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Telenot 400H oder was anderes ?
05-10-2012, 16:15
Beitrag: #1
Telenot 400H oder was anderes ?
Hallo erst mal zusammen,

ich möchte gerne 2 Familienhaus mit Alarmanlage versorgen.
Ich hab an Telenot complex400H gedacht mit 7 Bewegungsmelder.
Ehrlich gesagt ich steige jetzt erst in dieses Thema ein. Ein bischen Elektrotechnik, Grundlagen Informatik aus Studium sind noch vorhanden.
Ich wäre auch bereit an Produktkurs teilzunehmen.
Bringt das was ? hat jemand da schon mal teilgenommen ?

oder würdet ihr lieber mir was anderes empfehlen ?

Gruß
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05-10-2012, 19:30
Beitrag: #2
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Hallo Ing. und herzlich willkommen hier im Forum!

Entschuldigung, aber du möchtest eine schöne 400H mit nur 7 Bewegungsmeldern unterfordern??? Da können aber noch deutlich mehr Sachen ran, das Ding ist (vom Preis mal etwas abgesehen) quasi fast die 'eierlegende Wollmilchsau'... Big Grin
Durch die große Komplexität der 400H (die 'kleine Schwester' 200H würde für dein Projekt wahrscheinlich auch völlig ausreichen) ist die Zentrale aber auch garantiert nichts für 'Selbstbauer' ohne Erfahrung und ein Produktkurs wird da auch nicht reichen, befürchte ich, sorry für die 'harten' Worte...

Aber jetzt mal ernsthaft:
2-Familienhaus habe ich verstanden, aber sonst fehlen eigentlich irgendwie alle wichtigen Angaben, um dein Vorhaben 'beurteilen' zu können:
- Möchtest du Funk- oder leitungsgebundene Komponenten einsetzen?
- Welche Bewegungsmelder möchtest du einsetzen (also welche Serie)? Gibt es Haustiere im Gebäude (eine unschöne Kombination)?
- Wie möchtest du scharf/unscharf schalten können: per Codeeingabe, Transponder, Schlüsselschalter, Simons&Voss-Schließanlagensystem?
- Planst du eine Aufschaltung auf einen 'richtigen' Wachdienst (in meinen Augen das einzig Wahre) oder möchtest du dich nur auf deinem Mobiltelefon anrufen lassen, wenn ein Ereignis eintritt (die unschöne Lösung). Und wenn Wachdienst: Über welchen Übertragungsweg möchtest du denn Meldungen übermitteln - GSM-Netz, Festnetz, Netzwerk, Kombination aus den vorgenannten Varianten?

Eine ausschließliche Sicherung über Bewegungsmelder halte ich für technisch überholt - viel schöner und komfortabler (aber eben auch teurer) ist eine Trennung zwischen der sogenannten 'Außenhautsicherung' (also z.B. Fenster- und Türüberwachung auf Öffnen und/oder Glasbruch) und der 'fallenmäßigen Überwachung' durch Bewegungsmelder.
Auf diese Art kannst du die Anlage 'intern scharf schalten', also die Außenhautabsicherung aktivieren und dich trotzdem im Haus frei bewegen (das wäre mir sehr wichtig), und schaltest in Abwesenheit aller Bewohner (und freilaufender Haustiere) die komplette Anlage inkl. der Bewegungsmelder scharf.

Noch ein Wort zu den Bewegungsmeldern: Nimm bitte ausschließlich die sogenannten Dual-Bewegungsmelder in die nähere Wahl, diese haben eine deutlich höhere Falschalarmsicherheit gegenüber den 'normalen' PIR-Bewegungsmeldern.

Also lass' dich mal bitte etwas weiter über deine bisherigen Planungen aus, dann werden die Antworten auch viel spezifischer... Wink

Viele Grüße
Olli

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06-10-2012, 02:30
Beitrag: #3
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
(05-10-2012 16:15)in-genie-ur schrieb:  Ich hab an Telenot complex400H gedacht mit 7 Bewegungsmelder.
Ehrlich gesagt ich steige jetzt erst in dieses Thema ein. Ein bischen Elektrotechnik, Grundlagen Informatik aus Studium sind noch vorhanden.
Ich wäre auch bereit an Produktkurs teilzunehmen.
Bringt das was ? hat jemand da schon mal teilgenommen ?

