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Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
14-03-2016, 15:25
Beitrag: #1
Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
Hallo,

ich nutze seit etlichen Jahren eine inzwischen recht betagte Funk-Alarmanlage(Telenot Complex 216H), bei der jedes Jahr die Batterien gewechselt werden.
Es sind mehrere Funk-Bewegungsmelder (comstar F15) und ein paar Handsender (MBT 7741) vorhanden. Die original Telenot-Batterien sind in Summe verglichen mit anderen Lithium-9-Volt-Blöcken ganz schön teuer, weswegen ich mich frage, ob man hier nicht alternative Batterien verwenden könnte?
Konkret schwebte mir da z.B. die Vartha Professional Lithium vor, da diese anscheinend eine ähnliche Kapazität hat(laut Internet 1200mAh), die Marke Varta gegenüber diversen China-Butzen bei mir einen Vertrauensvorschuss genießt, und ich in einem Akku-Shop auch einen Test gefunden habe, wo diverse Lithium-9V-Blöcke unter kontrollierten Bedingungen(ca. 100mA) entladen wurden und die Varta dort am besten abgeschnitten hat:
https://www.akkuline.de/test/9v-block-ak...leich.aspx
Die Telenot wurde aber leider nicht mit getestet, dieser direkte Vergleich fehlt mir somit leider. An zweiter Stelle steht der Hersteller Ultralife. Von denen hatte ich testweise mal ein paar Lithium-Blöcke bestellt, mich dann aber doch nicht getraut diese zu verwenden, weil die schon ab Werk unterschiedliche Spannungen hatten(von 9,41 Volt bis 9,46 Volt).

Nun brennen mir als technisch interessierter Laie folgende Fragen auf den Nägeln:

1. Spricht aus technischer Sicht etwas dagegen, anstelle der teuren Telenot-Batterien die günstigen Varta-Batterien zu verwenden? Ich frage mich z.B., ob Telenot überhaupt selber Batterien herstellt, oder ob die nicht auch nur Batterien von Fremdfirmen einkaufen und mit deren Labeln ausstatten lassen?

2. Sollten Lithium-Blöcke ab Werk stets genau die selbe Klemmenspannung haben und wenn ja, wie hoch sollte diese sein?

3. Anscheinend kann man bei Lithium-Batterien wegen der charakteristischen Entlade-Kurve nicht wie bei anderen Batterien direkt von der Spannung auf die Restkapazität schließen:
https://www.ultralifecorporation.com/Pri..._Paper.pdf
Wenn ich mir die Entladekurve der Ultralife ansehe, vermute ich aber, dass bei Bewegungsmeldern zwischen Batterie-Warnung und Ausfall des Melders noch jede Menge Zeit liegen müsste. So richtig Steil fällt die Kurve bezogen auf den Langzeit-Anwendungsfall dann ja doch nicht ab. Mittlerweile denke ich darüber nach, ob ich durch den starren Wechselplan nicht jede Menge Geld in den Ausguss spüle?

Weiß hier jemand, ab welcher Spannung die Alarm-Zentrale die Batterie-Warnung generiert und bis zu welcher Spannung so ein Funk-Bewegungsmelder noch zuverlässig funktioniert? Ich würde es natürlich nicht auf die Spitze treiben und bis 5.6 Volt runtergehen, aber die gewechselten Batterien hatten ziemlich genau noch 9,0 Volt im Gegensatz zu ca. 9,45 Volt bei den frisch gekauften Batterien.
Kann man da irgendwie daraus ableiten, ob ich die Batterien zu früh wechsel bzw. wann ein Wechsel aus Sicherheitsgründen tatsächlich notwendig ist?

Vielen Dank für eure Mühe.

