Alarmanlage Indexa - Upgrade oder Neuinstallation
|
17-10-2024, 01:12
Beitrag: #27
|
|||
|
|||
RE: Alarmanlage Indexa - Upgrade oder Neuinstallation
Ich nehme mal den Punkt heraus, den ich als letzten 'themenbezogenen' Passus ansehe:
(16-10-2024 21:38)Tommy123 schrieb: Weiter interpretiere ich aus den Antworten, dass die Leitungslänge weniger eine Rolle spielt als vermutet. Korrekt, die Leitungslänge ist erst einmal zweitrangig, da wir bei der EMA-Technik selten 'Leistung' übertragen, sondern eher Zustände bzw. deren Änderungen, ganz grob (!) vergleichbar zum High/ Low bzw. 1/ 0 in der IT. Ausnahmen bilden dabei immer Anschlüsse der Geräte, die einen gewissen Mindeststrom benötigen, um sicher funktionieren zu können, also beispielsweise Sirenen, Bedienteile, Sperrelemente usw. Welches Gerät wieviel Strom benötigt, schreiben die Hersteller sinnvollerweise in ihre jeweilige Doku und wenn man sich bei der Projektierung einer Anlage daran hält, klappt es auch mit der Leitungsdimensionierung. ![]() Alles, was 'normale' Melder sind (also quasi nur Schalter) kommt mit dem High/Low-Vergleich klar, da die möglichen Widerstandswerte in einer Meldelinie ('Alarmeingang' einer Zentrale) weit genug auseinander liegen, um auch bei 'hohen' Leitungswiderstnden (also 'langen Strippen') noch eindeutig ausgewertet werden zu können (Jens hatte hier ja schon sehr gut angesetzt!). Beispiel bei einer durch Widerstandsüberwachung sabotagegeschützten Linie (Standardlinie ohne DEOL o.ä.): - Möglicher Status 1: Linie hat Kurzschluss, Folge: Sabo-Alarm - Möglicher Status 2: Linie ist mit z.B. 10 kOhm (hersteller- bzw. konfigurationsabhängig) geschlossen, Folge: Linie ist 'in Ruhe', also es steht keine Alarmauslösung an - Möglicher Status 3: Linie ist komplett offen, also kein Widerstand für die Zentrale messbar, Folge: Einbruch-Alarm Da wir über Kiloohm reden, dürfte klar sein, warum z.B. 100 Ohm Leitungswiderstand (das kriege in einem EFH erstmal zusammen, da musst du die Hütte einige Male mit Leitungen 'einwickeln') keine wirkliche Rolle spielen. Bei den 'stromhungrigen' Geräten wird das natürlich relevant, weil Leitungslänge (und damit -Widerstand) immer einen Spannungsabfall mit sich bringt und die Geräte mit z.B. 10,2 V statt 12 V einfach nicht mehr sicher fuktionieren können. Deshalb werden bei langen Leitungslängen einfach Adern 'gedoppelt' oder von mir aus auch 'vervierfacht', also parallel geschaltet (= bei Doppelung quasi halber Leitungswiderstand bei gleicher Leitungslänge). Ein Grund mehr, z.B. 6x2x0,6 zu verlegen, obwohl eine Sirene nur zweimal Plus und zweimal Minus (oder GND) benötigt - je zweimal, weil Blitz und Tröte meistens getrennt angesteuert werde (zwei weitere Drähte für die Sabo-Linie ignoriere ich hier mal). Da nahezu alle Hersteller eh (fast) alle GND-Klemmen intern gebrückt haben, würden theoretisch sogar drei Adern (+ 2 für die Sabo) für eine 'Außenuschi' reichen: Plus Sirene, Plus Blitz, gemeinsamer GND. Aber das wäre eine 'russische Feldverdrahtung' und das machen seriöse Errichter nur, wenn sie von äußeren Umständen absolut dazu gezwungen werden (funktioniert zwar, aber sach- und fachgerecht ist halt anders). Mit einem 6x2x0,6 hast du ja schon 6 Doppeladern, also 12 Einzeladern, in einer Leitung, ds kannst du schon etwas doppeln, ohne dass es umgehend knapp wird. Bus-/ Ringleitung: In der EMA-Technik beschreibt 'Ring' eigentlich nur die Verkabelungsform, also die Netz-Topologie. Beispiel: Leitung 1 von Zentrale zu Fenster 1, Leitung 2 von Fenster 1 zu Fenster 2, Leitung 4 von Fenster 2 zu Tür 1, Leitung 5 von Tür 1 zurück zur Zentrale = Ringleitung. Bei EMAs gibt es nahezu nur 'offene Ringe',cd.h. Leitung 1 oder 5 werden in der Zentrale nicht angeschlossen, um z.B Masse- oder Brummschleifen zu vermeiden. Bei BMAs werden fast (?) ausschließlich 'geschlossene Ringe' (mit Bus-Trennern) verwendet, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Der zweite Anschluss (Leitung 5 im obigen Beispiel) wird ebenfalls in der Zentrale angeschlossen und bei einem Fehler im (Ring-)Leitungsnetz steuert die Zentrale den oder die Bus-Trenner (der seine Eingangs- von der Abgangsleitung ttennt) an und speist die Ringleitung von beiden Seiten ein. Folge: max. ein Segment zwischen zwei benachbarten Bus-Trennern fällt aus. Bus/ Melder-Bus usw. bei EMAs: 'Token Ring' ist ausgestorben (hoffe ich zumindest). Alle Bus-Melder bekommen eine eigene Adresse (vergleichbar zu DALI oder der (festen) IP-Adresse in einem IP-Netz), über die sie von der Zentrale eindeutig und dauerhaft angesprochen werden können (also kein DHCP). In Gegenrichtung meldet auch jeder Melder bei einer