Ich hatte mir, bei ähnlichem Hintergrund, eine gebrauchte complex besorgt, dazu das Programmierkabel (Technik für 3 Euro zum dreißigfachen Preis, wie vieles in diesem Bereich), und die Software und die Anleitungen (es gibt, auch im Netz, die einfache Betreiberanleitung und die schwierigere Technische Beschreibung für den Errichter, die auch schwieriger zu finden ist.Wink

Dann habe ich mich mit über 2 Monaten Lernkurve ans Werk gemacht in einer Art hermeneutischem Zirkel: a) Anleitung lesen, b) in compasX durchklicken, Hilfetext lesen c) hochladen und Funktion in Wirklichkeit durchprobieren. Und dann wieder von vorne.
Geschätzt 90-95% der Funktionen beherrsche ich mittlerweile, aber ob bei den fehlenden 5-10% nicht irgendein Hammer dabei ist merkt man erst im Betrieb.

Am Punkt Übertragungsgerät z.B. bin ich noch dran, da mir bisher c) gefehlt hat (ISDN lag noch nicht im Objekt). Ansonsten ist meine Anlage für ein x-tausend-qm-Objekt mit Lager, Halle und Büros, ca. 30 Kontakten und 10 Bewegungsmeldern betriebsfertig installiert. Smile

Grundsätzliche Erkenntnis: Es kommt auf die Sensoren an, die Zentralen sind materialisierte Paranoia und Bürokratie. Wink Aber ausgereift und zuverlässig. Außenhaut ist einfachste Elektrotechnik (meist Reedkontakte). Bewegungsmelder usw. in klassischer Technik haben Relaisausgänge, also dito.

Wenn Wachdienst, wird dieser vermutlich eh eine Abnahme durch einen Errichter wollen. Wenn kein Wachdienst, und man selbst dilettiert bis pfuscht, würde ich für den privaten Bereich gleich richtig Geld sparen und mir irgendein Klingelbrett zusammenlöten. Kann man professionelle Sensoren nehmen, aber die Auswertung mit simplem Eigenbau. Das ganze macht meiner Ansicht nach eh nur mit ein paar (billigen) IP-Cams und einem dauernd laufenden Server Sinn, der sowohl per Eingängen Alarmmails verschickt als auch Videos liefert.
Denn eine SMS "Alarm", wenn du 50 km wegbist, hilft Dir in der Praxis genau gar nichts. Wenn Du in das Haus reinschauen kannst, schon eher. Und eine Minute tröten bis der Einbrecher die Anlage mit der Axt von der Wand geschlagen hat tut sowohl der Eigenbau wie auch das Profiteil.

So jedenfalls meine gefestigte Arbeitshypothese. Wink

Kurse bei Telenot würde - und werde - ich mir schenken. Die Firma ist ziemlich zickig im Umgang mit Privatpersonen und selbst mit Gewerbetreibenden außerhalb des Alarmanlagenmilieus. Ist halt zum einen ein heikles Thema, zum anderen ein oligopoler Markt, in dem sich bequem aqieren läßt. Die Kurse sind meiner Einschätzung nach hauptsächlich auf Telenot- und VdS-Errichter-Zulassung ausgerichtet.

Aus Parametrierprogramm und Anleitungen kann man sich bei entsprechender Erkenntnisfähigkeit vermutlich genausoviel beibringen, wie einem auch in einer Schulung erklärt wird (100% gibt es auch dort nicht.) Warum z.B. bei Stichleitungen der Widerstand und die Auslösetoleranz halbiert und geviertelt wird, steht weder in der Anleitung noch im Hilfstext, ein geprüfter Telenot-Errichter, den ich fragte wußte es auch nicht. Ich bin dann ohne Schulung draufgekommen. Smile

Es gibt allerdings einen kostenlosten 1-Tages-Kurs bei Telenot für Architekten, Kripo und Sonstige. Vielleicht schaffst Du es ja als Sonstiger, Dir das mal anzuschauen.
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06-10-2012, 12:31
Beitrag: #4
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
@Flummi

Toller Beitrag! Einen Punkt vernachlässigst Du allerdings meiner Meinung nach zu sehr: Eine Alarmanlage ist eigentlich nur dann eine sinnvolle Einrichtung, wenn eine Aufschaltung auf eine zuverlässige NSL (Notruf- und Serviceleitstelle) erfolgt, die Sekunden nach dem Einbruch Hilfskräfte oder Polizei auf Reise schickt. Dann kann der Eindringling mit der Anlage machen, was er will - so er denn die Nerven dazu hat, nachdem er merkt, dass er bemerkt wurde. Ein längerer ungestörter Aufenthalt im Objekt wird ihm jedenfalls nicht gut bekommen.

