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Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
02-03-2012, 20:42
Beitrag: #1
Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Guten Abend,

bin neu hier und vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfenHuh.
In mein Nebengebäude wurde nun schon mehrere Male mittels Elektropick eingebrochen, also nicht gerade fachlich dumme EinbrecherAngry. Da ich befürchte, dass dies in Zukunft wieder passieren könnte, würde ich gerne eine drahtgebundene, günstige Alarmanlage einbauenTongue. Das Gebäude hat 3 vergitterte Fenster, 1 Tür, 2 Rolltore.

Habe schon ein bischen im www gestöbert aber irgendwie scheint mir die Deaktivierung von Alarmanlagen mittels Tastenfeld, Funkschlüssel, oder Schlüsselschalter, die an der AUSSESEITE des Gebäudes angebracht sind nicht wirklich sicher vor Manipulation durch einen Einbrecher mit Sachverstand.

Hier nun mein Gedanke: die Alarmanlage ist scharfgestellt und ich betrete das Gebäude durch die Tür und habe dann sagen wir 2 Minuten Zeit, um eine Zahlenkombination in ein im Gebäudeinneren nahe der Eingangstür angebrachtes Zahlenfeld einzugeben, um die Alarmanlage zu deaktivieren. Gibt es sowas?
Somit kann die Alarmanlage nicht von aussen deaktiviert werden und es ist praktisch nicht möglich von aussen auszuspähen, welche Zahlenkombination ich eingebe. Ein Einrecher hätte dann zu weig Zeit die Alarmanlage zu deaktivieren, bevor sie los geht, wenn er ins Gebäude eindringtExclamation.

Könnt Ihr mir ein Modell nennen, bei welchem der Alarm erst etwas zeitverzögert ertönt und ich in diesem Zeitfenster den Alarm mittels Zahlenfeld entschärfen kann, bevor dieser los geht?

Da ich von Alarmanlagen wenig Ahnung habe, kann es sein, dass jetzt manche Profis beim Lesen in schallendes Gelächter ausgebrochen sind.
Was würdet Ihr mir empfehlen, was für eine Möglichkeit gibt es, dass der Alarm von Einrechern mit Sachverstand einfach nicht deaktivierbar ist.

Vielen Dank und viele Grüße
Euer machineshop
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02-03-2012, 23:51
Beitrag: #2
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Hallo garageshop (oder machineshop) und herzlich willkommen hier!

Schallendes Gelächter wirst du hier keines ernten, höchstens ein kleines leises Grinsen - es gibt keine doofen Fragen, sondern nur blöde Antworten, die aber zum Glück dank der genialen Mitglieder hier im Forum echt selten sind ;o).

Bei der von dir geschilderten Situation empfehle ich dir die Absicherung von Tür, Rolltoren und Fenstern (Gitter verzögern den unbefugten Zutritt zum Gebäude, können ihn aber nicht immer verhindern) mithilfe von Magnetkontakten (es gibt spezielle Rolltorkontakte, die von Staplern oder PKW bedenkenlos überfahren werden können) und der Räumlichkeiten mittels Dual-Bewegungsmeldern, für den Fall, dass sich ein Täter z.B. über das Dach Zutritt verschafft hat.

Die von dir gewünschte Aktivierung bzw. Deaktivierung der Anlage mit Zeitverzögerung kannst du mit nahezu jeder aktuellen Einbruchmeldezentrale realisieren, dafür werden einfach die betreffenden Meldelinien (bei einigen Systemen auch Zonen oder Schleifen genannt) auf "verzögert" programmiert - die Verzögerungszeit ist bei den meisten Zentralen mehr oder weniger frei einstellbar.
Bei der gewählten Verzögerung solltest du aber bedenken, dass du einem möglichen Täter die gleiche Zeit 'zur Verfügung stellst', die dieser dann nutzen kann, um deine Zentrale außer Gefecht zu setzen. In den von dir vorgeschlagenen 2 Minuten hätte ich dein Nebengebäude vermutlich schon komplett nach der Zentrale durchsuchen können und diese zertrümmert und dann meldet da nichts mehr...
Die Verzögerungszeit sollte daher immer nach dem altbekannten Motto "Soviel wie nötig, so wenig wie möglich" gewählt werden.

