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Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
17-11-2022, 20:22
Beitrag: #1
Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Moin!

Mal wieder ne Praxis-Frage an die alten Hasen hier:

Wonach trefft Ihr bei der (viertel-)jährlichen EMA-Wartung die Entscheidung, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, den oder die Zentralen-Akkus zu erneuern?
(Es geht hier ausdrücklich NUR um die dicken Stütz-(blei-)akkus in der Zentrale. Nicht um die Melderbatterien bei irgendwelchen Funksystemen.)

Fix nach 3 Jahren?
Erst wenn die Zentrale ne Fehlermeldung rauswirft?
Abhängig vom Spannungseinbruch ohne Netz?
Abhängig von der Ruhespannung des Akkus?
Oder noch ein ganz anderes Kriterium?

Bin gespannt auf Eure Antworten. (Ich verrate dann natürlich auch, wie ich's mache. Aber ich will nix vorweg nehmen...)

Gruß
Dirk
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17-11-2022, 20:44
Beitrag: #2
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Dienstlich nach vier Jahren, privat Pi mal Auge, wenn ich wieder Akkus aus dienstlichen Anlagen zurückerhalte, die nach einer Überholung einen sehr guten Zustand haben.
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17-11-2022, 20:58
Beitrag: #3
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
... nutze doch mal die Suchfunktion, da haben sich schon einige "alte Hasen" mit Antworten verewigt. Angel

Auch wenn ich mich nicht zu den "alten Hasen" zähle, wundere ich mich etwas über Deine Fragestellung, denn ich bin mir bezüglich der Einordnung der Fragestellung (incl. Deiner erst später zu erhaltenen eigenen Antwort) noch nicht ganz sicher, wie man bei der Anzahl Deiner Beiträge, Dein hier veröffentliches (Nicht-)Wissen, usw. schlau werden will. Traust Du Dich nicht, offen und ehrlich Dein Defizit zu zeigen Huh

Es gibt keine generelle Exclamation Antwort auf diese Frage, denn es gibt mittlerweile auch Blei-Gel-Akkus mit (versprochener) längerer Laufzeit. Mal sehen, wo die Reise hingeht, denn auch hier muss man zunächst mal abwarten, welche Erfahrungswerte sich einpendeln.

Wenn ich allerdings bei einem normalen Blei-Akku trotz der vierteljährlichen Wartung zwischendurch bei dem Kunden aufschlagen muss, um diesen zu wechseln, dann scheint bei der Planung (des Services) wohl etwas im Argen zu liegen. Bei Wechselturnus von 3 Jahren bist Du (immer) auf der sicheren Seite. Da wird keine Bank und kein Juwelier meckern. Wenn Du beim Privatmann nach 4 Jahren wechselst, ist das genau so okay, als wenn Du in Deiner eigenen Anlage nach 5 Jahren den Tausch vornimmst.

Bleibt nur zu hoffen, dass Du jetzt schlauer geworden bist. Ich bin es jedenfalls nicht Big Grin

PS: Ohne Last zeigt fast jeder Akku recht lange keine Ausfallerscheinung, aber wenn die alte gefräßige Xenon-Blitzlampe, die zwei Außensignalgeber, die drei Innensignalgeber und das Wählgerät bei Netzausfall in Betrieb gehen, dann sieht die Sache vermutlich anders aus. Wink

Immer daran denken: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wobei die Schwierigkeit ist, das schwächste Glied als solches zu erkennen, bevor es andere erkannt haben! Cool
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17-11-2022, 21:25
Beitrag: #4
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Wieder so ne provokative Frage ohne Substanz.
Es kommt auf die Anlage drauf an.
Immer ne Grundsatzentscheidung.
Aber es fraggel lernt hier.
Anders kann ich die Fraggelstellung nicht interpretieren.
Sorry, der musste sein…
Aber mal ehrlich, die Frage ist doch eher ein Fake?
Oder was soll das?
Jeder professionelle Errichter weiss damit umzugehen…

Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung!
Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe)
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18-11-2022, 01:28
Beitrag: #5
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
(17-11-2022 21:25)funkistnichtalles schrieb:  Wieder so ne provokative Frage ohne Substanz.
... und auch gleich die passende provokative Antwort!? Wink

(17-11-2022 21:25)funkistnichtalles schrieb:  Aber mal ehrlich, die Frage ist doch eher ein Fake?
Nein, absolut nicht. Dafür wäre mir meine Zeit zu schade. Wenn ich hier was frage, dann schon weil mich die Antwort interessiert.

