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Wie tief geht das Errichter-Know-How?
01-04-2025, 10:58
Beitrag: #41
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Ok, kurzum gesagt, Du bemängelst den beschränkten Horizont bei "vielen" Errichtern (woher hast Du diese Statistik?) und kommst dann mit dem Beispiel Milestone NVR (z.B. dem Husky für 16.000,- €). Nimm doch die Avigilon Haupteinheit für 110.000,- €, die ist noch um ein vielfaches umfangreicher und hat überhaupt gar keine Einschränkungen.
Ich vermute mal, Du bist zu schlau für dieses Forum. Wir quälen uns hier i.d.R. mit klaren Ansagen der Kundschaft rum, wo nicht nur preisliche Limits bestehen, sondern auch noch aus einem fast unüberschaubaren Kameraangebot das preislich Leistungsstärkste für den Anwendungsfall X gefunden werden muss. Das ist bei Milestone wohl eher nicht der Fall. Über Basiswissen Netzwerktechnik könnten wir jetzt stundenlang diskutieren (ich habe 1994 den Abschluss Dipl. Informatiker an der UNI zu Köln gemacht). Was für mich Basis ist, ist für viele höhere Mathematik und was für Dich Basis ist, daran beiße ich mir evtl. die Zähne aus. Fakt ist, sobald ich in einem mittelständischen Unternehmen zuarbeite, erhalte ich von deren IT alles was ich einzutragen habe, als schriftliche Vorgabe. Dafür benötige ich überhaupt kein Wissen und alles was darunter liegt, kann sich jeder Depp in ein paar Wochen aneignen.

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01-04-2025, 12:03
Beitrag: #42
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Wenn ich mich richtig erinnere war die Ursprungsfrage über Wissenstand den ein Errichter haben sollte? Darauf habe ich meine Einschätzung gegeben.

Ich hab so das Gefühl, dass man hier nur wartet bis einen endlich was triggert und man dann sich so richtig auslassen kann.

Bzgl. beschränkten Horizont: Man kann viele Begriffe dafür verwenden, diesen würde ich nicht wählen. Jeder hat seine Gründe warum er/sie etwas macht oder nicht macht. Statistik hab ich leider keine, bin aber seit 23 Jahren in der Branche unterwegs und konnte da so meine Eindrücke sammeln.

Bzgl. Milestone: Ein passender PC kommt auf ca. 600 - 700€ und Milestone Essential ist bis 8 Kameras gratis. Darüberhinaus ist der Preis auch überschaubar. Gibt auch andere Lösungen wie die Surveillance Station von Synology. Das preisliche Limit ist sicher ein großes Thema, aber gerade hier kann man versuchen mit innovativen Lösungen/ Features zu punkten.

Bzgl. Netzwerktechnik: Vielleicht hat der eine oder andere schon erlebt, dass einem die Kunden IT versichert, dass in deren Netzwerk alles in Ordnung ist und das Problem doch an der vom Errichter gelieferten Hardware/Software liegt. Dann steht Aussage gegen Aussage und in meiner Realität muss der Errichter dann leider oft nachweisen das der Fehler am Netzwerk liegt. Daher sollte da meiner Meinung nach ein Basiswissen vorhanden sein. Vergleich es mit einem Automechaniker der jetzt auf einmal mit Elektroautos zu tun hat.
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01-04-2025, 12:14
Beitrag: #43
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Hat ja alles so seine Berechtigung, aber mir ists jetzt tatsächlich noch nicht widerfahren, dass Hik meine jedweglichen Anforderungen an Kameras nicht erfüllen konnte.
Wie im richtigen Leben muss man die richtigen Entscheidungen treffen.
Wieviel das am Ende kosten wird, muss man der Entscheidung der Kundschaft überlassen.
Natürlich muss man den Kunden klar überzeugen, wenn er sehenden Auges kin sein Verderben rennen will.
Zuweilen ist es dann für,den eigenen Ruf besser, sich zurückzuziehen.
Dennoch bleibe ich dabei, eine Systemkonformität bietet nicht immer nur Nachteile.
Sicherlich kann man mit C4 Systemübergreifend arbeiten, jedoch nicht mit den finanziellen Vorteilen gegenüber dem Markenverbund.
Vieles ist eine Frage der Ehre, manches ist aber in der heutigen Zeit eine Frage der Kosten.
Die Gratwanderung ist nicht ohne, aber den Königsweg wird es nicht geben.

Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung!
Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe)
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01-04-2025, 12:34
Beitrag: #44
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
(01-04-2025 12:03)convis schrieb:  Ich hab so das Gefühl, dass man hier nur wartet bis einen endlich was triggert und man dann sich so richtig auslassen kann.

Ich bin da sarkastisch ran gegangen, da gebe ich Dir Recht. Dein Beitrag #36 hat's aber provoziert. Ich persönlich kenne keinen Errichter, der das Analoge dem Digitalen vorzieht, zumal es dafür keine Kunden gibt (das macht noch nicht mal der Arsch in meiner Umgebung, den ich nicht leiden kann Undecided). Am analogen Bestand arbeiten, ist ja was völlig anderes.

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01-04-2025, 16:15
Beitrag: #45
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Wollte dich nicht provozieren. Sorry dafür.
Mit "Analog" meinte ich die Vermeidung von Software wo nur irgendwie möglich.
Beispielsweise lieber über 100m Kabel zwei Zentralen mittels Relais und Eingängen verbinden, als eine entsprechende Applikation dafür zu verwenden.
In manchen Fällen kann das ja auch sinnvoll und ggf. erforderlich sein, aber halt nicht immer.

@funkistnichtalles:
Hikvision hat sicher für die meisten Fälle eine passende Lösung. Die Kameras von denen werden, sollte der hauseigenen Rekorder irgendwann nicht mehr genügen, von so ziemlich jeder Anwendung am Markt unterstützt.
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01-04-2025, 17:43
Beitrag: #46
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Zitat:Beispielsweise lieber über 100m Kabel zwei Zentralen mittels Relais und Eingängen verbinden, als eine entsprechende Applikation dafür zu verwenden.
In manchen Fällen kann das ja auch sinnvoll und ggf. erforderlich sein, aber halt nicht immer.
In der Regel stehen hier finanzielle oder regulatorische Hürden im Weg. Die Softwarekomponenten sind meistens nicht Teil einer Zertifizierung und werden somit von Versicherern bzw. Behörden abgelehnt.

Und teils fordern die Hersteller ja noch den analogen Ersatzpfad (ich glaube Esser fordert es im Netzwerk in bestimmten Situationen).

Ich kenn solche Anlagenvernetzungen auch eher beim Umbau von Anlagen oder wenn unterschiedliche Anlagen verbunden werden. Der Profi nutzt zwei Telenot-ÜE für die Verbindung zweier Anlagen.

Längenbegrenzung kommt auch dazu. Eine analoge Verbindung kann ja deutlich über 100m lang sein, bei IP gehts los mit etwa 120m über Kupfer oder man muss Glas legen, was hier vermutlich die wenigsten spleißen können und man muss korrekterweise ein eigenes Netzwerk aufbauen, damit es keine Mitnutzer gibt, die gewollt oder ungewollt die Anlagenverbindung stören können (ist ja eine nicht-exklusive Verbindung gemäß DIN EN).