Dein Klingelbrett wirst Du allerdings auf eine professionelle NSL nicht aufschalten können.

Zum Glück hast Du Dich ja letztendlich doch für eine richtig gute Alarmzentrale entschieden und das Klingelbrett nur nachträglich in Deinem Kopf entworfen ;-)

Kannst Du in etwa noch abschätzen, wiviel Stunden Du für Installation und Teste benötigt hast? Und wieviel ist Dir eine Stunde Freizeit wert? Soviel wie Dein Stundenlohn? Die Hälfte, oder?

Rechne dann mal aus, was Dich die Anlage inkl. Deines imaginären Arbeitslohnes gekostet hat. Du wirst wahrscheinlich überrascht sein, weil das Angebot einer Firma in Deiner Nähe nicht oder nur unwesentlich höher ausgefallen wäre. Das jedenfalls ist unsere Erfahrung, wenn wir mit Kunden mal dieses "Spielchen" durchrechnen. Leider (für den Kunden) ist es dann oft so, dass die imaginären Kosten erfolglos angefallen waren und wir nachträglich doch die Arbeit übernommen und abgerechnet haben.

[size=small]Aus Zeitgründen sehe ich meistens von der Korrektur von Schreibfehlern ab. Man möge es mir fazein.[/size]
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06-10-2012, 20:13
Beitrag: #5
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
@ Flummi: wirklich ein nahezu genialer Beitrag (vor allem deine "Grundsätzliche Erkenntnis"), danke dafür!
Deine Aussagen kann ich zwar nicht ganz uneingeschränkt unterschreiben (liegt wohl daran, dass ich selbst Telenot-Errichter bin und daher vom Hersteller etwas mehr 'verwöhnt' werde als 'Selbstbastler'), aber genug Zeit zum Üben sollte man für die complex 200/400H schon einplanen - der Name ist irgendwie Programm... ;o) Ist alles kein Hexenwerk, aber eben auch nichts für 'nebenbei mal kurz zusammen gebraten'!

Zur Aufschaltung auf Wachdiente: Das ist aus vielen Gründen das einzig Wahre, ohne diese ist das System noch nicht einmal mehr die Hälfte wert (@Alarmservice: Uneingeschränkte Zustimmung zu den ersten drei Absätzen)!

Eine 'Abnahme' der selbstgebauten Anlage durch einen geschulten Facherrichter halte ich für eine erfolgreiche Aufschaltung aber nicht für ausreichend, denn es müssen immer Absprachen und techn. Anpassungen zwischen beiden Seiten erfolgen, die ein 'Heimwerker' eigentlich gar nicht beherrschen kann. Nun kann man natürlich versuchen, einen Facherrichter zu bekommen, der einem aus genannten Gründen die eigentliche Aufschaltung abnimmt, aber ich würde diesen Teil für nicht durch mich installierte Anlagen nicht übernehmen! Wenn die Anlage nämlich hinterher ständig Zicken macht und/oder Falschalarme produziert (weil sie eben doch nicht 'so ganz' ordnungsgemäß installiert wurde), steht ja auch mein 'guter Name' als Errichter beim Wachdienst auf dem Spiel.

VG Olli

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06-10-2012, 21:15
Beitrag: #6
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die zahlreiche information.

