Anschrauben/Montage auf Stahl?

[Alarmicus]

Hallo!

Ich habe eine einbruchshemmende Tür aus Stahl und möchte daran einen Magnetkontakt (Öffnungsmelder) sowie einen Körperschallmelder (Einbruchversuch-Melder) montieren. Thema ist jetzt nicht ob sinnvoll etc., sondern wie montieren?
Klar, es gibt Klebstoffe die super halten, aber das weiß man (ich) halt vorher nicht und auch nicht wie gut und sauber der Errichter drangeht. Mein Bedenken ist, dass der Errichter nicht schrauben kann oder will oder kein Werkzeug hat und mir dann Kleben einredet.
Aber wie anschrauben? Ich bin kein Handwerker... Dazu braucht man wohl einen Gewindeschneider oder so. Das Türblatt besteht aus 2x 2mm Stahlblech gefüllt mit Stahlprofilen und die Zarge ist 5mm Stahl; vermutlich "normal-guter" Stahl und kein Extrapanzerstahl oder sowas.

1. Sehe ich das richtig, dass Anschrauben einer Nur-Klebe-Lösung schon sehr vorzuziehen ist? Besonders beim Körperschallmelder bei dem ansonsten der Körperschall der Tür deutlich schlechter aufgenommen wird und im Vergleich die Ümgebungsgeräusche steigen.

2. Wie einfach ist das mit Anschrauben auf Stahl bzw. Gewinde schneiden etc.? Kann das fast jeder bzw. macht auch ihr das wo's sein muss, oder ist das eher Arbeit für einen anderen Fachmann?

Danke!

[5624]

Es gibt gewindefurchende Schrauben (vulgo selbstschneidende Blechschrauben), die dafür genutzt werden. Loch bohren, Schraube rein, fertig. Bei Magnetkontakten nimmt man nichtmagnetische Schrauben, im Regelfall aus Edelstahl.

[Alarmicus]

(25-04-2016 10:57)5624 schrieb:  Es gibt gewindefurchende Schrauben (vulgo selbstschneidende Blechschrauben), die dafür genutzt werden. Loch bohren, Schraube rein, fertig.

Danke für den Tipp! Diese "gewindefurchenden Schrauben" sind verm. auch ideal zur Montage von Magnetkontakten an Alu- u. Holz/Alu-Fenstern?

(25-04-2016 10:57)5624 schrieb:  Bei Magnetkontakten nimmt man nichtmagnetische Schrauben, im Regelfall aus Edelstahl.

Hab bei den gewindefurchenden Schrauben rumgesurft. Aus nichtmagnetischem Stahl habe ich keine gefunden und die aus Buntmetall kann man natürlich nicht im Stahl einsetzen.
Aber meine ganze Tür ist ja schon aus magnetisierbarem Stahl, also wird's auf die Schrauben auch nicht mehr ankommen auch wenn diese natürlich viel näher sitzen.
Ich vermute dass der Reed-Kontakt nicht soooo empfindlich ist, dass er sich von leicht-magnetisierten Schrauben u. Türblatt/Zarge irritieren lässt.

Oder hatte schon mal jemand Probleme mit Magnetkontakten und magnetisierbaren Schrauben od. Untergrund?

[neufre]

(25-04-2016 12:27)Alarmicus schrieb:  Oder hatte schon mal jemand Probleme mit Magnetkontakten und magnetisierbaren Schrauben od. Untergrund?

Magnetisierende Schrauben in Metallflächen geschraubt schwächen langfristig den Schaltabstand des Reedkontaktes. Ob es dennoch geht oder nicht sei mal dahingestellt, handwerklich ist das auf die Art so jedenfalls nicht richtig ausgeführt.

[Alarmicus]

(25-04-2016 14:36)neufre schrieb:  Magnetisierende Schrauben in Metallflächen geschraubt schwächen langfristig den Schaltabstand des Reedkontaktes. Ob es dennoch geht oder nicht sei mal dahingestellt, handwerklich ist das auf die Art so jedenfalls nicht richtig ausgeführt.

Tja, dann doch Gewindeschneider und dann Buntmetallschraube. Aber die Tür u. Zarge bleibt trotzdem Stahl und daher magnetisierend...

Es gibt magnetfeld-abschirmende Folien (z.B.). Viell. einfach vor der Montage ein Stückchen zwischen Tür und Magnetkontakt legen.

PS: So magnetfeld-abschirmende Folien, angeb. bieten die deutlich messbare/nachweisbare Abschirmung nicht nur bei Wechselfeldern, sondern eben auch bei Permanentmagneten. Aber hab's noch nie ausprobiert. Hatte schon mal jemand sowas zwischen den Fingern?