Solange jede Zentrale für sich eigenständig arbeiten kann und keine Informationen einer anderen Zentrale benötigt (also eigene Alarmierung/Fernalarm, keine übergreifenden Sicherungsbereiche und sowas), ist eine IP-Verbindung oder eine Verbindung über eine Softwarekomponente eine schöne, angenehme und zu erstrebende Lösung. Sobald aber eine Zentrale in jedem Fall was von einer anderen Zentrale braucht, würde ich mich niemals darauf verlassen wollen. Und das sage ich als ITler und nicht als STler.
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01-04-2025, 18:19
Beitrag: #47
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
(01-04-2025 17:43)5624 schrieb:  bei IP gehts los mit etwa 120m über Kupfer oder man muss Glas legen, was hier vermutlich die wenigsten spleißen können

Das verschweißen habe ich mal versucht und bin gescheitert. Ein gutes Spleißgerät kommt auf etwa 2.000,- € + und das würde sich in meinem Fall nicht rechnen. Wenn es um ein Netzwerk für Kameras handelt, bietet Dahua das ePoE. Damit kannst Du die Übertragung von Strom, Video-, Audio- und Steuersignalen über eine Entfernung von 800 Metern bei 10 Mbit/s oder von 300 Metern bei 100 Mbit/s über Cat5- oder Koaxialkabel (2D-PAM3-Codiermodulation) vornehmen und es funktioniert. Die 10 Mbit/s sind i.d.R für 2 Kameras ausreichend, die 100 MBit/s reichen je nach Kameratyp für 10 und mehr.

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01-04-2025, 18:28
Beitrag: #48
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Ich kann spleißen und hab auch ein Spleißgerät. Bisher war alles erfolgreich, aber du sagst es, es lohnt sich nicht. Selbst nahezu alle Elektrobetriebe, die auch Datenverkabelung machen, greifen auf konfektionierte Kabel oder Fachunternehmen zurück, weil es sich selbst für die nicht lohnt.

Am Ende ist es kein Hexenwerk, es ist nur Fummelkram.

Viele Hersteller bieten entsprechende Techniken an, um Kameras über längere Strecken als normativ zulässig zu betreiben. TP-Link bietet was ähnliches in seinen Switches auch an. Nur macht man sich da wieder abhängig und die Funktion ist nicht garantiert. Solange es Hersteller gibt, die sich an die Norm halten, bekommt man Ersatz. Solange es Hersteller gibt, die kompatible Sonderlösungen anbieten, gibt es Ersatz, nur insbesondere letzteres ist nicht gewährleistet. Dahua, TP-Link und wer sonst noch greift hier auf eine Funktion des Chipherstellers zurück. Jetzt ist die drin, in der nächsten Chip-Generation vielleicht nicht mehr.

Daher immer vorsichtig sein.
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01-04-2025, 18:46
Beitrag: #49
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
(30-03-2025 15:21)peteralarm schrieb:  Auch mit daran Schuld sind die Versicherungen, oft genug habe ich z.B. zum Nachrüsten eines Easy Lock eine Glasleiste ausgebaut, SPE rein und Kabel hinter der Glasleiste versteckt. Es kann jedem passieren, im Winkel verschätzt, mit dem Bohrer ans Glas gekommen und Sprung in der Scheibe. Früher kein Problem, heute sagt die Versicherung der hätte das nicht machen dürfen, wir zahlen nicht. Deshalb oft die Aussage, das Loch muss der Schreiner bohren. Auch das macht vieles unnötig teuer und die Monteure scheuen das Risiko.

Kennt Ihr diese Momente, wo man die versteckte Kamera sucht?

Montag beim Frühstück kurz hier ins Forum geschaut und dabei auch Peters Beitrag (s.o.) gelesen.

keine 4 Stunden später, Anruf vom MA auf Baustelle: "Äh... Ich sag's lieber gleich... Mir ist da was passiert...."
Vollholz Tür-/Fenster-Element innen, verkittete Einfachverglasung. Auftrag: RSK, MK, EasyLock SpE. Beim Bohren für den MK durch die Zarge durch ins benachbarte Glas. Peng. Undecided