@Ollik
Danke für die 'harten' Worte ;-) es war schokierend aber du wirst vielleicht recht haben, mal sehen.
Klar ist die Anlage mit paar Bewegungsmelder unterfordert, mein Grundgedanke war auch mit der Zeit die Anlage zu erweitern, wie schön du beschrieben hast, wollte ich es trennen, einmal Außenhautsicherung und fallenmäßige Überwachung.
Da ich zur Zeit nur ein bestimmte budget (3000) habe, wollte ich mal mit Bewegungsmelder anfangen.
Und zwar ich habe an Telenot comstar B25 gedacht, hab zum glück auch kein Haustier also denke es wird passen. oder gibt es eine Serie wo man sagen kann das ist super ;-)

Ehrlich gesagt wäre mir Funk viel lieber, aber wenn ich richtig sehe komme ich an leitungsgebundene Kompenten nicht vorbei bei außenhautsicherung oder ?

ehrlich gesagt plane ich bei Einbruch , das es 3 Personen benachritigt wird. wahrscheinlich über Festnetz aber da muss ich mir noch gedanken machen, denn isdn wird ja ab 2014 abgeschafft. GSM Netz wird wahrschein sehr teuer werden.

Desweiteren plane ich auch Videocamera zu installieren unabhängig von alarm. Aber was intressant wäre , die kamara sendet bilder, wenn auch die alarm los geht. Wäre nicht schlecht aber that is future project.
Im moment einfach eine IP Kamera wo man von smartphone direkt einsehen kann.

Da ich mich nicht so gut auskennne einige fragen noch ?
Was ist daran das schwierige ? das anschliesen der komponenten ( Bewegungsmelder, Magnetkontakte) oder das programmieren ? ich hab gesehen , es ist auch möglich über fernwartung bzw fernprogrammierung .

@Flumi
also es intressant und auch gleichzeitig ermutigend, ich persönlich würde es auch gerne selber probieren. Ansicht die software zu bekommen ist ja wirklich keine kunst aber gute anleitung schon eher.
leider findet man im moment kaum gebrauchte complex anlagen. da ich zeit habe , werde ich erst mal in diese Materie einlesen und mich hier öfter melden.

@ Alarmservice Hamburg
Ich finde sie haben in einigen Punkten recht, aber es gibt auch leute dennen geht es nicht nur um die finanzille sondern das einlesen, probieren kann auch hobby sein, wie fotografieren. Ehrlich gesagt wenn ich eine Firma beauftrage , würde ich wahrscheinlich 1000 € mehr bezahlen und die zeit die ich dafür verwende , könnte ich andersweitig nutzen. und das was ich wiederrum anderweitig nutze kann ich auch denken , dass ich es in anderes nutzen kann. ( Klingt kompliziert ;-) ) nein scherz bei seite. Ich denke einige bzw ich will einfach dazu was lernen und selbst was in der hand nehmen. Ich hab im moment Zeit , statt rum zu liegen oder einfach auch nix zu tun, würde ich lieber so ein Projekt machen. Klar kann ich es verstehen, sie sind eine Firma, womit Sie ihre Unterhalt damit verdienen. Es ist auch gut so, hab auch respekt davor.
Für mich ist es nur ein Lernprozess wo ich mich auch in diesem Bereich weiter bilden möchte.
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09-10-2012, 22:02
Beitrag: #7
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
@ Flummi: sehr schöner Beitrag Smile ... aber eines hätte ich gern näher erklärt:
(06-10-2012 02:30)Flummi schrieb:  ...
Denn eine SMS "Alarm", wenn du 50 km wegbist, hilft Dir in der Praxis genau gar nichts. Wenn Du in das Haus reinschauen kannst, schon eher...

Was ist denn am "reinschauen" besser, als bei der SMS?

Ein vernünftig installiertes Alarmsystem löst doch nur dann aus, wenn es auslösen soll - sonst nicht ... und ob ich dann im Fall der Fälle sehe, ob die Kackbratze die in meinem Haus rumturnt, schwarz oder weiss, dick oder dünn, männlich oder weiblich ist, ist mir eigentlich absolut egal ... wichtig ist, dass der Alarm nicht "verpufft" und möglichst schnell entsprechend ausgebildetes Personal vor Ort ist ... und das kann nur eine Aufschaltung auf eine NSL (halbwegs) zuverlässig gewährleisten.
Die alarmieren die lokale Polizei, sorgen für eine anschliessende Bewachung des Objektes und kümmern sich eventuell notwendige (Not-)Reparaturen (Tischler, Glaser usw.).
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10-10-2012, 00:19
Beitrag: #8
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Re-Hallo Ingenieur,

es freut mich sehr, dass die 'harten' Worte nicht als persönlicher Angriff gewertet wurden!