(17-11-2022 20:58)Martina H. schrieb:  ... nutze doch mal die Suchfunktion, da haben sich schon einige "alte Hasen" mit Antworten verewigt. Angel
Tatsächlich habe ich das getan... aber nix gefunden. Daher die Frage hier. Huh

(17-11-2022 20:58)Martina H. schrieb:  Es gibt keine generelle Exclamation Antwort auf diese Frage, denn es gibt mittlerweile auch Blei-Gel-Akkus mit (versprochener) längerer Laufzeit. Mal sehen, wo die Reise hingeht, denn auch hier muss man zunächst mal abwarten, welche Erfahrungswerte sich einpendeln.
Also mit anderen Worte: Tausch nach Zeit! (Wieviele Jahre ist mir hier erstmal egal. Geht ums Prinzip und wie Du schon schreibst, hängt es ja davon ab, was der Akku-Hersteller garantiert/verspricht.)

(17-11-2022 20:44)5624 schrieb:  Dienstlich nach vier Jahren
Also auch nach Zeit!

Ok. Danke!

Ich habe auch schon Leute getroffen, die während der Wartung den Akku abziehen und ne Weile so stehen lassen. Je nachdem wie stark dann die Leerlaufspannung absinkt, treffen sie die Entscheidung ob der Akku noch taugt.
Ich persönlich finde das etwas... naja... fraglich...
Aber jeder hat halt so seine eigenen Erfahrungen...

Meine Lieblings-Methode für den Schnellcheck von Blei-Akkus:
Ladestrom messen!
Das funktioniert zwar nur bei einem 100% vollgeladenen Akku, der sich schon länger in der Erhaltungsladung (bei 13,5V) befindet, aber exakt diesen Zustand haben wir ja in der EMA typischerweise.

Bei einem guten neuen Akku in der Größenordnung 10 Ah liegt der Dauer-Ladestrom dann so bei rund 1 mA (oder darunter). Mit der Alterung steigt der dann auf ein paar mA an. So eine Batterie ist noch gut brauchbar.

Wenn ich da aber plötzlich Ströme von 10, 20 oder 30 mA messe, dann hat der Akku schon ziemlich einen weg. Wenn man so einen dann mal am Analyser nen kompletten Zyklus durchfahren lässt, stellt man fest, dass von den ehemals 7,2 oder 12 Ah nur noch 1 oder 2 Ah übrig geblieben sind.

In der Praxis läuft das dann z.B. so: Akkus sind vielleicht 2,5 Jahre alt, könnten also noch. Dann messe ich bei einem vielleicht 3 mA und beim anderen 9 mA Dauerladestrom.
In diesem Fall schmeiße ich die raus und warte nicht mehr die 3 oder 4 Jahre ab.

Andersherum kann man die 4 Jahre auch mal überziehen, wenn die Akkus vorbildliche 2 mA aufweisen. Ist natürlich immer ne Einzelfallentscheidung.


Und wie gesagt: Mich hat's einfach mal interessiert, wie Ihr das so handhabt.... Cool
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18-11-2022, 07:08
Beitrag: #6
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Jetzt musst Du den Wartungszyklus mit berechnen. Wenn ich beim Kunden nach vereinbarten drei Jahren (Funksystem) die Akkus / Batterien tausche und mein Erfahrungswert zeigt, dass der Akku der EMA irgendwas zwischen 3 und 5 Jahren hält, wird dieser trotz guter Werte ausgetauscht. Die Alternative ist die, nun Minimum einmal jährlich diesen zu überprüfen, wofür der Kunde nochmal Fahrtkosten und Zeit (was i.d.R. weit über 100,- € beträgt) aufzuwenden und das völlig für die Katz, da ich vielleicht auch im 4. und 5. Jahr feststelle, dass der Akku ok ist, also doch erst beim nächsten Wartungszyklus gewechselt werden muss.