Grundsätzlich bin ich ein Freund von AUßEN angebrachten Scharf-/Unscharf-Schalteinrichtungen, denn dort gehören sie eigentlich hin. Mit einer vernünftigen Befestigung an der Wand und einer korrekten Realisierung der Sabotageüberwachung (inkl. Abrissüberwachung!) gibt es dabei auch keine Sicherheitsbedenken! Ein Angriff auf Transponderleser z.B. hätte selbst bei einem Fremdzugriff auf dessen Anschlussleitungen (was ja schon durch eine vernünftige Installation ausgeschlossen wird) keine unrechtmäßige Unscharfschaltung zur Folge, da hier meistens Busleitungen verwendet werden, bei denen ein Überbrücken oder Abschneiden umgehend eine Sabotagemeldung auslöst. Bei einem konventionell angeschlossenen TP-Leser oder Codeschloss wäre bei fehlender Sabotageüberwachung des Gehäuses theoretisch eine unbefugte Unscharfschaltung möglich).

So, ich hoffe, ich konnte dir ein paar Einblicke geben, die dir weiterhelfen.
Viele Grüße
Olli

Keine Haftung für Sach- oder Personenschäden. Die sach- und fachgerechte Umsetzung liegt beim Ausführenden. Alle gängigen Normen und Vorschriften sind zu beachten, sonst siehe Avatar...
Bitte keine technischen Anfragen per Email oder PN stellen, sondern offen im Forum posten, danke!
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03-03-2012, 11:34
Beitrag: #3
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Hallo Olli,

vielen Dank für die umfassende Antwort, das hat mich wirklich weiter gebracht und das mit der Verlegung der Deaktivierung nach innen lass ich dann wohl doch besser seinBlush.
Natürlich kommt man überall rein, wenn man es darauf an legt aber das beschriebene Bus System mit Magnetkontakten und Dual- Bewegungsmeldern dürfte sicher ausreichen.Glasbruchmelder kommen auch noch dazu.

Gut ist auch der Tip mit der Zentrale, die wird dann besonders abgesichert.

Werde mit diesen Infos mal ein bischen im Netz stöbern, was es da schönes an passenden Alarmanlagen gibt.

Viele Grüße garageshop
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09-03-2012, 10:35
Beitrag: #4
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
(02-03-2012 23:51)Ollik schrieb:  Grundsätzlich bin ich ein Freund von AUßEN angebrachten Scharf-/Unscharf-Schalteinrichtungen, denn dort gehören sie eigentlich hin.
Dann liefere ich mal Argumente für die verzögerte (innen liegende) S/U Schaltung ;-)
- Ausspähen des Codes ist nahezu unmöglich (Code ist auf jeden Fall besser als Transponder oder Schlüssel, da dieser gestohlen werden kann)
- reduziertes Überfallrisiko da Du vor (!) dem Unscharf-Schalten die Tür hinter Dir wieder zu machst (ist übrigens der Grund warum z. B. in den USA die Tastaturen grundsätzlich im Haus montiert werden).

