SPS und Alarmanlage

[ddtm]

Servus,

ich habe eine SPS zur Hausautomation im Einsatz (Wago). Dort laufen auch alle Kontakte (FK, BWM etc.) zusammen und werden u.a. auch zur Lichtsteuerung/Jalousiesteuerung verwendet.

Ist es möglich, z.B. bei einer ABUS Terxon oder beliebigen anderen drahtgebundenen(!) Alarmzentrale den jeweiligen Zustand als potentialfreien Kontakt zur Verfügung zu stellen, ohne dass der z.B. Bewegungsmelder mit Spannung von der Alarmzentrale versorgt werden muss?

Beispiel, ein Bewegungsmelder ist an meiner SPS zur Lichtsteuerung angeschlossen. Ich könnte den Istzustand des BWM zusätzlich als potentialfreien Kontakt über ein Relais zur Verfügung stellen, den ich dann an einen entsprechenden Eingang der Alarmzentrale anschliessen möchte.

Ist das generell möglich?

Grüße

[Time_to_wonder]

Es ist möglich, wenn Du in Deiner SPS die Kontakte vervielfältigst. Die Eingänge der Terxon sind Ruhestromschleifen, wenn Du dem entsprechenden dE der SPS einen in Ruhe geschlossenen dA folgen lässt, funktioniert das. Wie ein IR-Bewegungsmelder angeschlossen wird, findest Du auf Seite 17 der Anleitung zur Terxon MX: 1 DA 12V; 1 DA Sabotage (NC); 1 DA Alarm (NC).

Du musst Dir allerdings im Klaren sein, dass Du so keine "richtige" Alarmanlage aufbauen kannst. Erstens ist die Alarmgabe von der korrekten Funktion der SPS abhängig, dies ist sicher nicht im Sinne des Erfinders. Die Leitungsüberwachung der Terxon endet dann auch an der SPS. Der Weg zum Melder ist schlimmstenfalls nicht überwacht und damit prinzipiell sabotierbar (auch wenn das möglicherweise sehr unwahrscheinlich ist). Darüber hinaus kannst Du die Sabotagekontakte der Bewegungsmelder (falls diese überhaupt welche haben) nicht sinnvoll einsetzen.

Gruß Jörg

[ddtm]

Hallo Jörg,

besten Dank für deinen Beitrag. Das ist ja schonmal erfreulich dass es im Prinzip möglich ist. Ich war mir darüber im Klaren, dass es "sicherer" wäre, wenn die verschiedenen Sensoren direkt an der AZ betrieben werden. Die Sabotagefunktionen der BWM sind für mich jedoch zweitrangig, da es in meinem Haus keine Personen gibt, die BWM sabotieren. Sollte also jemand eindringen, würden die Fensterkontakte entsprechende Öffnung melden, und bevor jemand den (dann bereits ausgelösten) BWM sabotieren könnte, würde der Alarm auslösen. Die SPS (mit "Notstromversorgung") ist ein Industrieprodukt und läuft absolut zuverlässig und ohne Abstürze seit 5 Jahren durch, da bin ich recht zuversichtlich. Ich schaue mir jetzt mal die Unterschiede zwischen den verschiedenen Terxon Modellen an. Ich beabsichtige, nur kabelgebundene Sensoren zu verwenden.

(Offtopic) Ist das Bedien"panel" der Terxon kabelgebunden oder per Funk mit der AZ verbunden? (Stichwort bidirektionale Absicherung bei Sabotage durch "Jammer" - wobei das Bedienpanel wohl ausser Scharf-/Unscharfschaltung wohl keine bedeutende Funktion hat, die durch einen Jammer einen Alarm verhindern würde(?).

Grüße,
Daniel

[funkistnichtalles]

Grundsätzlich sind auch Sabotageüberwachungen möglich, je nach Ausbaustufe der SPS. In zeiten, wo die Anzahl der Meldelinien begrenzt waren, haben wir das mit Mitsubishi-SPSen realisiert. Ebenfalls notstromgestützt, keine Probleme. Auch einzelidentifiziert und mit Mehrfachauslösung. Natürlich ausserhalb jeder Norm oder Empfehlung der relevanten Stellen. Funktioniert hat es trotzdem und mehr als einen Täter zur Überführung gebracht.
Mit den heutigen Möglichkeiten und Angeboten an Zentralen kannst du eigentlich alles nehmen. Da du DIY gehen willst, wirds dann schon begrenzter. Schau dir mal die Satel-Sachen an. Optisch schon sehr interessant. Auch die Programmierung sollte bei deinem Vorwissen nach einer Einarbeitung von der Hand gehen.

[Time_to_wonder]

Die Terxon ist von Natur aus erst einmal ein reines Kabelsystem. Das Bedienteil ist also auch kabelgebunden per clock data angeschlossen. Du brauchst also 4 Adern (+/- und BUS).

Darüber hinaus kann man die Terxon mit entsprechenden Erweiterungen funkfähig machen, dass weiss ich aber nur vom Hörensagen.

Zur Auswahl: Unter MX geht garnichts.

[ddtm]

Danke euch für die Beiträge.

SPSen machen das Ganze (meines Erachtens) schon sehr flexibel und bieten den Vorteil, dass die Sensoren vielseitig eingesetzt werden können. VDS Normen spielen dabei für mich keine Rolle, alleine schon (wie sollte es anders sein) aus Kostengründen. Das heißt nicht dass ich die billigsten Melder installiere, schließlich sollen sie ja zuverlässig funktionieren.
Ich habe jetzt die Terxon AZ4000 bestellt weil ich denke, dass sie meine Anforderungen voraussichtlich erfüllt.
Schade dass das Bedienteil der Terxon auch per Kabel angeschlossen ist (nehme an, dass das bei allen Ausbaustufen der Terxon der Fall ist).

Ich schreibe mal wie's läuft wenn ich sie habe.

PS: gibt es ggf. eine Art "Geheimtipp" für (hochwertige) gebrauchte kabelgebundene Alarmanlagen oder sollte man da lieber die Finger von lassen?

Grüße