Das betrifft auch jede Batterie im Melder. Der Öffnungsmelder in der Kellertür wird nur ein Bruchteil von dem Melder der Haustür beansprucht. Soll ich nun bei jedem Wartungsintervall entscheiden, der eine schafft es noch und der andere nicht. Die Leistung eines Akkus kann praktisch über Nacht abfallen. Wann dieser Zeitpunkt erfolgt, ist noch nicht mal durch Erfahrungswerte vorhersehbar. Da müsste ich nun wöchentlich vorbei schauen und stets die Entscheidung treffen, wechseln ja/nein um z.B. dem ökologischen Gedanken zu folgen. Der Kunde zahlt mir dann 5.200,- € im Jahr für den Service.

Du bemerkst nun, dass Deine Frage im Zusammenhang mit Sicherheitstechnik doch irgendwie nicht so sinnvoll ist, sondern vielmehr eine technische Analyse, die allerdings eher ins Physik oder Elektroniker Forum passt und Du solltest erkennen, dass Deine Messmethode zwar sachlich richtig ist, aber in der Praxis überhaupt keinen Einfluss darauf hat, wie man wirtschaftlich und klug an die Sache heran geht.

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18-11-2022, 11:08
Beitrag: #7
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Wir sprechen hier von einem Akku, der zwischen 20,00 und 30,00 € kostet. Ganz ehrlich: Ich verstehe nicht, wie man solchen Klimmzüge macht, wenn man die Kosten und den Preis für den (möglicherweise zusätzlichen) Service ins Verhältnis setzt. Von daher bleibe ich bei meiner Aussage: Drei, vier und fünf Jahre.

Nutzer von VdS-C-Anlagen werden die Rechnung des Akkutausch anstandslos zahlen, nur die DIY-Anlagenbetreiber bemühen Ihre Gedanken bezüglich möglichen Sparpotentialen, denn alle anderen brauchen eine funktionierende GMA - 20 Euro hin oder her Exclamation

Man kann auch am falschen Ende sparen ... Confused

Zitat: Martina H. schrieb:
... nutze doch mal die Suchfunktion, da haben sich schon einige "alte Hasen" mit Antworten verewigt. Angel

Tatsächlich habe ich das getan... aber nix gefunden. Daher die Frage hier. Huh

Arrow Alleine die Suchfunktion mit dem Terminus "Akku" bringt seitenweise Ergebnisse Cool Und dann muss man halt händisch (mittels Überschrift) die geeignetsten Beiträge auswählen.

Immer daran denken: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wobei die Schwierigkeit ist, das schwächste Glied als solches zu erkennen, bevor es andere erkannt haben! Cool
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18-11-2022, 15:01
Beitrag: #8
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
(18-11-2022 11:08)Martina H. schrieb:  Man kann auch am falschen Ende sparen ... Confused

Es geht ja nicht nur ums Sparen (also den Akku ggf. länger zu nutzen).

Es geht vielmehr darum, einen geschädigten Akku zu erkennen, der seine 3 (oder 4) Jahre eben noch NICHT rum hat.

Vielleicht hätte ich die Frage besser so stellen sollen: Wie überprüft Ihr, dass ein z.B. 2 Jahre alter Akku auch wirklich noch i.O. ist (und im Falle eines Falles seine 60 Stunden Überbrückungszeit durchhält)?
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18-11-2022, 16:34
Beitrag: #9
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
na es kann doch nicht so schwer sein, die 230V Versorgung abzustellen und dann Spannung und Strom des Akkus über die Zeit zu messen und die Werte zu notieren und im Vergleich zu den Nenndaten des Akkus zu beurteilen.