Mal gucken, was die Haftpflicht dazu sagt...
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01-04-2025, 19:06
Beitrag: #50
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Ja, solche Momente gibt es. Steiger gemietet, PTZ musste in 16m Höhe installiert werden. Auf der Hinfahrt mit meinem Co-Piloten einen Witz nach dem anderen gemacht, was da alles passieren kann. Ich und PTZ mit Steiger hoch, PTZ mit Karabiner an Dose befestigt, verkabelt und ich sehe noch, wie die Schraube auf der letzten Rille sitzt, aber da war es zu spät. Bevor ich meinen Rettungsplan im Geiste durchgespielt hatte, macht es "schwups", 2 Sek später krawumms und da knallte die 6Kg schwere PTZ auf die Bedieneinheit des Steigers.
Fazit: PTZ ging auf mich, die Steigerreparatur auf die Haftpflicht und die Vermietfirma gibt mir keinen Steiger mehr Undecided

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01-04-2025, 20:04
Beitrag: #51
RE: Wie tief geht das Errichter-Know-How?
Seit ich mit den Mietgeschichten aufgehört habe, passieren mir komischerweise keine derartigen Klöpper mehr.
Wir haben mittlerweile 2 Masthebebühnen, 1 Haulotte mit 10 m Arbeitshöhe drehbar und einen Teleskopsteiger mit 18m. Dazu das Transportequipment.
Mir ist es immer tierisch auf den Zeiger gegangen, was zu mieten, Scheisswetter zu haben, nicht fertigzuwerden, das Teil zurückgeben zu müssen und nochmals die Kosten zu tragen, das ist rum.
Die Teile verdienen ihr Geld, denn ich gebe die Bühnen anstatt Rabatte zu geben, für die Installation durch eigene Mitarbeiter mit. Funktioniert seit 5 Jahren tadellos und das Finanzamt schaut auch noch in die Röhre.
Allein der Werbeeffekt des Maschinenparks ist nicht zu unterschätzen.
Ich habe sogar noch mit den Bautürmen angefangen, mit eigenem Bobcat für den unabhängigen Transport. Mittlerweile haben wir 4 Stück von den Teilen, läuft.
Das mit dem Spleissen kann ich seit letztes Jahr und der Chemo nicht mehr, die Fingerkuppen sind so gut wie taub und Keystonemodule fordern mich schon sehr heraus.

Die Koppelung von Anlagenteilen machen wir mittlerweile fast alles via ATS8600, da wir fast nur noch aritech verbauen und das in einer Weise funktioniert, die träumen lässt. Selbst die demotivierte Tusse an der Firmenrezeption kann das dahingehend bedienen, dass die zuweilen als Fachkraft erscheint.
Es gibt schon super Produkte in diesem Bereich, aber dies erfordert permanentes Lernen und Mitdabeisein in der digitalen Technik.
Heute wieder bei so nem Edekamarktbetreiber, der mehrere Standorte betreibt.
Der bekommt halt ne C4 mit den entsprechenden Modulen, welches Honeywell, Telenot, Notifier Esser und wie sie alle heissen, zusammenbringen kann.
Natürlich brauchst die Kundschaft, die bereit ist, das zu investieren.
Komischerweise machen wir Null Werbung, bei uns läuft alles über Mundpropaganda.
Aber dennoch muss man, wie convis bemerkte, am Ball der Zeit bleiben und schauen, dass das nicht das eiern anfängt.
Alles in allem: ich bin 62 und noch lange nicht fertig, Hauptsache mein Kopf bleibt so fit, das mit den Fingern kriege ich wahrscheinlich auch wieder hin, dauert aber.
Leute, ihr müsst weniger mit den Händen, mehr mit dem Kopf arbeiten, dann stimmts auch wieder mit dem Erlös. Umsatz ist eben doch nicht alles.
Ein Messebetreuer von mobotix sagte mir mal bei der security, auf die bescheidene Marge bei seinem Produkt angesprochen: mit mobotixprodukten können sie kein Geld verdienen, sie müssen das mit ihrem Knowhow machen. Ich hatte ihn damals noch nicht verstanden... Heute muss ich ihm uneingeschränkt Recht geben.
Im Grunde ist es fast egal was du einsetzt. Das Endprodukt muss den Kunden überzeugen und er muss es in seinem Freundeskreis rumzeigen.
Der Rest ist ein Selbstläufer....

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