Und wenn die Bewegungsmelder nur den Grundstock einer ausgewachsenen Anlage sein sollen, ist eine complex400H sicher auch die richtige Wahl! Klar ist mir auch, dass man so ein Projekt nicht unbedingt aus der sprichwörtlichen Portokasse bezahlen kann/möchte.

Wie gesagt, ohne freilaufende Haustiere steht einer Verwendung von bewegungsmeldern kaum etwas im Wege, die comstar B25-Melder haben allerdings eine Reichweite von rund 25 m, ich denke, für ein durchschnittliches Privathaus wird auch die 10m-Version (comstar B10) ausreichen. Und solange man die Melder nicht auf Heizkörper, Fenster, Kamine o.ä. ausrichtet und gleichzeitig noch Papier-Girlanden an die Decke hängt, halten sich diese Geräte auch mit Falschalarmen vornehm zurück.

Die Installation der verdrahteten Komponenten an sich ist nicht kompliziert, wenn man sich denn strikt an die Anleitungen hält, viel 'hinterhältiger' ist bei den complex-Anlagen die Programmierung - wenn man das nich nie gemacht hat, steht man erst einmal da wie der Ochs' vorm Berg... Tongue Mit genügend zeit und Motivation mag das eines Tages funktionieren wie gewünscht, aber diesen Punkt sollte man vielleicht wirklich lieber einem Facherrichter (ggf. per Fernkonfiguration, was aber schon mal eine vorherige Ersteinrichtung des Wählgerätes bedingt!) überlassen, der sich mit den complex-Anlagen auskennt. Allerdings braucht der gute Mann dann auch in jedem Fall eine saubere und vollständige Dokumentation, wo welcher Melder mit welcher Bus-Adresse verbaut wurde usw., sonst muss der arme ('teure') Kerl stundenlang vor Ort suchen...

Für die (spätere) Außenhautabsicherung über Funk stellt Telenot sein Funk-Gateway "FGW 210", Art.-Nr. 100075905 zur Verfügung, das für die Verwendung mit complex 200/400H-Zentralen gedacht ist. Hieran kann man wiederum z.B. die "Meldersender MS 232 im Gehäusetyp K80", Art.-Nr. 100035923, anmelden, die dann z.B. als Anschluss für passive Glasbruchmelder, Magnet- oder Riegelkontakten dient. Auch die Anmeldung von mobilen Bedienteilen, Innen- und Außensignalgebern und comlock410-Türmodulen über das UFM (Universelles Funk-Modul) ist möglich.

Die complex200/400H ist als 'Profianlage' eigentlich für den Anschluss an Wachdienste konzipiert, aber auch die 'Privatbenachrichtigung' über Wählgeräte wie z.B. das comXline 15/2516 GSM per SMS, Sprachansage (oder eben doch zum Wachdienst über gängige Protokolle wie VdS2465 oder Contact-ID) sind natürlich möglich - zu Sinn oder Unsinn einer ausschließlichen 'Privatbenachrichtigung' habe ich mich wohl schon ausreichend geäußert (Wachdienste sind das einzig Wahre!)...

Dazu gleich mal eine Nachfrage: Wer behauptet denn bitte, dass ISDN 2014 abgeschafft werden soll??? Das kann bzw. will ich mir ehrlich gesagt auch nicht so recht vorstellen - diverse Provider preisen zwar ihre VoIP-Anschlüsse schon seit einigen Jahren als ISDN- oder NGN-Anschlüsse an, aber die kann ich nicht wirklich als 'ernsthafte' Anschlussoptionen betrachten... Wenn ich einen (Vo)IP-Anschluss habe, übertrage ich auch einfach über meine IP-Schnittstelle des Wählgerätes und gut ist, da brauche ich doch gar nicht erst anfangen, mit (angeblichen) ISDN-Anschlüssen herum zu experimentieren!