Zustandsänderung seine Adresse an die Zentrale. Es gibt also keinen 'globalen Broadcast', bei dem die Zentrale 'blind' in die Bus-Leitung 'brüllt', um dann 'evtl. von irgendeinem Melder eine Antwort zu bekommen'. Auf einem solchen Melder-Bus werden natürlich auch bestimmte (herstellereigene) Protokolle verwendet, die Telegramme sind allerdings so kurz, dass es so gut wie nie zu Kollisionen kommt, und falls doch, wird ein Telegram halt wiederholt. Wie gesagt, es werden ja keine Romane ausgetauscht, sondern lediglich: "Melder mit der Adresse 037: Zustandsänderung von 'Linie offen' zu 'Linie geschlossen'" oder "Melder 021: aktiviere Gehtest-Funktion (mit entsprechender LED-Ansteuerung)" und dann folgt die Quittierung. (16-10-2024 21:38)Tommy123 schrieb: Somit muss ich jetzt nur die Anzahl der Eingänge prüfen und die Kontakte logisch aufteilen und entsprechende Kabel verlegen. Genau, nimm dir deine Grundrisse und schaue, welche Öffnungen (Fenster/ Türen) du in welchem Raum hast bzw. haben wirst. Die Öffnungen pro Raum (oder ggf. Raumseite, je nachdem, was dir 'logisch' erscheint) fasst du zusammen, womit dann eine Linie (bei dir: "Eingang") belegt wäre (bei konventioneller Verdrahtung, bei Bus-Verksbelung/ -Komponenten kannst du ruhig alle Öffnungen (pro Etage oder Gebäudeteil wegen Ausfallsicherheit) auf einer Leitung zusammenfassen. Die nächste logische Kombination oder Einzelöffnung belegt dann Linie 2 usw. Das machst du solsnge, bis du alle Öffnungen 'abgefrühstückt' hast und das ergibt dann meinetwegen 18 Linien/ Eingänge. Dazu kämen dann z.B nochmal 4 Linien für die Sabotageüberwachung der Melder bzw. Melderleitungen (das machen Bus-Komponenten 'nebenbei' noch so mit), womitvdu gesamt 22 Linien/ Eingänge benötigen würdest. Über ein 6x2x0,6 kannst du 'offiziell' 6 Linien/ Eingänge versorgen (mit allen möglichen 'Verdrahtungsschweinereien' sogar 11 Linien, wenn du keine Stromversorgung für Bewegungsmelder o.ä. mitführen musst ![]() Um die vier o.g. Sabo-Linien einzusparen, kannst du z.B. auch die DEOL-Verdrahtung wählen: dabei wird über mehrere verschiedene Einzelwiderstände zeitgleich auf Auslösung (Öffnung, Bewegung, was-auch-immer) und Sabo überwacht. Nutze mal bitte die Suchfunktion des Forums, zu DEOL usw. wurde hier schon so einiges geschrieben. 'Konventionelle Melder' (z.B. Öffnungs-/ Reedkontakte) an Bus-Anlagen: Wie Jens schon schrieb: kein Thema, z.B. im Wohnzimmer wird ein Bus-Modul gesetzt, an das die konventionellen Melder angeschlossen werden. Die Melder geben ihr Signal 'analog' (also nur Auf/ Zu) an das Bus-Modul und das Bus-Modul meldet dann mit seiner Bus-Adresse an die Zentrale, dass der/ein Melder auf Eingang 3 des Bus-Moduls ausgelöst worden oder eben wieder in Ruhe gegangen ist. So kannst du auch mit 'doofen' konventionellen Meldern eine Einzelmelderkennung realisieren, obwohl alle Melder (dieses Raums) auf einer Leitung hängen. Wenn möglich, verlege ich immer 'offene Ringe' mit 6x2x0,6, also immer mit Rückleitung ("Leitung 5") zur Zentrale. Entweder kommen nachträglich noch Melder hinzu, die bei der Planung niemsnd auf dem Zettel hatte oder ein beliebiges anderes Gewerk bohrt garantiert in irgendeine Alarm-Leitung - schön, wenn man "Leitung 5" hat, wenn "Leitung 1" von irgendwem 'zerlegt' wird. Der Mehrpreis für "Leitung 5" ist lächerlich im Vergleich zu neu verlegen von "Leitung 5", wenn der Maler gerade fertig geworden ist. Haustüren fshre ichvgerne mit 10x2x0,6 oder 2 Stück 6x2x0,6 an, weil dort meistens Sperrelemente, Motorschlösser und/ oder Scharfschalteinrichtungen hinkommen und 'haben ist immer besser als brauchen'. Bedienteile (eins innen an der Haustür, mind. ein weiteres im Elternschlafzimmer) bekommen bei mir (genau wie Innensirenen) nur ein 2x2x0,6, wenn keine UP-Dose gesetzt wird, der Platz in bzw. hinter einem Befienteil ist nämlich äußerst begrenzt. Was könnte noch fehlen? - Netzwerkleitung zwischen Zentrale und Router für die Aufschaltung (bitte mit Zweitweg z.B. GSM) zum Wachdienst und ggf. App-Nutzung - Leitungen zu Rauch(warn)meldern - eigene Stromkreiszuleitung (mit separatem FI!) für die Zentrale - 'Rückfallebene' mit Bewegungsmeldern und/ oder Stöbersicherungen u.ä. - Glasbruchsensoren? - ... Tja, das sollte eigentlich kein Roman werden, aber manchmal kann ich halt nicht anders... Viele Grüße Olli Keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Die sach- und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten, sonst siehe Avatar... Bitte keine technischen Anfragen per Email oder PN stellen, sondern offen im Forum posten, danke! |
|||
|
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste