Stützbatterie bei ABI EMA selbst tauschen?

[ABI84]

Hallo,

ich habe eine EMA von ABI. Anscheinend lässt die Stützbatterie nun nach (Störungen mit Meldungen wie "12V Netzspannung" und "Batterie").

Kann man solche Batterien nachladen? Oder muss man sie direkt tauschen? Muss man beim Ab- und Anklemmen etwas beachten?

Danke vorab!

[Time_to_wonder]

Es handelt sich um einen Akku, der ständig netzseitig geladen wird. Wie alt ist der Akku denn? Irgendwann verliert er sein Leistungsvermögen und muss raus. Wenn Du allerdings die Zentrale öffnest, geht der Sabotagealarm los, je nach Parametrierung mit Sirene und nur durch die Wartungsfirma zurückzusetzen.

ABI ist ja nun keine typisches DIY-System, wenn Du es selbst angehst, wirst Du sich noch die eine oder andere (laute) Überraschung erleben. Lass mal ne Wartung mit Akkutausch machen, dann läuft das Ding wieder.

[ABI84]

Den Sabotagealarm kann ich selbst abschalten. Weiß halt nur nicht, was mich danach erwartet. Ein Akkutausch sollte ja theoretisch nicht das große Ding sein.... dachte ich

Mit was für Kosten kann ich ca. rechnen für eine Wartung inkl. Akkutausch?

Wie alt der Akku ist, kann ich leider nicht genau sagen. Habe die Anlage übernommen.

[Jens Knoche]

Und seit wie lange hast Du die Anlage schon? Wenn sie sich länger als 4,5 Jahre in Deinem Besitz befindet hätte der Akku schon raus gemusst

[Time_to_wonder]

(02-03-2016 15:58)Jens Knoche schrieb:  Wenn sie sich länger als 4,5 Jahre in Deinem Besitz befindet hätte der Akku schon raus gemusst

Wieso?

[Jens Knoche]

Die Lebenserwartung von diesen Akkus liegt nach Eurobat bei 5-7 Jahren. Die Erfahrung zeigt, das nach 4,5 Jahren die Ausfallquote erheblich steigt und keinen sicheren Betrieb mehr gewährleistet. In USV-Anlagen z.B. müssen Sie auf Grund der extremen Belastung bei einem Stromausfall in jedem Fall nach allerspätestens fünf Jahren raus. Wenn man APC Anlagen nimmt, dann nach drei Jahren. Das hat jeweils mit der Belastung durch den Ladegleichrichter, thermische Belastung, etc. zu tun.

Ist halt meine Erfahrung, da ich von den Akkus im Jahr ganz viele Tonnen verbaue. Und da es sich bei Alarmanlagen ja auch um Sicherheitssysteme handelt würde ich das Risiko nicht eingehen wollen. Deshalb lässt sich auch der Zustand eines Akkus auch nicht mit einem Multimeter feststellen, da kommt messen von Mist. Sein wahres Gesicht zeigt ein Akku erst bei hohen Strömen, wenn er nämlich Leistung bringen muss.

Gruß Jens

[Time_to_wonder]

(02-03-2016 16:06)Jens Knoche schrieb:  In USV-Anlagen z.B. müssen Sie auf Grund der extremen Belastung bei einem Stromausfall ... raus.

Jetzt wird´s leider ein wenig off Topic:
Die neue RZ-Normenreihe EN 50600 und der brandneue Anforderungskatalog TSI 4.0 des TÜViT fordern für Rechenzentren Integrations- und Härtetests bei der Inbetriebnahme. Das bedeutet, dass auch die USVen (die im dreistelligen kVA-Bereich) unter Last gefahren werden müssen und das auch für den Fall, dass die NEA nicht übernimmt, sprich, bis die USV-Anlage abschaltet. Muss man denn jetzt nach so einem Test ganze Regale voller nagelneuer Batterien wegwerfen? Oder ist das nur ein wenig unglücklich formuliert?

Back to Topic: Also ist das in #4 eher eine Empfehlung als ein "hätte rausgemusst"?

[Jens Knoche]

Ah, ja etwas doof formuliert.

Der Stromausfall an sich ist eine sehr extreme Belastung, hier wird dem Akku alles in ganz kurzer Zeit abverlangt. Um zu gewährleisten, das bei einem solchen Ausfall auch die USV wirklich funktioniert, schmeißt man hier die 5-7 Jahres Akkus, nach ca. 4,5 Jahren raus. Auch wenn diese Messtechnisch noch in Ordnung sind, das ist kein Muss, aber es erhöht die Ausfallsicherheit bedeutend. Und auf Grund dieser Erfahrungen, empfehle ich den Tausch spätestens nach 4,5 Jahren.

[Time_to_wonder]

ok :-)

[Jens Knoche]

Und wenn Du gerade in USV-Anlagen nicht danach schaust, dann passiert das schon mal das die Dinger auslaufen oder sogar brennen, was laut den Vorschriften und Herstellerangaben gar nicht sein kann... die Praxis sieht leider anders aus. Deswegen lieber zu früh als zu spät