Viele Grüße,
Fruchtplunder
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14-03-2016, 18:56
Beitrag: #2
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
Der Batterietauschzyklus von 1 Jahr bei Komponenten der 216h ist realistisch, teilweise sind erste Batterien auch schon nach 8 Monaten fällig. Da das oft beklagt wurde ist Telenot damals dazu übergegangen die Telenot Blockbatterien als handselektiert anzupreisen und somit den höheren Preis zu begründen - länger gehalten haben die vermeindlich Handselektierten aber auch nicht. Die Ultralife (hat Telenot auch ne Zeit lang verwendet) sind als Ersatz eigentlich ganz gut, mehr als 1 Jahr schaffste mit denen aber auch kaum. Das Messen der Spannung der Batterien kannst du dir sparen, die Aussagekraft einer Spannungsmessung von Lithiumbatterien tendiert gegen null.
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15-03-2016, 08:21
Beitrag: #3
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
Hallo neufre,

vielen Dank für Deine Antwort. Das mit den 8 Monaten ist mir zum Glück noch nicht passiert - Ich werde dennoch keine Experimente machen, sondern auf jeden Fall den jährlichen Batteriewechsel beibehalten.

Wie beurteilt das Alarmsystem eigentlich den Zustand der Batterie, wenn eine Spannungsmessung nichts bringt?
Und gibt es Erfahrungswerte, wie viel Zeit man nach dem Auftreten einer Batteriewarnung bis zum Ausfall eines Melders ungefähr hat?
Theoretisch könnte ich zum Zeitpunkt einer Warnung gerade verreist sein. Daher wäre es sehr wichtig für mich zu wissen, welche Reaktionszeit man ab dem Zeitpunkt einer Batteriewarnung ungefähr hat, und was passiert, wenn ein Melder während meiner Abwesenheit mal ganz ausfallen sollte?

Viele Grüße
Fruchtplunder
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15-03-2016, 10:21
Beitrag: #4
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
Der Spannungsfall wird zyklisch unter Last gemessen und 2 Referenzwerte verglichen.
Beispiel: 9,2V zu 9V: OK
9,0V zu 8,8V: OK
9,0V zu 8,6V: Batterietauschwarnung
Gemessen wird die Differenz der Leerlaufspannung zur Arbeitspannung wobei als Arbeitsspannung die Spannung beim Senden der Statusübermittlung herangezogen wird. Somit ist klar, dass das alleinige Messen der Leerlaufspannung zur Beurteilung der Lebenserwartung einer Lithiumbatterie keinen Sinn macht.
Soweit ich mich erinnere gibt Telenot die Vorwarnzeit bei der 216H mit 2 Wochen an.
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15-03-2016, 19:14
Beitrag: #5
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
Batterien oder Akkus können ohne Belastung nicht gemessen werden, ein 12 V Akku (egal wieviel Ah) hat vorletzte Woche mit einem Multimeter gemessen immer noch satte 13 Volt abgegeben... die Polizei konnte sich nicht erklären warum die Leitstelle trotzdem sofort bei einem Stromausfall ausgefallen ist... unter Last gemessen hatte der gleiche Akku nur noch 0,5 Volt. Ohne Last kommt Messen von Mist Big Grin

Schweers Anlagentechnik GmbH * Mönchengladbach * Einbruchmeldeanlagen * Videoüberwachung * mechanische Fenstersicherungen DIN18104-2 * Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) * BHE zertifizierter Facherrichter * www.antec-ups.de
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15-03-2016, 19:14
Beitrag: #6
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
(15-03-2016 08:21)Fruchtplunder schrieb:  ...
Theoretisch könnte ich zum Zeitpunkt einer Warnung gerade verreist sein. Daher wäre es sehr wichtig für mich zu wissen, welche Reaktionszeit man ab dem Zeitpunkt einer Batteriewarnung ungefähr hat, und was passiert, wenn ein Melder während meiner Abwesenheit mal ganz ausfallen sollte?
...
Sollte die Warnung während der Abwesenheit auftreten, so wird die Batterielaufzeit noch etwas länger als die angegebene Vorwarnzeit von ca. 2 Wochen sein, da der Melder ja nicht genutzt wird und daher auch nicht so oft senden muß.

Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man die vom Hersteller empfohlenen Wechselabstände einhalten und wenn ein nächster Wechsel in einen längeren Urlaub fallen würde, sollte man diesen Wechsel vorziehen. Dann gibt es in der Regel keine Probleme.

[size=small]Aus Zeitgründen sehe ich meistens von der Korrektur von Schreibfehlern ab. Man möge es mir fazein.[/size]
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15-03-2016, 22:16
Beitrag: #7
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
Bliebe noch die Frage des TE zu beantworten was passiert, wenn bei scharfer Anlage die Melderbatterie ausfällt.
Das wird bei der Telenot als Melderverlust bewertet und entspricht somit einer Sabotage. Nun, was bei einer scharfgeschalteten Anlage im Sabotagefall abläuft braucht hier wohl nicht näher erklärt werden.
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15-03-2016, 22:22
Beitrag: #8
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
(15-03-2016 22:16)neufre schrieb:  ...Nun, was bei einer scharfgeschalteten Anlage im Sabotagefall abläuft braucht hier wohl nicht näher erklärt werden.
Telenotbesitzer haben eine gute Wahl getroffen und daher sicher auch nicht an einer Aufschaltung gespart. Jedenfalls kennen wir unter unseren Telenot Kunden keinen, der nicht auf eine NSL aufgeschaltet ist.

Sollte also der Kunde im Urlaub sein, weiß die NSL, was sie bei einer Batteriewarnung zu tun hat. Wir auch Big Grin

PS: Auch Sabotage muss nicht Lärm verursachen.

[size=small]Aus Zeitgründen sehe ich meistens von der Korrektur von Schreibfehlern ab. Man möge es mir fazein.[/size]
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15-03-2016, 23:02
Beitrag: #9
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
(15-03-2016 22:22)Alarmservice-Hamburg schrieb:  ...Sollte also der Kunde im Urlaub sein, weiß die NSL, was sie bei einer Batteriewarnung zu tun hat. Wir auch Big Grin
Jaein!
Für die NSL würde sich das doch wie folgt darstellen:
Alle 4 Stunden meldet der Funksender seinen Status. Bei einer der Statusmeldungen wird Batteriestörung gemeldet und an die Leitstelle weitergereicht - eine Klarmeldung erfolgt nicht weil die Meldung weiterhin ansteht. Der Wachdienst ruft gemäß Maßnahmenkatalog den Betreiber der Anlage an, erreicht ihn aber nicht weil in Urlaub. In der Leitstellensoftware wird im Ereignisfeld des Kunden eine Notiz über den Vorgang abgelegt. Irgendwann nach x weiteren 4 Stunden kommt Sabotage ohne das eine weitere Batteriestörung gemeldet wurde - die stand ja immer noch an. Gemäß Maßnahmenkatalog steht jetzt die Polizei ganz oben in der Interventionsliste. Nun möchte ich mal den Zentralisten sehen der von sich aus entscheidet nicht das vereinbarte Programm zu starten....
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16-03-2016, 18:53
Beitrag: #10
RE: Haltbarkeit von Batterien für Funk-Alarmanlage
(15-03-2016 23:02)neufre schrieb:  ...Jaein!
Für die NSL würde sich das doch wie folgt darstellen:
Alle 4 Stunden meldet der Funksender seinen Status. Bei einer der Statusmeldungen wird Batteriestörung gemeldet und an die Leitstelle weitergereicht - eine Klarmeldung erfolgt nicht weil die Meldung weiterhin ansteht. Der Wachdienst ruft gemäß Maßnahmenkatalog den Betreiber der Anlage an, erreicht ihn aber nicht weil in Urlaub. ...
Dazu zwei Anmerkungen:

1) Die NSL sollte immer wissen, ob ein Kunde länger in Urlaub ist. Dann ruft niemand zu Hause beim Kunden an.

2) Batteriestörungen werden immer auch uns mitgeteilt. Und wenn der Kunde im Urlaub ist, rücken wir gemeinsam mit einem "Schlüsselmann" aus und beheben das Batterieproblem.

Da eskaliert nix.

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