Platz für welchen Akku im Gehäuse S8

[Andreas_X]

Hallo zusammen,

ich hoffe einer von euch Experten kann mir mit meiner Frage helfen, ohne dass ich das Gehäuse öffnen muss und damit Sabotage auslöse...

Ich weiß, dass eigentlich nur der 7,2Ah - Akku für das Gehäuse S8 vorgeschlagen ist.

Passt da aber auch ein 12Ah - Akku rein?
Bei uns ist im Gehäuse S8 (mit Bedienteil) eine Complex400h und eine ÜE plus derzeit nur ein 7,2Ah - Akku (der ist etwas knapp bemessen bezüglich Reserve).
Wir müssen den bald tauschen, und falls der 12Ah - Akku passt, wäre das prima...
Von den Außen-Abmessungen des Gehäuses her könnte das doch gehen?

Danke vorab!

[5624]

Nein, ein 12Ah passt in keinem Fall in das Gehäuse. Selbst wenn das Gehäuse leer wäre, würde die Tiefe nicht ausreichen.

Mit etwas Drücken und Biegen kann man evtl. 2x 7,2Ah nebeneinander ins Gehäuse packen. Wichtig ist, dass man die unteren Lötfederleisten an der ÜE vorher abnimmt oder umdreht, dass die Lötfahnen nach oben zeigen. In Gehäusen ohne BT und mit BT420 habe ich es schon gesehen und selbst gemacht.

Achtung: Wenn ein Akku einen Defekt hat und sich aufbläht, wäre das Gehäuse dann Schrott.

PS: Was ist so schlimm daran, eine Sabotage auszulösen? Normal ruft man die NSL an, nimmt die Anlage in Wartung und anschließend setzt man die Anlage zurück. Schlimm sind Sabotagen nur, wenn man die nicht selbst auslöst.

[peteralarm]

Auf welche Akku Laufzeit möchtest du kommen? In der CpmpasX Software ist ein schönes Tool zur Errechnung der Akkukapazität.
2x 7,2 Ah geht zwar mit hängen und würgen ist jedoch nicht empfehlenswert, wird auch zu warm im Gehäuse.

[Andreas_X]

Verflixt, das ist ärgerlich. Unser Errichter war etwas "sparsam" bei der Reserve mit dem aktuellen 7,2Ah - Akku (leider habe ich das erst nachträglich rausgefunden). Daher hatte ich das gehofft, mit einem 12Ah wenigstens etwas weiter zu verbessern.

Was bleibt jetzt als Alternative - ein teures Leergehäuse nebendran hängen lassen? Oder habt ihr dazu noch einen anderen Vorschlag?

[peteralarm]

Ist die Anlage nach einer bestimmten VdS Klasse errichtet worden?
Im Normalfall sind 24Std. ausreichend, einen lägeren Stromausfall gibt es für gewöhnlich eher nicht. Jedenfalls nicht in Deutschland
Die VdS 2311 sagt dazu:

7.9.5.1
Bei Ausfall der Netzstromversorgung muss der dauernd uneingeschränkte Betrieb der EMA für mindestens 12h durch Batterieversorgung sichergestellt sein. Während dieser 12h müssen die Alarmierungseinrichtungen mindestens einmal für 60s betrieben, ein optischer Signalgeber muss jedoch mindestens 30min lang betrieben werden können.

[Martina H.]

@peteralarm: Und ich dachte, die älteren Stroboskop-Blitzer auf den Kompaktalarmierungen würden ziemlich viel ziehen. Je nachdem was da noch alles an Energiefresser dran hängt ...

2005 beim Schneechaos im Münsterland waren es nicht 24 Stunden sondern 4x24 Stunden und länger Das war aber auch ungewöhnlich!

[peteralarm]

Die welche ich so kenne hatten zwischen 0,8 und 1A Stromaufnahme, da kommst du bei einer durchschnittlichen Anlage auch noch mit einem 7,2er Akku hin. Man sollte jedoch immer den Stromverbrauch der Anlage mal überschlagen, bei Bedarf genau ermitteln.
Nach Vds C ist eine mindest Akkulaufzeit von 60 Std. gefordert, bei 4x 24 Std Stromausfall kommt das natürlich auch nicht mehr hin, sollte aber die Ausnahme sein.
Hast du mit dem Telenot Tool mal die Stromaufnahme deiner Anlage ermittelt?
Da kommt noch die Gretchen Frage: Was zieht mehr Strom, eine Scharf oder eine Unscharf geschaltete Anlage? Beide natürlich im Ruhezustand.

[Martina H.]

@peteralarm

Ich hab 2x7,2 und mit 60 Stdn komme ich überschläglich auf 14,0 Ah.

Gretchen kannst Du sagen, dass "scharf" am meisten zieht.

Test bestanden?

[peteralarm]

(11-04-2020 14:15)Martina H. schrieb:  @peteralarm

Ich hab 2x7,2 und mit 60 Stdn komme ich überschläglich auf 14,0 Ah.