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18-11-2022, 19:38
Beitrag: #10
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Einmal im Jahr wird der Innenwiderstand der Akkus gemessen.
Weichen diese langsam von den Werten bei der Inbetriebnahme ab, ist der Akku reif zum Austausch. Je nach Hersteller halten Akkus zwischen 5-6 Jahre, bei anderen kann man froh sein, wenn diese 3 Jahre schaffen.

Die meisten Hersteller, bieten auf Ihren Homepages, die Bedienungsanleitungen als Download an, oder schicken diese sogar mit. Das ist kein Blödsinn, sondern erst mal Pflichtlektüre. Oft hilft schon mal ein Blick rein.Lightbulb
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19-11-2022, 10:43
Beitrag: #11
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Ah! Smile Wie man sieht, gibt es dann doch mehr als nur die "eine richtige Antwort".
Danke für Eure Beiträge!

(18-11-2022 16:34)megagramm schrieb:  na es kann doch nicht so schwer sein, die 230V Versorgung abzustellen und dann Spannung und Strom des Akkus über die Zeit zu messen und die Werte zu notieren und im Vergleich zu den Nenndaten des Akkus zu beurteilen.

Ne, schwer ist das nicht.
Aber um ehrlich zu sein, wüsste ich jetzt nicht so recht, was ich mit dem Messergebnis anfangen soll.

Also mal angenommen, ich mache den Deckel der Zentrale auf und messe erstmal 13,5 V Ladespannung. OK. Jetzt klemme ich das Netz ab, die Anlage läuft auf Akku und zieht, sagen wir mal, 200 mA.
Jetzt kann ich zu schauen, wie die Akkuspannung absinkt... 13,3 V ... nach 1 Minute 13,0 V... Nach 5 Minuten vielleicht 12,6 V.

Ist dieser Akku jetzt gut oder schlecht? Huh

Natürlich, Du hast auch Recht: Wenn die Spannung jetzt sofort auf 12,1 V oder sowas einbricht, dann ist er sicher hinüber.


(18-11-2022 19:38)MarkRott schrieb:  Einmal im Jahr wird der Innenwiderstand der Akkus gemessen.
Weichen diese langsam von den Werten bei der Inbetriebnahme ab, ist der Akku reif zum Austausch. Je nach Hersteller halten Akkus zwischen 5-6 Jahre, bei anderen kann man froh sein, wenn diese 3 Jahre schaffen.

Erstmal die neugierige Frage: Wie, also mit was für einem Messgerät oder mit welcher Methode misst Du den Innenwiderstand?

Ansonsten finde ich den Ansatz auch nicht schlecht. Zumindest kriegt man ne sehr gute Aussage über die Fähigkeit des Akkus, die hohe Stromaufnahme im Alarmfall zu bewältigen.
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19-11-2022, 10:55
Beitrag: #12
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
schon mal was von Interpolation gehört?

Die Messwerte bilden Punkte eines Graphen und folgen damit einer Funktion über die schließen kannst in welcher Zeit der Akku z.B. unter 10V ist oder bis auf 0V runter ist.

Über den gemessenen Laststrom und die Akkukapazitaet hast Du die theoretische Laufzeit ohne Netz ermitteln.

Dann kannst Du beides vergleichen und beurteilen, ob der Akku platt ist.

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19-11-2022, 11:32
Beitrag: #13
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
(19-11-2022 10:55)megagramm schrieb:  schon mal was von Interpolation gehört

Erstmal Danke für Deinen Beitrag. Es geht hier ja darum, voneinander zu lernen. Ich hoffe nur, Du nimmst es mir nun nicht übel, wenn ich Dir widersprechen muss.

Ja, man kann sicher über die Messwerte extrapolieren. (Also in die Zukunft hinaus peilen. "Interpolation" ist, wenn ich nur Zwischenwerte berechne.)

