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Welches Funksystem?
08-05-2011, 19:47
Beitrag: #2
RE: Welches Funksystem?
Hallo Sucher und ein herzliches Willkommen auch an dich!

Danke für deine netten Worte, hoffen wir mal, dass wir deine Erwartungen auch erfüllen können.

"Vernünftig" liegt ja immer im Auge des Betrachters, aber deine Entscheidung, die Anlage durch einen Fachmann installieren zu lassen, wird schon einiges zur 'Vernunft' beitragen können. ;o)
Grundsächlich könntest du dich natürlich einfach mal von ein oder zwei Fachfirmen besuchen lassen, die eine (im Normalfall kostenfreie) Standortanalyse durchführen (am besten inkl. einer Funkfeldmessung, die dir verrät, ob du in deinem Objekt überhaupt Funkanlagen einsetzen kannst) und dir ein unverbindliches Angebot erstellen. Aber da du diesen Firmen sicherlich nicht ahnungslos 'auf Gedeih und Verderb' ausgeliefert sein möchtest, versuche ich mal, deine Fragen zu beantworten.

Vorab: sind die beiden Wohnungen direkt miteinander verbunden oder nur über die Wohnungstüren im Treppenhaus zu erreichen?

Im Schlafzimmer (ist das im 2. oder im 3.OG?) könntest du einen Magnetkontakt am unteren Ende des Fenster-/Türflügels anbringen, so dass dieser nur ein wirklich geöffnetes Element als Auslösekriterium erkennt, aber das gekippte Element als geschlossen interpretiert. Da sträuben sich zwar bei der Versicherung die Nackenhaare ("ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster"), aber du hast ja nichts von einer Anlagenpflicht durch deinen Versicherer geschrieben... Big Grin
Ein (auf die Scheibe geklebter) Glasbruchsensor, der mit auf dem Funkmagnetkontakt angeschlossen wird, ist empfehlenswert, wenn keine einbruchhemmende Verglasung vorhanden ist.
Vom Bewegungsmelder auf dem Balkon ist dringend abzuraten, da dort 'in der freien Wildbahn' diverses Getier wie Spinnen, Vögel und Insekten zur Auslösung führen könnte/würde!

Dein 10kg- Hund hat ständig Zutritt zu beiden Wohnungen oder hat jede (getrennte) Wohnung ihren eigenen Hund??? Sorry, aber da konnte ich dich nicht wirklich folgen... Im Prinzip aber auch egal: tierimmune Bewegungsmelder sind durch den/die Hund/e eh angesagt, wenigstens hast du bei dir keine Katze, die sich ja durchaus auch mal auf einem Küchenoberschrank aufhalten könnte, womit der gemeine Hund an sich ja eher Schwierigkeiten haben dürfte. Wink
Nimm bitte sogenannte Dualmelder (sofern vom jeweiligen Lieferanten/Hersteller lieferbar), die nicht nur über ein Passiv-Infrarot-Element eine Bewegung detektieren, sondern den PIR-Teil mit einem (Aktiv-)Mikrowellenelement kombinieren - ein Alarm wird dann nur ausgelöst, wenn zeitgleich sowohl im PIR- als auch im MW-Teil eine Bewegung erkannt wird. Das ist bei verdrahteten Meldern kein Problem, da bei diesen der Energiebedarf untergeordnet ist, bei Funkmeldern wird hier aber oft getrickst, um die Batterien zu schonen. So wird bei Funkmeldern gerne mal der MW- Teil erst dann zugeschaltet, wenn der PIR-Teil schon eine Bewegung erkannt hat u.ä. - hier ist also Aufpassen angesagt und eine schriftliche Zusicherung des Errichters über das genaue Funktionsprinzip der Melder, damit du im Zweifelsfall eine Chance auf Reklamation aufgrund falscher Meldereigenschaften bekommst, sollte obligatorisch sein.

An beiden Wohnungseingangstüren muss natürlich ein Magnetkontakt installiert werden, da die Türen in deinem Objekt wohl den Hauptangriffspunkt für Einbrecher darstellen.
Ebenso würde innen ich an beiden Wohnungstüren ein (von der Zentrale abgesetztes!) Bedienteil für die Anlage vorsehen, somit habe ich die Scharf-/Unscharfschaltung per Code an beiden Türen griffbereit und ich bin bereits beim Betreten der jeweiligen Wohnung auch über den Anlagenstatus informiert. Ein Klartext-Display setze ich mittlerweile als zeitgemäß voraus, eine simple LED-Anzeige, die mir nur sagt, dass z.B. die Linie 5 ausgelöst wurde und ich erst einmal nachdenken oder nachlesen muss, ob mit Linie 5 jetzt das Wohnzimmer oder doch die Küche gemeint war, sollte bei neuen Anlagen nicht mehr vorkommen!
Die verkabelte Variante wäre hier vorzuziehen, da bei Funkbedienteilen ab und an mal der aktuelle Anlagenstatus nicht ablesbar ist (Hochpreisanbieter wie Daitem o.ä. haben das aber meines Wissens nach ganz gut im Griff, die 'Billigheimer' von z.B. Abus, Oasis/System 8000 u.a. haben hier durchaus mal Problemchen). Zu Visonic oder Paradox kann ich nichts Genaues sagen, da ich diese noch nie in Händen hatte.

