![]() Viele Grüße Olli Keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Die sach- und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten, sonst siehe Avatar... Bitte keine technischen Anfragen per Email oder PN stellen, sondern offen im Forum posten, danke! |
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EMZ für Einfamilienhaus - williamsbirne - 20-05-2013, 13:54
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