[megagramm]

Bevor man auf eine Stahl-Tür schraubt sollte man schauen, ob es eine Feuerhemmende Tür T30 oder T90 ist. Da wird gar nicht geschraubt, weil die Tür dann die Zulassung verliert.

Im dem Fall gehe ich mit dem Funkmelder nicht an die Tür sondern klebe z. B. mit doppelseitigem Spiegelklebeband einen drahtgebundenen Melder MK4200 auf Tür und Zarge und binde diesen an den Funkmelder an.

Das Spiegelklebeband hält super und ist auch so flexibel, dass es Erschütterungen puffert.

LG megagramm

[5624]

Zitat:Aber die Tür u. Zarge bleibt trotzdem Stahl und daher magnetisierend...

Dafür gibt es spezielle Magnetkontakte und Distanzplatten. Zum Beispiel den P1004 von Telenot.

Zitat:Bevor man auf eine Stahl-Tür schraubt sollte man schauen, ob es eine Feuerhemmende Tür T30 oder T90 ist. Da wird gar nicht geschraubt, weil die Tür dann die Zulassung verliert.

Stimmt nur bedingt. Laut DIBt kann die Montage eines Magnetkontaktes vor Ort zulässig sein, wenn der Hersteller bestätigt, dass diese Veränderung kein Problem darstellt.

[megagramm]

(25-04-2016 18:54)5624 schrieb:  

Zitat:Aber die Tür u. Zarge bleibt trotzdem Stahl und daher magnetisierend...

Dafür gibt es spezielle Magnetkontakte und Distanzplatten. Zum Beispiel den P1004 von Telenot.

Zitat:Bevor man auf eine Stahl-Tür schraubt sollte man schauen, ob es eine Feuerhemmende Tür T30 oder T90 ist. Da wird gar nicht geschraubt, weil die Tür dann die Zulassung verliert.

Stimmt nur bedingt. Laut DIBt kann die Montage eines Magnetkontaktes vor Ort zulässig sein, wenn der Hersteller bestätigt, dass diese Veränderung kein Problem darstellt.

Schon recht aber heute macht das kaum noch ein Hersteller. Auf alle Fälle ist dies vorher ab zu stimmen. Und die Zeit der Abstimmung/Schriftverkehr zahlt einem keiner mehr. Also wer mag kann ja seine Zeit damit verbringen. Da ist mir die aufgezeigte Lösung viel lieber.

LG megagramm

[Alarmicus]

(25-04-2016 18:54)5624 schrieb:  Dafür gibt es spezielle Magnetkontakte und Distanzplatten. Zum Beispiel den P1004 von Telenot.

Danke für den Tipp! Hab jetzt auch den P1005 gefunden, VdS C mit Fremdfeldschutz.

Zitat:Bevor man auf eine Stahl-Tür schraubt sollte man schauen, ob es eine Feuerhemmende Tür T30 oder T90 ist. Da wird gar nicht geschraubt, weil die Tür dann die Zulassung verliert.

Hat keine Feuerschutz-Zertifizierung, also egal. Ähnliches Thema gibt's beim Zertifikat zur Einbruchshemmung. Ich ließ einen Riegelsensor einbauen und der Hersteller musste/wollte erst klären ob wegen dem Extraeinbau, Schrauben, etc. das Zertifikat okay bleibt. War dann kein Problem.

Hat von euch schon mal jemand ein Gewinde geschnitten? Oder sind die gewindefurchenden Schrauben wirklich so einfach, praktisch und gut, auch bei Stahl-Gegenständen?

[5624]

Zitat:Oder sind die gewindefurchenden Schrauben wirklich so einfach, praktisch und gut, auch bei Stahl-Gegenständen?

Letztens erst nen Stapel LSA-Leisten damit in einem Telenot-Stahlgehäuse festgeschraubt. Vorbohren, reinschrauben, fertig.

[Alarmicus]

(25-04-2016 20:36)5624 schrieb:  

Zitat:Oder sind die gewindefurchenden Schrauben wirklich so einfach, praktisch und gut, auch bei Stahl-Gegenständen?

Letztens erst nen Stapel LSA-Leisten damit in einem Telenot-Stahlgehäuse festgeschraubt. Vorbohren, reinschrauben, fertig.

Okay, für ein Blechgehäuse sicher gut.
Aber klappt das bei 5mm Stahl auch so einfach? Es reicht verm. 2-3mm hineinzuschrauben, aber trotzdem.

[5624]

Ich hab solche Schrauben auch schon bei massiven Stahlunterkonstruktionen eingesetzt.

Warum hinterfragst du einfach alles? Mach doch einfach mal deine eigenen Erfahrungen anstatt hier die persönlichen Erfahrungen anderer zu nutzen und teilweise sogar negativ auszulegen.
Es gibt auch nicht "den" Weg, sondern häufig viele Wege. Es gibt sogar verschiedene Wege, Magnetkontakte zu schrauben oder zu kleben. Mir ist aber noch nie ein Magnetkontakt über den Weg gelaufen, für den Gewinde geschnitten wurden. Im Türbereich werden wenn Blindnietmuttern genutzt, aber da sicher auch nicht für Magnetkontakte. Die werden stumpf mit Blechschrauben auf die Tür geschraubt.
Selbst beim Kleben gibt es verschiedene Versionen. megagramm bevorzugt Spiegelband, ich je nach Einsatzzweck Montagekleber oder VHB. Jeder macht hier seine eigenen Erfahrungen.

Und zum MK mit Fremdfeldschutz: Selbst im gewerblichen Bereich wird sowas eher selten eingesetzt. Wenn irgendwer die Möglichkeit hat, deine MK zu sabotieren, dann ist schon an anderer Stelle was in die Hose gegangen. Denn es gilt noch immer: Mechanik vor Elektronik.

[neufre]

Man nehme selbstschneidende 2,9mm V2A Linsenkopf-Schrauben, wie es sie bei Würth oder auch in Baumärkten bis zu einer Länge von 30mm gibt, bohre dafür mit einem 2,7er Bohrer die Löcher und schraube die Kontakte mit Distanzstücken an.
Eventuell könnte man dafür sogar die oftmals den Magnetkontakten beiliegenden Edelstahlschrauben verwenden.
Zur Abklärung ob Brandschutztür oder nicht: Nach meinem Wissenstand (der aber nicht ganz aktuell sein kann) dürfen zwecks Verschraubungen nachträglich bis zu 3mm Löcher auch in T90 gebohrt werden. Ich hatte vorletztes Jahr eine TÜV Prüfung an T90 Brandschütztütren, auf die nachträglich ein Türhaftmagnet mit 3mm Schrauben aufgebracht wurde.

[Alarmicus]

(26-04-2016 07:24)neufre schrieb:  Man nehme selbstschneidende 2,9mm V2A Linsenkopf-Schrauben, wie es sie bei Würth oder auch in Baumärkten bis zu einer Länge von 30mm gibt, bohre dafür mit einem 2,7er Bohrer die Löcher und schraube die Kontakte mit Distanzstücken an.

Wow, danke, so werde ich es machen. Auch danke an alle anderen!

[elektrickser]

Für das Thema Feuerschutzabschlüsse gibt es allerdings sehr eindeutige Aussagen vom DIBt.
Siehe hier: Zulässige Änderungen an Feuerschutzabschlüssen (PDF)

Im Punkt 2/1 steht der Sachverhalt sehr eindeutig.

Eher machen mir sehr alte Türen Sorgen, da früher oft Asbest verwendet wurde.

[Animal]

ich habe in der Ausbildung gelernt, daß das Kernloch 0,8xAussendurchmesser sein muss

[evertech]

Ganz abgesehen von; Bei Tür erlaubt, verboten und was sonst noch dazugehört.
Klugscheissmodus "Ein":
http://www.schraubenking.at/35-x-95mm-Bl...82-P001406
..und wieder "Aus".

Somit ergibt sich, dass es oftmalig nicht gar sinnvoll ist eine Schraube mit kleinem Durchmesser in dickes Material zu drehen. Weil der dann womöglch beim Reinschneiden noch abreißt.
Wenn du schon eine solche Mammuttüre hast dann nimm jetzt endlich den verdammten Gewindebohrer und mach es ordentlich.
Hat doch nichts mit Hirn zu tun so ein Gewinde reinzudrehen.
Wenn du nicht weißt wie geht, YouTube weiß es .
Ist wirklich in wenigen Minuten erledigt, glaubs mir.

[Alarmicus]

(27-04-2016 07:48)evertech schrieb:  Somit ergibt sich, dass es oftmalig nicht gar sinnvoll ist eine Schraube mit kleinem Durchmesser in dickes Material zu drehen. Weil der dann womöglch beim Reinschneiden noch abreißt.
Wenn du schon eine solche Mammuttüre hast dann nimm jetzt endlich den verdammten Gewindebohrer und mach es ordentlich. [...]
Ist wirklich in wenigen Minuten erledigt, glaubs mir.

Danke! Vielleicht/vermutlich/wahrscheinlich klappt auch gewindefurchende Schraube, aber mit Gewindeschrauber klappt's sicher und ich muss nicht experimentieren.
Aber die Idee mit der gewindefurchenden Schraube ist trotzdem super (kannte ich vorher noch nicht, nur dank euch) und kommt sicher irgend wann zum Einsatz.