Das Problem bei der Methode ist nur: Sie funktioniert nicht.
Oder wenn sie funktionieren soll, dann muss ich mehrere Stunden neben der Zentrale, bzw. dem Akku stehen bleiben bis ich die richtigen Messwerte zu extrapolieren habe.

Das Problem ist die Entladekurve des Akkus. Da habe ich drei zeitliche Phasen:

Phase 1: Beim Wechsel von der Erhaltungsladung in die Entladung bricht die Spannung erstmal sehr schnell ein.

Phase 2: Dann stellt sich erstmal für eine Weile ein Plateau ein, wo sich die Spannung nur sehr wenig ändert, gleich bleibt oder manchmal sogar wieder ein wenig ansteigen kann.

Phase 3: Schließlich fällt die Spannungskurve in einem Bogen (d.h. mit der Zeit immer schneller) ab, bis der Akku leer ist.

Wenn ich irgendwas extrapolieren will, dann geht das nur in Phase 3.

Bei einem schnellen Test an der Anlage schaffe ich es aber rein zeitlich nur bis Phase 1 und vielleicht den Anfang von Phase 2.


Aber wie gesagt, ich hoffe Du nimmst mir die Kritik nicht übel.
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19-11-2022, 11:51
Beitrag: #14
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Das allererste, was ich bei der Wartung mach, ist die Hand auf die Akkus aufzulegen um die Temperatur zu fühlen. Wenn einer deutlich wärmer als der andere ist, dann sind die Akkus meist fällig.

Dann Ladespannung prüfen, Netz weg und dann bei 2 Akkus jeweils einen abziehen und die Spannung vom anderen prüfen. Ich hab jetzt diverse Anlagen gehabt mit 2-3 jährigen Akkus, da sieht alles gut aus, wenn man beide Akkus parallel mißt und dann geht die Zentrale aus, wenn man einen abzieht.

Ansonsten gucken wie weit die Akkus einbrechen und ob die Spannung dann wieder etwas ansteigt. Fällt das gleich unter 12,4V, dann schmeiss ich das Zeug raus. Bei Anlagen mit 2 63Ah Akkus kann das natürlich sehr sehr lange dauern. Nach dem Netz einschalten nochmal die Ladeströme vergleichen und dann wars das.

Bei den Brandmeldeanlagen wie der FlexEs z.B. nimmt einem die Zentrale meistens die Entscheidung ab, wann der Akku neu muss, da diese aufgrund der Innenwiderstandsmessung meistens schon Akkus anmakelt, die messtechnisch nich völlig unauffällig sind.

Bei kleinen Anlagen ist einfach gar nicht die Zeit große Messreihen am Akku zu fahren, wenn ich nach 1-2h beim Kunden wieder weg muss.
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19-11-2022, 12:06
Beitrag: #15
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Mich wundert's, dass hier noch niemand das Thema "Haftung" bei einer VDS oder konformen Anlage angesprochen hat. Die Herstellerangabe dient mir, spätestens zu diesem Zeitpunkt einen Akku zu wechseln. Selbst wenn der noch 98% leisten sollte, fliegt das Teil raus. Wie ich schon geschrieben habe, die Umgebung kann dazu führen, dass ein Akku heute ok und morgen fertig ist. Jetzt nehme man den Schadenfall und der Akku hat trotz regelmäßigem Service nicht funktioniert, bzw. es wird festgestellt, dass die Herstellervorgabe durch eigenmächtige Entscheidung des Servicetechniker nicht eingehalten wurde.

Was nun passiert, muss ich doch nicht alles aufzählen.

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19-11-2022, 19:02
Beitrag: #16
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
(19-11-2022 12:06)ssb-security schrieb:  Mich wundert's, dass hier noch niemand das Thema "Haftung" bei einer VDS oder konformen Anlage angesprochen hat. Die Herstellerangabe dient mir, spätestens zu diesem Zeitpunkt einen Akku zu wechseln. Selbst wenn der noch 98% leisten sollte, fliegt das Teil raus. Wie ich schon geschrieben habe, die Umgebung kann dazu führen, dass ein Akku heute ok und morgen fertig ist. Jetzt nehme man den Schadenfall und der Akku hat trotz regelmäßigem Service nicht funktioniert, bzw. es wird festgestellt, dass die Herstellervorgabe durch eigenmächtige Entscheidung des Servicetechniker nicht eingehalten wurde.