Zu Videoüberwachungen sage ich mal nichts, da kennen sich andere Anwesende hier im Forum viel besser aus und ich möchte ja schließlich nichts Falsches erzählen. Cool

Wenn weitere Fragen bestehen, immer heraus damit, dafür wurde dieses Forum hier ja gegründet! Wink

Feel Erfolg und Spaß bei und mit dem Projekt und viele Grüße
Olli

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10-10-2012, 01:28
Beitrag: #9
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
(10-10-2012 00:19)Ollik schrieb:  ...eine Nachfrage: Wer behauptet denn bitte, dass ISDN 2014 abgeschafft werden soll??? ...

Bericht in der" Computerwoche"

Betroffen sind alle Nichtsprache-Übertragungen, z. B. die Alarmübermittlung, wie man auch hier lesen kann:

Sicherheitsmarkt Info

Auszug:
ISDN: Nach Aussagen der DT wird es auch für ISDN nur noch bis 2014 eine flächendeckende Versorgung geben. Ab 2014 soll der Rückbau beginnen, wobei zurzeit weder feststeht, wie dieser Rückbau erfolgen wird (zuerst in der Fläche?), noch wann der letzte ISDN-Anschluss abgeschaltet wird. Auch für ISDN wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit kein 1:1-Substitut geben, da ISDN weltweit gesehen eine deutsche Insellösung ist und sich wahrscheinlich niemand finden wird, die ISDN-Technik für ein abgekündigtes System auch in Zukunft vorzuhalten bzw. zu produzieren.

Analoge Telefonanschlüsse: Aufgrund der weltweit - und auch noch in Deutschland - millionenfach vorhandenen analogen Telefonanschlüsse und entsprechenden Endgeräten (Telefone) wird es die analoge Telefonie auf der Kundenseite auch im nächsten Jahrzehnt in Form eines analogen Telefonanschlusses geben. Dieser wird aber nur beim Kunden in der entsprechenden Anschlussbox emuliert, damit die alten Endgeräte weiter benutzt werden können.

Eigene Anmerkung: Die Emulation ist OK für reine Sprachübertragung. Tonübertragung zum Beispiel von Alarmanlagen wird aber nicht mehr funktionieren.

Alarmübertragung wird nur noch über IP und / oder GSM möglich sein, wobei VdS B/C eben wegen des Ersatzweges beides erfordert.

Interessant für uns ist der wichtige Absatz

Auswirkungen des NGN auf die Alarmübertragung
Der analoge - emulierte - Telefonanschluss wird denen nützen, die nur telefonieren wollen. Bei der Alarmübertragung würde es aber mit Sicherheit zu Problemen kommen, da zum Beispiel die aus Sicherheitsgründen erforderliche "Schicht-1-Leitungsüberwachung" nicht mehr die Leitung Ortsvermittlungsstelle (OVSt) zur Übertragungseinrichtung (ÜE) umfasst, sondern nur noch die Leitung Anschlussbox beim Kunden zur ÜE. Weiterhin werden die alten Protokolle für Wählgeräte, wie TELIM, wahrscheinlich nicht mehr funktionieren, da sie von den neuen Netzen als Störsignale im Sprachkanal erkannt und entsprechend unterdrückt werden. Besonders unangenehm wird dabei wahrscheinlich sein, dass die Übertragung manchmal funktionieren wird und manchmal nicht.
Es bleiben also das NGN und die Mobilfunkdienste. Da die Zeit drängt, hatte sich VdS Schadenverhütung schon frühzeitig mit der Thematik auseinander gesetzt und zum Beispiel durch die Ergänzung VdS 2311-S1 der Richtlinien für Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen (EMA) dafür gesorgt, dass alle Beteiligten bei der Einbruchmeldetechnik sich rechtzeitig auf die neue Art der Alarmübertragung einstellen können....

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10-10-2012, 07:29
Beitrag: #10
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
(10-10-2012 01:28)Alarmservice-Hamburg schrieb:  Bericht in der" Computerwoche"

Betroffen sind alle Nichtsprache-Übertragungen, z. B. die Alarmübermittlung, wie man auch hier lesen kann:

Sicherheitsmarkt Info

Spannend, danke für die Links.

Werde mal meine regionalen Anbieter damit konfrontieren. Mal sehen was die sagen.