Zum Aufbau noch folgendes:
- Zeitverzögerung maximal 20 ... 30 sec und nur für die Eingangstür einrichten - die restlichen Komponenten arbeiten ohne Zeitverzögerung
- gut wäre eine Art Vorflur in dem die Tastatur hängt und ein an der nächsten Tür montierter Kontakt (oder Melder) der beim weitergehen einen unverzögerten Alarm auslöst
- Alarmzentrale, Telefonwählgerät, Strom- und Telefonanschluss gehören auf jeden Fall in den unverzögert überwachten Bereich

Das alles kannst Du mit nahezu jedem Alarmsystem machen ...
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09-03-2012, 15:10
Beitrag: #5
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Scharfschalteeinrichtungen gehören nach draußen. Nur so ist gewährleistet, dass die Anlage beim Verlassen des Gebäudes auch wirklich in den Scharfgeschalteten zustand geht. Wenn sich die Eingabeeinheit im Gebäude befindet und ich nach dem scharfschalten das Haus verlasse kann ich nicht sicher sein, dass die Anlage nach 30 sec wirklich in den Zustand scharf wechselt. So kann es durch eine EE außerhalb des Gebäudes z.B. niemals passieren, dass ich die Tür vergesse abzuschließen, da dieses scharfschalteverhindert ist.

Auch habe ich bei einer außenliegenden Eingabeeinheit den Schutz nicht in den gesicherten Bereich zu laufen, falls man vergisst unscharfzuschalten.

Die USA hier als Argument für eine Einbruchmeldeanlage zu nehmen fällt meiner Meinung nach raus. Die haben davon so wenig Ahnung wie von Autos.

just my 2 cents
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10-03-2012, 08:32
Beitrag: #6
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
(09-03-2012 15:10)rukoolla schrieb:  Scharfschalteeinrichtungen gehören nach draußen. Nur so ist gewährleistet, dass die Anlage beim Verlassen des Gebäudes auch wirklich in den Scharfgeschalteten zustand geht. Wenn sich die Eingabeeinheit im Gebäude befindet und ich nach dem scharfschalten das Haus verlasse kann ich nicht sicher sein, dass die Anlage nach 30 sec wirklich in den Zustand scharf wechselt.
Doch - kannst Du (wenn Du willst), denn genau zu diesem Zweck hat der "Gott der Alarmtechnik" die Passierschlossfunktion erschaffen (da könntest Du sogar auf die Verögerung verzichten - bekommst allerdings auch keine Ausschalterinnerung) ... ansonsten hilft hier auch eine S/U Überwachung durch einen Wachdienst.

Zitat:Auch habe ich bei einer außenliegenden Eingabeeinheit den Schutz nicht in den gesicherten Bereich zu laufen, falls man vergisst unscharfzuschalten.
Der TE wünscht eine preiswerte Anlage, die er wahrscheinlich auch noch selbst installieren möchte - da ist das herunterbeten irgendwelcher "VdS-Richtlinien" ganz bestimmt nicht zielführend - denn ohne Sperrelement kann er auch bei einer aussen liegenden EE in die geschärfte Anlage rennen - da ist eine Verzögerung (ggfs. mit Voralarm), sogar besser geeignet zur Vermeidung ungewünschter Auslösungen.

Zitat:Die USA hier als Argument für eine Einbruchmeldeanlage zu nehmen fällt meiner Meinung nach raus. Die haben davon so wenig Ahnung wie von Autos.
Die USA waren das BEISPIEL (ich hätte auch Südafrika oder Brasilien nehmen können) - das ARGUMENT war die Reduzierung des Überfallrisikos und die Vermeidung des Code ausspähens.

Bei den Autos gebe ich Dir allerdings recht Wink

Also ich bleibe dabei - für den vernünftigen "Hausgebrauch" sehe ich mehr Vorteile als Nachteile bei der innen liegenden Codeeinrichtung.
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10-03-2012, 15:53
Beitrag: #7
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Vielleicht denk ich ja einfach zu kompliziert, weil ich zu wenig Heimanlagen baue. Wink
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10-03-2012, 17:54
Beitrag: #8
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Tja ... das ewige "Problem" ...