Gretchen kannst Du sagen, dass "scharf" am meisten zieht.

Test bestanden?

Unscharf zieht mehr Strom. Warum? Bei Scharfer Anlage werden z.B. die Anzeigen an den Bedienteilen abgeschaltet. Es darf ja bei Scharf geschalteter Anlage keine erkennbare Zustandanzeige geben. BWM melden normalerweise keine Auslösungen, die haben auch bei Aktivierung einen höheren Stromverbrauch etc.

[5624]

Normalerweise ist der Strombedarf bei unscharf höher.

Es gibt aber eine Ausnahme und zwar wenn man viele Melder hat, die eine aktive Überwachung haben, die erst bei scharfer Anlage zugeschaltet werden. Also z.B. Dual-BWM. Hier kann der Fall eintreten. Daher nimmt man bei der Inbetriebnahme einer Anlage beide Werte ab und für die Pufferzeitberechnung dann den höheren Wert.

Ein sehr gern begangener Fehler ist auch, dass man Relais falsch ansteuert, so dass bei scharfer Anlage die Relais ständig bestromt sind. Ein Beispiel ist hier die parallele S1 bei Telenot, wenn man die REL8 einsetzt und die Ausgänge nicht alle anpasst. Dies ist dann aber nicht vom Hersteller vorgesehen.

[Martina H.]

Die Erklärung (@peteralarm) ist ja leuchtend. Allerdings kann ich dann die technischen Daten einer älteren EMA nicht verstehen.

https://share-your-photo.com/5319cda453

@5624: Danke, dass Du zumindest ansatzweise versucht hast, meine Ehre zu retten.

[Andreas_X]

Danke für die guten Hinweise - ich werde also zuerst die Berechnung nochmal genauer machen lassen, und dann entscheiden.

[peteralarm]

@5624
Richtig, man sollte immer beides messen. Der Unterschied ist jedoch sehr gering. Da müsstest du schon sehr viele Dual BWM haben.

@Martina
ich weis nicht, wie alt die Anlage ist und ob man das so mit heutigen Anlagen vergleichen kann. Die Technik, was Stromaufnahme von elektronischen Geräten betrifft hat sich doch sehr verändert.
Bei vielen Fernbedienungen als Beispiel musstest du früher spätestens jährlich die Batterien wechseln. Heute hält eine Knopfzelle mehrere Jahre.

[5624]

Bei den heutigen Meldern ist der Unterschied minimal, aber in der gleichen Tabelle siehst du ja einen UP370T von Alarmcom/Siemens/Vanderbilt. Honeywell gibt die Mikrowelle beim Viewguard Dual mit 6mA an.

Am Ende ist es aber unerheblich. Keiner wird nachprüfen, ob die Anlage jetzt 58h durchgehalten hat oder 60h, wenn der Strom für längere Zeit wegfällt. Am Ende ist und bleibt es eine Einbruchmeldeanlage und die verhindert halt nichts, sie soll nur ein Versagen der mechanischen Sicherung melden und keine Wunder bewirken. Wenn der Strom längere Zeit ausfällt, sollten bei den BOS eh schon lange vor dem Erreichen der Entladeschlussspannung die Notfallmaßnahmen angelaufen sein.

PS: In der heutigen Zeit sind auch nicht die Pufferzeiten der Einbruchmeldeanlagen das Problem sondern das Kommunikationsnetz. Der gemeine MSAN am Straßenrand hat eine Pufferzeit von 10 Minuten, viele der Mobilfunkmasten sind in der Regel nach vier Stunden am Ende.

[Martina H.]

Zitat:Die Technik, was Stromaufnahme von elektronischen Geräten betrifft hat sich doch sehr verändert.
Bei vielen Fernbedienungen als Beispiel musstest du früher spätestens jährlich die Batterien wechseln. Heute hält eine Knopfzelle mehrere Jahre.

Wenn ich hier die Häufigkeit der Batteriewechsel von manchen Funk-EMA-Teilen mitbekomme, scheinen die auch noch mit alter Technik ausgerüstet zu sein

Gretchen-Frage: Warum habe ich dieses Problem nicht?
Antwort: Weil alles Kabel-gebunden angeschlossen wurde!

Schönes Osterfest!

PS: Die Hörmann-Beschreibung stammt aus 1989 und sollte als Alibi herhalten. War damals schon "in moderner Mikroprozessortechnik" konzipiert und verfügte über 10 Meldelinien.

[peteralarm]

Da hast du wohl mal wieder Recht
Keiner wird das prüfen und wenn nach einem übertragenen Stromausfall die Leitstelle nicht aktiv wird... dann ist dem auch nicht zu helfen.
Ich stelle das meist so ein, das ein Stromausfall >30 Min. übertragen wird und im Interventionsplan ist hinterlegt, wenn innerhalb 1 Std. keine Klarmeldung kommt anrufen.
Wenn nach 4 Std. das GSM Netz auch ausfällt, dann trommeln wir halt, wo ist das Problem....