Gruß Tim

Ich habe nicht auf jede Frage die passende Antwort,
aber zu jeder Antwort die passende Frage.
Auch wenn es Wenige ärgert, im Zweifelsfall geht mir Information vor Rechtschreibung.
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13-10-2012, 20:01
Beitrag: #11
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Hi Alarmservice, auch von mir vielen Dank für die Links - immer gut, wenn jemand mehr weiß, als man selbst!

Wir hatten gerade einige Probleme mit QSC als Provider und unseren DTMF-Anwendungen (MFV-Nachwahl bei bereits aufgebauter (Sprach-)Verbindung), weil uns auch QSC nur reine VoIP-Verbindungen anbietet. Mit entsprechenden (zugegeben nervigen und lästigen) Rücksprachen mit deren Technikern und genügend Teststellungen klappt es aber jetzt an den meisten Standorten (Hamburg, Schleswig, Kiel) und den Rest kriegen wir hoffentlich auch noch hin - eines schönen Tages... ;o)

Ich bin also (noch) ganz guter Dinge, was (MFV-)Alarmübertragungen durch VoIP-Netze angeht!

Gruß Olli

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26-10-2012, 20:39
Beitrag: #12
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Hallo,

ich bin mal wieder zurück, ich habe noch eine Frage gibt es complex400 und complex400h ?
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27-10-2012, 22:46
Beitrag: #13
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Guten Tag in-genie-ur!

Kurze Antwort; ja.

Das "H" bedeutet hybrid und meint damit Draht- und Funkanbindung.
Seit ca. 4,5 Jahren kann man die complex- Serie mit einem Funksystem "DSS2" aufrüsten.
Ein hervorragend arbeitendes System mit der VdS A Klassifizierung.

Gruß, sudwind
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28-10-2012, 20:59
Beitrag: #14
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
(27-10-2012 22:46)sudwind schrieb:  Seit ca. 4,5 Jahren kann man die complex- Serie mit einem Funksystem "DSS2" aufrüsten.
Ein hervorragend arbeitendes System mit der VdS A Klassifizierung.

Gruß, sudwind

erst mal vielen dank für die Antwort.
D.h. man kann auch complex 400 kaufen und dazu noch Telenot DSS2 Funk - Gateway FGW 210 aufrüsten dann hat man mehr oder weniger complex 400H .

Übrigens aber die Programierkabel ist doch das gleiche oder ?
naja sobald ich das Gerät in der Hand habe kommen sicher noch einige Frage.
gruß
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28-10-2012, 21:43
Beitrag: #15
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
Nein.
Die 400H ist unter anderem mit Flash- Specher ausgerüstet, die 400 hatte noch EProms.
Zum anderen lassen sich bestimmte Merkmale nur mit der 400H nutzen z.b. ComVis MCI.

gruss der Elektrickser

Wer Rechtschreibfähler findet,darf sie behalten!
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06-12-2012, 00:42
Beitrag: #16
RE: Telenot 400H oder was anderes ?
(06-10-2012 12:31)Alarmservice-Hamburg schrieb:  @Flummi

Toller Beitrag! Einen Punkt vernachlässigst Du allerdings meiner Meinung nach zu sehr: Eine Alarmanlage ist eigentlich nur dann eine sinnvolle Einrichtung, wenn eine Aufschaltung auf eine zuverlässige NSL (Notruf- und Serviceleitstelle) erfolgt, die Sekunden nach dem Einbruch Hilfskräfte oder Polizei auf Reise schickt. Dann kann der Eindringling mit der Anlage machen, was er will - so er denn die Nerven dazu hat, nachdem er merkt, dass er bemerkt wurde. Ein längerer ungestörter Aufenthalt im Objekt wird ihm jedenfalls nicht gut bekommen.

Dein Klingelbrett wirst Du allerdings auf eine professionelle NSL nicht aufschalten können.

Zum Glück hast Du Dich ja letztendlich doch für eine richtig gute Alarmzentrale entschieden und das Klingelbrett nur nachträglich in Deinem Kopf entworfen ;-)

Kannst Du in etwa noch abschätzen, wiviel Stunden Du für Installation und Teste benötigt hast? Und wieviel ist Dir eine Stunde Freizeit wert? Soviel wie Dein Stundenlohn? Die Hälfte, oder?

