Meine Meinung: Hände weg vom Selbstinstallationen

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An einer VdS-Zertifizierung kann man wirklich nicht die Qualität erkennen, weil es auch viele Unternehmen gibt, die so groß sind, dass da nicht mal ansatzweise jeder Techniker eine entsprechende Schulung haben kann.

Aber man sieht ein großes Gefälle zwischen den Unternehmen, die sich den ganzen Tag mit Sicherheitstechnik beschäftigen und z.B. den Elektroinstallationsunternehmen, die es als Nebengeschäft mitnehmen. Wer kennt nicht die total beklebten Kleintransporter mit "SAT- und Antennenverkabelung, IT-Verkabelung, Sicherheits- und Kommunikationstechnik". Von Elektrikern sollte man in jedem Fall die Finger lassen in diesem Bereich. Mit etwas Glück haben die ne VdS-Zertifizierung, aber das Ergebnis ist fürn Arsch. Ebenso gibt es sehr viele Kleinerrichter, die gut pfuschen können.

Ich habe die letzte Woche mal mit der Revision aller Parameterdateien unserer Anlagen gestartet. Ich weiß durch unsere Rechnungen so grob, welcher Typ Errichter welche Anlage gebaut hat.
- Elektrikeranlagen fallen grundsätzlich bei der Prüfung durch (bestes Beispiel war die Übertragung der Sabotagemeldungen per SMS an den Errichter. Eine Meldung an die NSL bei Sabo war gar nicht möglich).
- Aber auch bei vielen regional eingeschränkten Errichtern findet man massive Fehler (MK einer Außentür als Steuerfunktion mit 5 Sekunden-Auslösung einer Innensirene, keine Auslösung im Einbruchfall, Bedienteil bei scharf nicht dunkel und Unscharf ohne Code erlaubt, Sabotage als verbogener Einbruch ohne irgendeine Funktion und Übertragung, ...). Hierbei handelt es sich um Errichter, die als Subunternehmen für einen anderen Errichter arbeiten, im LKA-Verzeichnis mit einem * markiert sind und zwei Jahre in selbigem nicht mehr gelistet sind.
- Große Errichter (Größenordnung Siemens, Bosch, Kötter, G4F/G4S/Niscayah/Stanley, wie auch immer die jetzt heißen), fallen weniger auf, aber auch hier gibt es Auffälligkeiten. Nichts, was großartig auf Unwissen sondern eher auf Flüchtigkeit hindeutet.

Daran sieht man, dass auch nur hier Menschen arbeiten und jeder Mensch arbeitet anders.

Dadurch, dass diese Menschen aber tagtäglich mit der Materie zu tun haben und trotzdem immer mal wieder Fehler einbauen, ist es für einen Selbstbauer schwierig, seine Anlage so zu bauen, dass diese wirklich im Rahmen der Möglichkeiten eine ordentliche Sicherheit bringt. Dazu kommt, dass besonders bei den Selbstbauanlagen, die größtenteils im Ausland gefertigt, entwickelt, dokumentiert und produziert werden, ordentliche und verständliche Anleitungen fehlen. Wie oft findet man in den Bereichen, in denen die Selbstbauanlagen thematisiert werden, die Frage, wie man eine Differenziallinie aufbaut. Dazu kommt dann auch, dass die Hersteller extrem komische Widerstandskombinationen und -verschaltungen wählen, dass man es einfach nicht verstehen kann.
Häufig fällt dann eine Fehlbeschaltung auch nicht auf.

Mir ist auch noch keine Selbstbaueranlage über den Weg gelaufen, die es dem Selbstbauer einfach macht, die Anlage zu bauen. BUS-Systeme sind höchstens für die Bedienteile vorgesehen, sämtliche Melder laufen über analoge Linien. Es ist zwar eine bewährte Technik, aber nicht selbstbautauglich. Es wird in Deutschland viele Anlagen geben, bei denen der Alarmspeicher nicht funktioniert oder die Mikrowelle genau entgegengesetzt geschaltet wird.

Selbst die bekannten Basics fehlen einfach:
- Wo kommt der Magnetkontakt ans Fenster
- Wo wird der Bewegungsmelder in einem Raum mit Fenster montiert
- Auf welcher Wand darf die Zentrale angebracht werden
- Wie werden Verteiler verdrahtet

Das sind leider alles Sachen, die man so oft man nur will in die Anleitung schreiben kann, die werden nicht gelesen und nicht beachtet.

Da es hier Personen für und gegen Selbstbau gibt, jeder davon irgendwo gute oder schlechte Erfahrung gemacht hat und besonders die Selbstbauer nicht einsehen, dass es gewisse Regeln gibt, die eingehalten werden sollten, wäre ich für einen ganz einfachen Weg:
Außensirenen dürfen nur noch von Facherrichtern und unter Auflagen in Betrieb genommen werden und bei Aufschaltungen haben Anlagen, die nicht von einem Facherrichter gebaut wurden, Nachrang. Alarme solcher Anlagen müssen erst durch einen privaten Sicherheitsdienst verifiziert werden.