Digitaler Schließzylinder Hilock 2200 - Fragen über Fragen

[Eis3aer]

Guten Abend zusammen,

ich lese bereits seit einiger Zeit mit und habe dadurch bereits viele wertvolle Informationen bekommen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich mich bei der Wahl des Herstellers mehr oder weniger auf Telenot eingeschossen habe.

Seht mir bitte nach, wenn ich das Pferd von hinten aufzuzäumen scheine und meine erste Frage hier im Forum gleich ziemlich spezifisch ist.

Ausgangssituation ist wie folgt: Die Alarmanlage soll primär die Schwachstellen (Terassentür, Kellertür, gefährdete Fenster im OG) zusätzlich absichern.
Vorgabe: Wenn möglich, im EG keine Kabel ziehen, im Keller können ruhig Kabel verlegt werden. Beim internen scharf schalten der Anlage, sollen alle Öffnungskontakte im Keller und EG scharf geschaltet werden. Die Haustür soll ebenfalls einen Öffnungskontakt bekommen.

Um die, wie ich inzwischen gelernt habe, sogenannte Zwangsläufigkeit zu erreichen, wurde mir ein cryplock-Leser, der außen angebracht wird, in Verbindung mit einem Sperrelement vorgeschlagen. Das bringt aber den Nachteil mit sich, dass ich bauliche Veränderungen (Einbau cryplock, Sperrelement, Kabel ziehen) vornehmen muss.

Jetzt habe ich ein wenig recherchiert und gesehen, dass ich die Zwangsläufigkeit auch mit dem digitalen Schließzylinder "hilock2200" erreichen kann. Das sieht mir alles sehr komfortabel und elegant aus (Stichwort: WAF ).

Meine Fragen lauten:

1. Ist das hilock auch so sicher wie die cryplock-Alternative? Der Transponder wird am Schlüsselbund getragen werden. Von daher zieht das Argument "Wenn der Transponder weg ist, kann man die Haustür trotzdem nicht aufschließen" jedenfalls nicht.

2. Welche Vor- und Nachteile, die ich vielleicht noch gar sehe, hat das System aus eurer Sicht? Welche Bedenken hättet ihr hinsichtlich Sicherheit, WAF, etc.?

3. Sehe ich es richtig, dass ich, um sicher zu gehen, dass die Alarmanlage nur scharf geschaltet werden kann, wenn die Haustür auch abgeschlossen ist, wieder einen Riegelkontakt benötige und der nur mit Kabel an den hilock transceiver angeschlossen werden kann?

4. Kann ich den Fall lösen, dass ich die Haustür von außen abschließe, aber die Alarmanlage nicht scharf schalte, weil bspw. der Rest der Familie noch im Haus ist? Ergo, doch wieder Kabel ziehen? Falls ja, kann man dann zumindest verdeckt gleich einen Öffnungskontakt mit unterbringen?

5. Beim internen Scharf schalten: Wie verhindere ich, dass morgens der erste, der das Haus verlässt, den mechanischen Türknauf innen dreht und die Tür aufschließt, um dann bei scharf geschalteter Alarmanlage das Haus zum Brötchen holen zu verlassen? Elektronischer Knauf innen erscheint mir unpraktisch. Dann geht die Tür nicht einfach auf, wenn man Besuch hat, usw. Oder kann man den elektronischen Zylinder innen so einstellen, dass er prinzipiell eingekuppelt ist und nur nach dem internen Scharfschalten der Anlage auskuppelt, um das Ausschalten vor Türöffnung von innen zu erzwingen?

Ihr seht, viele Fragen. Ich hoffe, nicht alle davon sind völlig dumm oder wurden schon 10 mal beantwortet. Über die Suchfunktion habe zumindest nur wenige Beiträge zum hilock 2200 gefunden und bin daher über jede Antwort froh.

Viele Grüße,
der Bär

[5624]

Zu 1: Meiner Meinung nach nein und zwar aus zwei Gründen: Der Zylinder verfügt über keine Abrissüberwachung. Wenn man den Zylinder abbricht, was durch den enormen Überstand begünstigt wird, hat man sehr leichtes Spiel beim Öffnen der Tür. Desweiteren ist der Zylinder auch seine eigene AWE. Die AWE der Scharfschaltung im ungesicherten Bereich ist immer ein sehr heikles Thema (ebenso wie die normalen Impulsschaltschlösser, die es an jeder Ecke gibt).

Zu 2: Du hast eine Funkschnittstelle, die nicht gerade optimal ist und du musst Batterien wechseln. Das mit der Funkschnittstelle habe ich selbst erlebt. Obwohl Transceiver und Zylinder nur 1,5m von einander entfernt waren, gab es ständig Kommunikationsstörungen und man musste sehr häufig mehrfach kontaktieren, um eine Scharf/Unscharfschaltung oder eine Türfreigabe zu erhalten.

Zu 3: Ja, der Riegelkontakt ist nötig, um die vollständige Funktion zu erhalten. Früher war es nötig, den RK direkt auf den Transceiver zu legen. Heute kann man diesen auch auch auf andere Eingänge legen, die die Funktion SpE-Rückmeldung, Riegel oder Verschluss haben. Ja, der MK kann auch direkt auf den Transceiver und ist meiner Meinung nach essentiell, zumindest an der Haustür, egal ob mit Zylinder, cryplock oder irgendeiner anderen SE.

Zu 4: Ja, kein Problem. Für Unscharf und Einkuppeln kontaktiert man den Transponder zeitlich anders als für scharf.