Was nun passiert, muss ich doch nicht alles aufzählen.

Ok. Errichtete VdS-Anlagen sind wieder ein anderes Thema. Da kann man eh nicht aus, da hier ja die 4 Jahre gefordert sind. Wenn es jedoch keine Anlage nach VdS ist, schreiben die Hersteller mittlerweile einen Akkutausch nach EuroBat vor. Hier richten wir uns dann eben nach dem, was der Akkuhersteller vor gibt. Wie schon gesagt, es gibt Hersteller, die haben nach 4 Jahren immer noch einen sehr guten Innenwiderstandswert.

Die meisten Hersteller, bieten auf Ihren Homepages, die Bedienungsanleitungen als Download an, oder schicken diese sogar mit. Das ist kein Blödsinn, sondern erst mal Pflichtlektüre. Oft hilft schon mal ein Blick rein.Lightbulb
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19-11-2022, 19:04
Beitrag: #17
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
von mir aus auch extrapolieren.

Ich bin jedenfalls immer gut damit gefahren, bei gewerblichen Anlage nach 2 Jahren zu tauschen und bei privaten Anlagen spaetestens nach vier Jahren.

Das Datenblatt des Hersteller laut SSB zu beachten ist ein guter Hinweis.

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19-11-2022, 19:13
Beitrag: #18
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
(19-11-2022 10:43)Fraggel schrieb:  Erstmal die neugierige Frage: Wie, also mit was für einem Messgerät oder mit welcher Methode misst Du den Innenwiderstand?

Ansonsten finde ich den Ansatz auch nicht schlecht. Zumindest kriegt man ne sehr gute Aussage über die Fähigkeit des Akkus, die hohe Stromaufnahme im Alarmfall zu bewältigen.

Es gibt ein spezielles Meßgerät dafür. Der Akku wird mit einem bis zu 10 A großen Strom belastet (einstellbar von 0,5 bis 10 A, je nach Ah des Akkus).
Daraus errechnet das Gerät dann denn Innenwiderstand. Daran sehe ich dann schon, wann der Akku nachlässt und kann den dann schon tauschen.
Bei Inbetriebnahmen messe ich das erste Mal und habe dann gleich den Referenzwert für die kommenden Jahre. Ansonsten bleibt der Akku nach Herstellervorgabe EuroBat drin.

Die meisten Hersteller, bieten auf Ihren Homepages, die Bedienungsanleitungen als Download an, oder schicken diese sogar mit. Das ist kein Blödsinn, sondern erst mal Pflichtlektüre. Oft hilft schon mal ein Blick rein.Lightbulb
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19-11-2022, 23:56
Beitrag: #19
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Hallo Mark, mit Sicherheitstechnik, geschweige VDS hast Du aber bislang nichts zu tun, wenn ich Deinen Beitrag richtig interpretiere.
Falls doch, dann möchte ich darauf nicht weiter eingehen und ich denke Du verstehst warum.

Um die Sache abzuschließen, hier ein Zitat:
In einer aktuellen Studie des US-Energieministeriums, die gerade im etablierten "Journal of The Electrochemical Society" erschienen ist, erklären die Forscher erstmals, wie der Kapazitätsverlust chemisch abläuft. Demnach liegt das Problem im Aufbau aktueller Lithium-Ionen-Batterien. Die basieren auf dem Prinzip, dass Lithium-Ionen zwischen Anode und Kathode hin- und herwandern. Der Transport läuft über bestimmte Metalle, die durch die Lithium-Ionen ihren Oxidations-Status ändern. Und genau hierin liegt das Problem.
Denn einige der Metall-Ionen, vor allem Mangan, werden bei dem Prozess aus der Kathode gelöst und landen in der Anode der Batterie. Dort interagieren sie mit einem Teil des Akkus der als Solid-Electrolyte-Interphase bezeichnet wird. Einige der Moleküle lösen sich dabei in ihre Bestandteile auf - wobei Lithium-Ionen "gefangen" werden, so die Forscher. Und weil sich im Laufe der Zeit auf diese Weise immer mehr Lithium-Ionen als Energieträger verschwinden, sinkt die Leistungsfähigkeit der Batterie.
Leider bedeutet die Entdeckung aber nicht, dass nun sofort unendlich haltbare Akkus gebaut werden können. "Jetzt, wo wir den Mechanismus hinter den gefangenen Lithium-Ionen und dem Kapazitätsverlust verstehen, können wir daran arbeiten, das Problem zu beheben", erklärte Forscher Daniel Abraham. Ob man schon eine konkrete Idee dafür hat, verriet er aber nicht.
Vielleicht sollte man also lieber auf einen der vielen alternativen Ansätze hoffen. In den letzten Jahren waren zahlreiche Konzepte für neue Akkus entwickelt worden, die nicht nur haltbarer sein könnten, sondern dabei auch noch die Kapazität drastisch erweitern. Der Erfinder des Lithium-Ionen-Akkus, John Goodenough, hatte etwa vor einigen Wochen einen möglichen Nachfolger seiner Erfindung vorgestellt - im stolzen Alter von 94 Jahren.

Fazit: Ich kenne keinen einzigen Akku. der heute völlig ok ist und für den ich meine Hand ins Feuer legen würde, dass er das morgen auch noch ist. Da wir uns hier im Forum für Sicherheitstechnik befinden und mittels dessen ich auch versuche mein Brot zu verdienen und mein Haus nicht zu verlieren, wird der Akku spätestens zum Zeitpunkt gewechselt, wo es der Hersteller empfiehlt. Auch dann, wenn dieser Akku im Jahr 5 nach Installation noch 100% Leistung anzeigt (was allerdings unrealistisch ist).

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20-11-2022, 08:21
Beitrag: #20
RE: Wann tauscht Ihr den Zentralen-(Blei-)Akku?
Die Wartung, wenn denn eine durchgeführt wird, zeigt zum Zeitpunkt der Durchführung, also dessen Ende und der AbschlussBewertung den Istzustand. Es ist nichts zu interpolieren und auch nichts zu extrapolieren.
Im rechtlichen Sinn gibt es hier keine zwei Meinungen, sondern nur ja oder nein in Bezug auf die positive Entscheidung.

Wer miss, misst Mist und das hat auch hier sehr viel Wahrheit, denn wenn du mit deiner Messung zum falschen Zeitpunkt beginnst, könnte dich dieses Ergebnis in die falsche Richtung leiten.

Viele andere Beiträge von Kollegen gehen in die richtige Richtung, optische Inaugenscheinnahme, Temperaturprüfung, Leerlaufspannung belastet und unbelastet, Belastung mit angeschlossener Pheripherie (Vollalarm über mehrere Minuten, wer kann schon die Akustik bei einer BMA über die volle Zeit beim Kunden plärren lassen, ohne gemassregelt zu werden?)
Ich nehme dann zusätzlich noch ne H1 und schliess die parallel zum Akku an. Je nachdem, wie schnell und wie hell die brennt, kann man aus der Erfahrung sehen, also extrapolieren(Wink, wie der Zustand sein KÖNNTE.
Das dient jedoch nur, um den Zustand einigermaßen bewerten zu können.
Danach entscheide ich des Akkus second life.
Beim Kunden wird nach Herstellerangabe getauscht, wenn die Wartungsvorgaben nicht greifen.

Bei AuskochUSVs empfehle ich einen Austausch nach drei Jahren, wenn diese älter als drei Jahre sind, nach zwei Jahren. Je nach Qualität des Herstellers.
Just my opinion, kein Anspruch auf Vollständigkeit…

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