Rechne dann mal aus, was Dich die Anlage inkl. Deines imaginären Arbeitslohnes gekostet hat. Du wirst wahrscheinlich überrascht sein, weil das Angebot einer Firma in Deiner Nähe nicht oder nur unwesentlich höher ausgefallen wäre. Das jedenfalls ist unsere Erfahrung, wenn wir mit Kunden mal dieses "Spielchen" durchrechnen. Leider (für den Kunden) ist es dann oft so, dass die imaginären Kosten erfolglos angefallen waren und wir nachträglich doch die Arbeit übernommen und abgerechnet haben.

So, hat etwas gedauert bis ich mal wieder Zeit für das Forum hier gefunden habe.

Meine Anlage ist mittlerweile in Betrieb und kann (eingeschränkt, siehe meine Frage in einem anderen Artikel dazu) SMS bei Alarm verschicken. Seit 2 Monaten kein grundloser Fehlalarm.

Resume: in dieser, aber genau dieser Konstellation, war das für mich und diesen experimentierbereiten Kunden genau das Richtige. Mir hat es Spaß gemacht, ich habe etwas gelernt, etwas Funktionierendes hingestellt und dafür auch noch Geld bekommen. Der Kunde hat richtig viel gespart, hat eine professionelle Anlage, die für seine nicht dem Standard entsprechenden Bedürfnisse sinnvoll, wenn auch vielleicht nicht perfekt ist. Zusätzlich gab es noch Punkte im Gesamtumfeld, die ich hier nicht beschreibe, wegen denen das so genau die richtige Lösung war. Meine Stunden mußte ich nicht wirtschaftlich kalkulieren, denn vieles hätte ich aus reiner Neugier ohnehin gemacht. Kabelziehen und Sensoren anschrauben habe ich dem Elektriker überlassen und mich auf die herausfordernderen Tätigkeiten beschränkt.

Ich würde mit meinen Kenntnisssen aber nie an den Markt gehen und nun "Nichtstandard-Alarmanlagen zum halben Preis" bauen wollen. Beide Seiten haben hier das Risiko getragen, daß es nicht funktioniert und man mit Lehrgeld an einen professionellen Anbieter herantreten muß. Dafür hat der Kunde jetzt Dinge, die ihm ein Profi so nie erklärt oder gebaut hätte oder bei Aufschaltung auf eine Leitstelle vielleicht gar nicht dürfte. Z.B. erfüllt die Anlage keine Zwangsläufigkeit. Da gibt es Fluchttüren, wo man kein Sperrelement einbauen darf. Bestimmt gibt es am Markt VdS-zugelassene Sondertüren ab x-tausend Euro aufwärts, die man dennoch nehmen könnte. Stattdessen hat sich der Kunde bewußt für den wirtschaftlicheren, weil kostenlosen, gelegentlichen Falschalarm entschieden.

Kleine Frage am Rande: Wer hatte schon Störungen, bei denen die Alarmanlage nicht mehr aufgemacht hat? Was tut man dann, mit der Flex in den Türrahmen und den Bolzen abflexen, danach 1000 Euro Schaden? Ein Gerät, das sich selbst einschließen kann, ist mir irgendwie unheimlich. Wink

Also sobald harte Anforderungen gestellt werden, wie z.B. VdS-Konformität, Aufschaltung auf eine Leitstelle oder hohe Zuverlässigkeit/Ausfallsicherheit (mit Bereitschaft/Notdienst), entfallen Selbstbaulösungen schon aus formalen Gründen.

Im vorliegenden Fall ist als Sonderlösung extern zugreifbare Videoüberwachung vorgesehen. Wenn die alarmierten Mitarbeiter aus der Ferne Eindringlinge oder sonstige Störungen sehen (ein Feuer löst die Alarmanlage bestimmt auch aus), können sie Polizei etc. verständigen. Das geht halt mit einem ausgelösten Alarm ohne weitere Kenntnis der Lage nicht. Vielleicht könnte man einen bezahlten Wachdienst so hinschicken, wobei das trotzdem ein enormes Risiko ist, wenn auch für den Wachmann statt für die Mitarbeiter. Latscht ein Wachdienst nach Alarm beim Juwelier rein und ruft hallo?
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