Zu 5: Nicht möglich. Einzige Möglichkeit wäre, den MK der Haustür bei Internscharf weg zu lassen, damit geht aber natürlich die Funktion verloren. Dauerhaft einkuppeln geht auch nicht. Mach aber bloß keinen Knauf von Innen. Im Brandfall hast du ein massives Problem und mach dir immer klar, dass Menschenleben über Sachwerten und Bequemlichkeit gehen.

Und zum Thema Kabel legen: Schon alleine für den Transceiver musst du ein Kabel legen. Die Reichweite zwischen Zylinder und Transceiver beträgt im Optimalfall 5m, sehr häufig viel weniger. Also der Transceiver muss an die Tür. Im Keller wäre dieser sinnlos. Da du für den hilock203 und den comlock410 effektiv das gleiche Signal von der Zentrale legen musst, kannst du auch gleich den comlock410 nehmen und den cryplock anbringen. Für das SpE gibt es auch mehrere Möglichkeiten, wie z.B. EasyLock. Hier sind nur zwei Bohrungen nötig. Eine mit 13,5mm in die Zarge und eine etwas kleinere ins Türblatt für den Bolzen. Keine großen "Schlosstaschen" wie bei den anderen Sperrelementen.

[heimtek]

Mit einer Telenot werden auf jeden Fall Kabel im Bereich der Tür verlegt werden müssen, wenn man eine zwangsläufige Anlage haben möchte.

Alternative: Daitem D22. Da bekommt man sogar die Anbindung eines Sperrelementes funkgebunden.

[Eis3aer]

Hallo 5624,

herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten und das so schnell und so spät am Abend!

Leider ergeben sich dadurch ein paar Rückfragen.

Zu 1.
Wenn man den Zylinder abbricht und die Tür dann öffnen kann, ist die Anlage nach wie vor scharf. Der ungebetene Besucher rennt in den Alarm und Maschinerie läuft an. Oder übersehe da was?
Ich habe zwar die Kölner Studie gelesen und eine Kripoberatung hinter mir aber von Zylinder abbrechen habe ich noch nie etwas gehört. Kommt das, sofern sich die Gelegenheit bietet, schon mal vor oder braucht man dafür Fachwissen und ist so etwas extrem selten?

Beim Thema AWE im ungesicherten Bereich stehe ich leider auf dem Schlauch. Ist die AWE der hilock203 / comlock 410 oder der elektronische Knauf / der cryplock-Leser? Was genau macht das hilock2200 hier unsicherer als die cryplock-Variante?

Zu 2.
Ich habe die Vollholztreppe direkt neben der Eingangtür. Wenn ich den hilock203 unter die Treppe in den Kellerabgang setzen lasse, sind maximal 2m ohne Wand zwischen hilock203 und Schließzylinder. Ich erwarte, dass das funktioniert, würde das aber nochmal vom Fachmann begutachten/messen lassen. Trotzdem danke für deinen Hinweis. Das sind ja genau die Bedenken, nach denen ich gefragt hatte und ich bin wirklich für jeden Hinweis dankbar.

Zu 5.
Verstanden. Ich hoffe, dass es reine Gewohnheitssache ist, morgens intern unscharf zu schalten, bevor man sich der Haustür auch nur nähert und werde es dann beim fest gekoppelten mechanischen Knauf belassen.

Zum Kabelthema:
Ich habe verstanden, dass ich um Kabel innen für den Riegelkontakt nicht herum komme. Dann kann ich den Magnetkontakt der Haustür auch gleich mit verkabeln und diesen hoffentlich verdeckt anbringen. Was ich gerne vermeiden würde, ist, außen die Fassade anzufassen, um den Cryplock-Leser anzubringen und zu verkabeln.

Viele Grüße,
der Bär

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Hallo Stefan,

auch Dir vielen Dank für deine Antwort. Kabel innen für Riegelkontakt, Magnetkontakt und Transceiver sind nicht schön, aber akzeptabel. Kabel außen und Hausfassade "zerstören" für cryplock leser nur, wenn es sein muss.

Daitem D22 war ebenfalls in der Auswahl, aber Telenot ist mein absoluter Favorit.

Viele Grüße,
der Bär

[Signalgeber]

MS221 an die Haustür und damit RK und MK realisieren.
Für den HiLock Funkmessung machen und Standort festlegen. Treppenaufgang oder auch im Keller unter der Türe kann funktionieren muss aber nicht.

Zu 1
Ja das wäre dann ein Alarm beim öffnen der Tür

Zu 5
Das muss sich einfach einspielen. Aber bekommen auch schon genug andere Leute hin.

[Eis3aer]

Hallo Signalgeber,

danke für deine Antwort.

Bin mittlerweile bei folgender Variante für die Haustür. Hilock203 ganz in die Nähe unter die Holztreppe (vorher Funkmessung) und damit dann RK und MK realisieren. Dann spare ich mir den Aufbaumelder MS221, nehme stattdessen MK30 und RK15(?), ziehe zwei Kabel zum Hilock203 und habe keinen sichtbaren Melder auf/neben der Haustür.

Das sollte doch ebenfalls klappen, oder?

Viele Grüße,
Eis3aer

[Signalgeber]

Das ist natürlich wenn sich ein Kabelweg findet die schönere Alternative.
Beim MK und RK muss mer selber schauen was am besten geeignet ist und auch für die Materialart der Tür zugelassen ist. Ich persönlich arbeite zur Zeit gern mit dem RK Lever