Alarmanlage Neubau kurzfristige Todos
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18-06-2024, 00:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-06-2024 00:20 von Ollik.)
Beitrag: #15
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RE: Alarmanlage Neubau kurzfristige Todos
Die UP-Dose sollte spätestens dann unten gesetzt werden, wenn Glasbruchsensoren in die nähere Auswahl kommen.
Denn der einzig 'feste' Punkt eines handelsüblichen Drehkippelementes ist an der Band-/Scharnierseite unten (wenn du nicht gerade z.B. dänische Fenster bekommst oder oben angeschlagene Ausstellfenster. ![]() Ob die Dose innerhalb der Laibung gesetzt wird oder in der 'geraden' Wand davor, ist technisch zwar egal, kann aber einen großen optischen Vorteil ausmachen. Wenn du (oder die 'bessere Hälfte') z.B. eh bodenlange Vorhänge einplanst, kann die Dosenmontage außerhalb der Laibung optisch die 'schönere' Lösung sein. Man könnte die Dosendeckel zwar auch dünn überputzen, aber spätestens bei einer evtl. Fehlersuche im Leitungsnetz wird es dann tatsächlich ziemlich hässlich... Ein Übermalen der zumeist in weiß gelieferten Dosendeckel in der passenden Wandfarbe ist aber kein Problem. Rauch(warn)melder sind in D eh durch die jeweilige LBO (= Landesbauordnung) vorgeschrieben, achte daher auf die passende Zertifizierung der Melder, sonst hängen im schlimmsten Fall am Schluss zwei Melder an der Decke eines Raumes: ein Melder von der EMA inkl. der Weitermeldung nach extern und ein batteriebetriebener Rauchwarnmelder für die LBO. ![]() Nein, das ist natürlich überspitzt formuliert, denn mindestens der Errichter sollte wissen, welcher Melder die tlw. sogar widersprünglichen Eigenschaften 'unter einen Hut' bringen kann (die Ei-Melder wurden ja schon als Beispiel benannt). Alle Bedienteile, die ich kenne (kein Anspruch auf Vollständigkeit!), verfügen über einen Bus-Anschluss, also genügt hier vieradrig (= zweipaarig), wenn du keine Reserveadern vorhalten möchtest (was ich aber immer empfehle, denn 'haben ist besser als brauchen'. Der Mehrpreis für höherpaarige Leitungen ist minimal, der Verlegeaufbau ist nahezu identisch). Außensirene (gern auch mal als 'Außenuschi' tituliert) würde ich immer mit einer 6-paarigen Leitung versehen. Falls du in gefühlten drei Jahren mal beispielsweise unterschiedliche Alarmtöne für Einbruch- bzw. Feueralarm realisieren möchtest, ist das 6-paarig schnell gemacht, bei vierpaarig (8 Adern) könnte das knapp werden, speziell wenn z.B. wegen langer Leitungswege eh schon vorhandere Paare gedoppelt worden sein sollten (Querschnitterhöhung, um den Spannungsabfall auf der Leitung zu minimieren). Da die Blitzleuchte der Außenuschi aber mittlerweile meistens aus LEDs besteht und nicht mehr aus (stromfressenden) Xenon-Leuchtmitteln, ist der Energiehunger der Außensirene aber auch deutlich geringer geworden. Der VdS hat Außensirenen übrigens nicht mehr so lieb wie früher. Man hat da wohl versucht, auf die Welle der DIY-Bauer mit ihren billigsten China-Anlagen (die gefühlt drei Falschalarme pro Tag 'liefern') zu reagieren. Ich mag Außentröten noch immer sehr, denn die Blitzleuchte erist den Interventionskräften gut den Weg zum richtigen Objekt und mit etwas Glück guckt ein Nachbar mal aufmerksam (je nach Qualität der Nachbarschaft) in Richtung deines Hauses, wenn die Außentröte schreit, und merkt sich die Anzahl der flüchtigen Täter oder das Kennzeichen des Fluchtfahrzeugs. ![]() Man sollte seine Nachbarn übrigens NIEMALS als 'preisgünstige Interventionskraft' missbrauchen - wenn 'Oma Lieschen von nebenan' bei einem Alarm mal 'kurz nachgucken geht' und vom Täter einen auf den Kopf bekommt, wirst du deines Lebens nicht mehr froh. Für die Alarmverfolgung gibt es ausgebildete Leute (Wachdienst/ Polizei), die kümmern sich bitte darum! Innensirenen halte ich für einen der wichtigsten Teile einer EMA: bei Feueralarm wecken sie dich nahezu garantiert und bei einem Einbruch in Abwesenheit der legitimen Hausbewohner können dem Täter von mir aus auch gern die Ohren blutend abfallen ![]() Innensirene haben auch den Charme, dass sie nicht (wie die Außentröte) nach 180 Sekunden wieder Ruhe geben müssen, die dürfen auch heulen, bis ein legitimer Nutzer den Alarm quittiert. Wenn Hund oder andere Haustiere auch mal allein im Haus bleiben, würde ich die Anzahl/ Lautstärke der Innensirenen allerdings herunterschrauben, die armen Viecher haben das nicht verdient und hören auch noch deutlich besser bzw. andere Frequenzen als wir Menschen! Glasbruch kann man der Vollständigkeit halber machen, die Verkabelung der passiven Sensoren auf der Scheibe ist aber recht aufwändig (und damit teuer). Von akustischen Glasbruchmeldern halte ich persönlich nicht viel, auch wenn sie z.B. in einem Wintergarten durchaus ihre (wirtschaftliche) Berechtigung haben können. Frag den Fensterbauer nach 'einbruchhemmender Verglasung', das ist manchmal sogar preisgünstiger als Glasbruchsensoren. Ein zusätzliches Bedienteil im Elternschlafzimmer oder im Flur direkt davor halte ich für sehr sinnvoll: wenn die Sirenen plötzlich heulen, musst du 'vom Bett aus' sofort sehen können, was genau in welchem Gebäudeteil los ist - im Alarmfall erst runter zur Haustür könnte mit 'Aua' enden, wenn du unterwegs einem Einbrecher begegnest. Auch bei Feieralarm gibt dir das Bedienteil (bitte nur mit Klartextanzeige, erst die Liste suchen auf der steht, welcher Raum zu welcher Alarmlinie gehört, ist im schlimmsten Falle tödlich!) die notwendigen Infos, ob ihr besser durch das Treppenhaus und die Terrassentür das Haus verlasst oder besser im Schlafzimmer bleibt und auf die Feuerwehr wartet. Nochmal kurz zurück zur Verkabelung: Ziehe die (Bus-)Leitungen der Bereiche oder Etagen gern als Ringleitung an zwei getrennten Stellen zur Zentrale/ in den Keller. Irgendein Gewerk bohrt allen vorgegebenen 'Installationzonen' zum Trotz gerne mal mitten in eine Alarmleitung (in meinem letzten Fall der Raumausstatter, der "nur noch kurz einen Halter der Gardinenstange gerade machen wollte". Als die Innensirenen loslegten (eine direkt hinter ihm), ist er fast von der Leiter gefallen). Wenn du nur eine 'Steigeleitung' hast, muss die Wand zwingend wieder auf - hast du zwei getrennte Steigeleitungen, kannst du die angebohrte Leitung tot liegen lassen und du benutzt einfach die andere. Und wenn niemand in die 'Strippe' bohren sollte, hast du halt eine Reserveleitung mehr. ![]() Wie gesagt, im Rohbau kostet Kabelverlegen fast nichts, nach dem Einzug wird es teuer. Viele Grüße Olli ------------- Nachtrag: Sorry, aber kurze Beiträge kann ich irgendwie nicht... ![]() Keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Die sach- und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten, sonst siehe Avatar... Bitte keine technischen Anfragen per Email oder PN stellen, sondern offen im Forum posten, danke! |
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