Thema Außensirene: Wenn du etwas an die Fassade anbringen darfst (meist Entscheidung des Eigentümers und/oder der Verwaltung erforderlich), hänge dir eine Sirene dran: Der Nutzen im Alarmfall ist zwar erfahrungsgemäß eher gering, was die Alarmierung der Polizei durch Nachbarn oder Passanten angeht (wird höchstens als Ruhestörung gemeldet, weil das Ding "immer nachts um drei Uhr losgeht"), aber wenn die Sirene nach 3 Minuten Ruhe gibt (in D leider so vorgeschrieben), zeigt die Blitzleuchte (die zeitlich nicht reglementiert wurde) den sogenannten Interventionskräften, also Polizei, Wachdienst, ggf. Feuerwehr, doch recht schnell und eindeutig das betroffene Objekt. Nachts sind Hausnummern nun mal leider schlecht lesbar und eine blitzende rote Leuchte wirkt hier wahre Wunder. Außerdem haben Außensirenen noch immer eine gewisse abschreckende Wirkung: wenn die Einbrecher auf der Suche nach ihrem nächsten 'Projekt' durch die Gegend laufen, suchen sie sich eher ein offensichtlich ungesichertes Objekt als eines, an dem Sirene und ggf. Aufkleber eines renommierten Wachdienstes eine deutliche Sprache sprechen.
Das Argument "wenn ich eine Außensirene montiere, denken die bösen Buben, bei mir ist etwas zu holen" lasse ich nicht so gelten, denn seit Eintritt der 'Billigheimer' ins Marktsegment der Sicherheitstechnik sind in D. schon soviele Außensirenen hinzugekommen, dass die bösen Buben mit der Arbeit gar nicht mehr nachkommen würden... ;o)
Inwieweit das nun alles allerdings auf Junkies auf der Suche nach schnellem Bargeld für den nächsten Schuss oder gewisse osteuropäische Banden, die mit Blitzeinbrüchen von sich reden machten, anwendbar ist, bleibt deiner Phantasie überlassen...
Und sollten wirklich einmal Nachbarn oder Passanten aufgrund der heulenden Sirene die Polizei informieren, halten sich die Kosten auch in Grenzen: beim ersten Alarm, der sich hinterher als Falschalarm heraus stellt, gibt es von der Polizei normalerweise gar keine Rechnung, erst wenn sich die Falschalarme häufen (womit auch klar wäre, dass an der Anlage etwas nicht stimmt oder diese falsch geplant wäre), schreibt die Polizei irgendwann mal Rechnungen, die sich je nach Anzahl der eingesetzten Kräfte um ca. EUR 100,- bis 150,- bewegen - eine ausgeräumte Wohnung kostet mehr!!!

Eine Aufschaltung auf einen renommierten Wachdienst halte ich persönlich für unverzichtbar, schließlich ist man ja auch mal im Urlaub oder anderweitig weit weg von seinem Objekt und dann nützt mir ein Anruf, der nach Murphy's Gesetz wahrscheinlich sowieso auf meiner Mailbox landet, weil ich gerade einen Tunnel durchfahre o.ä., herzlich wenig. Außerdem muss ich dann tätig werden und z.B. Nachbarn informieren, die sich aber sicherlich auch nur äußerst ungern einen 'über den Kopp hauen' lassen, wenn sie ohne entsprechende Ausbildung und Ausrüstung ein Objekt betreten sollen, in dem sich wahrscheinlich ein Einbrecher befindet... Dafür gibt es ja Profis, die genau wissen, was sie zu tun und zu lassen haben, um eine Personengefährdung zu minimieren.
Auch die Anlagenfunktion "Überfallalarm" macht bei Aufschaltung auf mein Handy kaum Sinn - wenn sich ein Täter mit meiner Familie und mir im Objekt befindet und ich schaffe es, unbemerkt einen Überfallalrm auszulösen, hilft mir mein klingelndes Handy nicht weiter, die Aufschaltung auf einen Wachdienst aber schon: Da zu Wachdiensten detaillierte Meldungen übertragen werden (eine ordentliche Programmierung der Anlage vorausgesetzt!), wissen die Wachdienstangestellten auch sofort, dass sich ein Täter am oder im Objekt befindet und die Polizei wird dementsprechend instruiert, dass diese dann z.B. ohne eingeschaltete Sirenen anreist, um den Täter nicht in Panik zu versetzen...

Die Scharf-/Unscharfschaltung einer Einbruchmeldeanlage per S&V-Transponder ist z.B. über ein S&V-SmartRelais oder per S&V-Master-/Slave-Scharfschalteinheit möglich, sofern ein Kabel zwischen Tür und der Zentrale zur Verfügung steht. Eine direkte S-/U-Schaltung per S&V-Transponder ist m.E.n. aufgrund der verschiedenen Funkprotokolle nicht ohne Weiteres machbar, allerdings arbeitet S&V tlw. mit Telenot als Alarmhersteller zusammmen, hier könnte sich ein genaueres Nachlesen bei S&V http://www.simons-voss.de/Downloads.45.0.html?&L=0 unter Blockschlossfunktion 3066 bzw. Telenot http://onlineshop.telenot.de/telenotip/d...Id=1305699 durchaus lohnen.

Fazit: wenn es Funk sein muss, bist du mit Daitem sicherlich nicht schlecht beraten (wenn man denn den Preis zahlen will), Telenot kann mit seiner complex 200/400H aufgrund seiner ebenfalls guten Anlagen und der Zusammenarbeit mit S&V bei dir durchaus zur Alternative werden.

Viele Grüße aus dem hohen Norden
Olli

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Welches Funksystem? - Sucher - 08-05-2011, 15:22
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