Gewerbekunden fragen nie, die kaufen Dir alles ab und die wollen einfach nur, das es funktioniert. Sie stellen keine Fragen und das einzige was zählt ist eine ordnungsgemäße (also vom Finanzamt akzeptierte) Rechnungslegung ... dafür gibt es dort regelmäßig Stress mit "offenen" Rechnungen.
Privatkunden dagegen haben eine wesentliche bessere Zahlungsmoral - dafür wird jeder kleine Punkt hinterfragt und ausdiskutiert - schliesslich ist es ja das eigene Geld, was futsch ist wenn sie sich falsch entscheiden.

Ich arbeite zu mehr als 80 % für Privatkunden - da lernt man "anders" zu denken ... und man lernt dabei auch zwangsläufig selbst dazu Smile
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10-03-2012, 22:15
Beitrag: #9
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
(10-03-2012 17:54)Funkalarmprofi schrieb:  Ich arbeite zu mehr als 80 % für Privatkunden - da lernt man "anders" zu denken ... und man lernt dabei auch zwangsläufig selbst dazu Smile

Das kann ich genau so bestätigen. Man ist bei Privatleuten eher "Therapeut" und bei Gewerblichen "Investmentbanker".Wink

Wenn man sich darauf einläßt, macht das richtig Spaß.

Gruß Tim

Ich habe nicht auf jede Frage die passende Antwort,
aber zu jeder Antwort die passende Frage.
Auch wenn es Wenige ärgert, im Zweifelsfall geht mir Information vor Rechtschreibung.
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28-03-2012, 13:36
Beitrag: #10
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Hallo,

ich denke es gibt sowohl für eine Aussenscharfschaltung als auch für eine zeitverzögerte Innenscharfschaltung die jeweiligen Begründungen.

Im Privatbereich würde auch ich überwiegend auf die zeitverzögerte Variante zurückgreifen, aber überwiegend ist halt nicht immer...

Deshalb: Ihr habt beide Recht und Eure Gründe....

Gruß SASYS

SASYS Sicherheits- und Alarmsysteme
sasys@gmx.de
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28-03-2012, 15:28
Beitrag: #11
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
Ich danke für das positive Feedback.

Gruß Tim

Ich habe nicht auf jede Frage die passende Antwort,
aber zu jeder Antwort die passende Frage.
Auch wenn es Wenige ärgert, im Zweifelsfall geht mir Information vor Rechtschreibung.
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29-03-2012, 16:48
Beitrag: #12
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
(02-03-2012 20:42)garageshop schrieb:  In mein Nebengebäude wurde nun schon mehrere Male mittels Elektropick eingebrochen, also nicht gerade fachlich dumme EinbrecherAngry.

Habe mich auf der Security in Essen mal über Schlösser informiert. Mit dem Elektropick kann man meineswissens nur einfache Schlösser öffnen. Höherwertige Schlösser (z.B. KESO) lassen sich wohl nicht so einfach mit einem Elektropick öffnen.

Sollte ich mich irren, dann bitte ich um Korrektur. Angel

LG
Skysky
Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag :-))
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29-03-2012, 20:04
Beitrag: #13
RE: Frage zu sicherster Deaktivierung Alarmanlage
(29-03-2012 16:48)Skyky schrieb:  Habe mich auf der Security in Essen mal über Schlösser informiert. Mit dem Elektropick kann man meineswissens nur einfache Schlösser öffnen. Höherwertige Schlösser (z.B. KESO) lassen sich wohl nicht so einfach mit einem Elektropick öffnen.

Sollte ich mich irren, dann bitte ich um Korrektur. Angel

Fragen zum zerstörungsfreien Öffnen von Schlössern und Schließzylindern werden hier gerne beantwortet:

http://www.koksa.org

Der KESO gehört da schon zu den härteren Nüssen.

Zum TE:

Sicher, das es ein Elektropick war?

"Preiswerte" Schließzylinder lassen sich relativ einfach mit Schlagschlüsseln öffnen.

Ansonsten ist "Nachsperren" eher was für Geheimdienste und Industiespione, der normale Einbrecher wird eher den schnelleren, zerstörenden Ansatz wählen.
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