Brandschott bei Einzelleitung/Glasfaser

[5624]

Hallo zusammen,

ich werde demnächst wohl mal wieder eine Glasfaser verlegen müssen. Wenn man will, dass es gut wird, macht man es selber.
Soweit kein Problem, ist nicht das erste Mal. Das Problem ist: Es ist ein Einkaufscenter, also mit Brandschutz und son Kram.

Ich muss von unserer Fläche auf irgendeinem Weg zum Glasfaserverteiler der Magentakom.

Ich vermute stark, dass ich dafür das eine oder andere Loch bohren muss, um es dann später wieder schließen zu müssen. Auch kein Problem, schlau gemacht, Brandschotts und sowas.

Jetzt ist mir die Information zugelaufen, dass ich da ziemlich harmlos aus der Sache rauskommen kann, weil ich nur ein Kabel kleiner 32mm verlegen werde. Ich kann noch nicht genau sagen, ob ich den 2,3mm- oder den 4mm-Typ verlegen werde. Sprich ich muss mich an die für das Bundesland geltende LAR halten, in meinem Fall ist es die MLAR.

Das Problem ist: die MLAR spricht von elektrischen Leitungen und Rohren. Ein Glasfaserkabel ist, meiner Meinung nach, weder das eine noch das andere. Ja, es hat eher was von einem elektrischen Kabel, ist es aber nicht.

Bin ich jetzt gekniffen, weil mein Fall nicht beschrieben wird, hab ich damit einen Freifahrtschein und kann machen was ich will oder nehm ich die MLAR so, wie es beschrieben ist und behandle das Glasfaserkabel als elektrisches Kabel?

Habt ihr Empfehlungen, um ein 10mm oder 12mm Loch nach Durchführen des Kabels wieder zu verfüllen? Ich bevorzuge eindeutig Stoff aus der Kartusche oder einen Schaum. Da ich nicht weiß, was für Wände da sind, wäre eine Empfehlung für GK, KS und Beton gut.

Ich würde es ja liebend gerne machen lassen, aber ich kenne unsere Elektriker, die schneiden mir das Kabel am Ende kaputt und versuchen es dann mit einer 221er zu flicken und die Magentakom legt, je nach Ausbauzustand, nur 3 oder 20m um den Übergabepunkt, ich hab auf unserer Fläche aber schon deutlich mehr als 20m, um zum Schrank zu kommen. Daher selbst legen und spleißen.

Gruß 5624

[ssb-security]

Hi, ich hatte das mit RJ45 schon öfter und Du musst beim Kabel darauf achten, dass es einen erhöhten Schmelzgrad hat. Bei Draka ist es das UC500, ob es das von Draka auch für LWL gibt, k.A. Ein RJ45 Kabel wird wie ein elektrisches Kabel bewertet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei LWL eine andere Definition gibt.

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Schau mal hier

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Beim LWL musst Du auf die Kennung B1ca achten. Es ist wie ein elektrisches Kabel zu behandeln, da bin ich mir zu 99,9% sicher, da es nicht darum geht, was im Kupfer fließt, sondern es geht um die Ummantelung.

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Ich hatte allerdings gerade im letztzen Jahr den Fall, da wurde es von einem vor mir arbeitenden Betrieb elegant gelöst. Da denen das alles zu knifflig war, wurde einfach neben dem Durchgang, ein ca. 15 x 15 cm großer Durchbruch gemacht und damit es der nächste einfacher hat, wurde der Durchbruch gleich auf gelassen

[peteralarm]

Von Würth gibt es den Brandschutzschaum 90. Den verwenden wir immer, damit bist du auf der sicheren Seite.
Würth sagt dazu in der Produktbeschreibung:

2-komponentiger Brandschutzschaum auf Silikon-Basis mit hervorragenden Brandschutzeigenschaften
Einfaches und schnelles Abdichten
Besonders geeignet für Nachinstallationsarbeiten
Einbautiefe lediglich 15 cm

Kein Beschichten der Kabel unter Durchmesser 20 mm nötig, Kabel größer 20 mm bitte mit Brandschutzbeschichtung Art. 0893303006 beschichten

Formstücke können beliebig zugeschnitten werden
1 Jahr haltbar auch bei mehrmaliger Anwendung

Leistungsnachweis

Wand- und Deckendurchführungen feuerbeständig Z-19.53-2358
Wand- und Deckendurchführungen feuerbeständig R90 Z-19.53-2538

Hinweis

Brennbare Rohre sind mit dem Würth Intumeszierenden Streifen [68] nach Zulassung Z-19.53-2538 zu verarbeiten
Undedingt geeignete Ventilzange verwenden
Nur für Massivbauteile (bei Kabelabschottungen S 90). Bei Rohrabschottungen auch in leichten Trennwänden einsetzbar.

Link: https://eshop.wuerth.de/Brandschutzschau...randschutz

[5624]

Vielen Dank für die Infos, dass klingt ja erstmal harmlos und machbar.

Wenn Würth sich mal rührt(h) und die fehlerhaften Stammdaten korrigiert, pack ich den Schaum mal in den Warenkorb, den ich liebend gerne abschicken würde.

Das Kabel, was ich einsetzen will, ist ebenfalls ein Draka, vermutlich ein der UChome Fiber idrop. Ja, steht Home dran, aber ich hab keine Lust auf Loose Tube und das Kabel bekommt man auch in unter 1000m. Das Kabel wäre ein B2ca, aber ich hab mal geforscht, selbst E30-Kabel sind nur Cca, also hab ich da jetzt keine Bedenken. Für Flucht- und Rettungswege wird auch B2ca gefordert/empfohlen. Halogenfrei ist es auch, also alles schön.

Ich hoffe, dass da irgendwo ein Loch ist, wo urplötzlich mein Kabel auftaucht. Die Chancen sind nicht gering, aktuell lässt der Vermieter Wände verschwinden und die Abnahme passiert meist erst nach unserem Umbau, also könnte ein nutzbarer Weg ungewollt existieren.

Ich muss aber eh noch mit dem Vermieter sprechen, gibt Center, die sind da sehr locker und es gibt Center, das komplette Management mit Migrationshintergrund und die deutscheste Behörde, die man sich vorstellen kann.

[peteralarm]

Nicht vergessen, muss Single Mode OM3 sein für die Provider Einspeißung zum Router.

[5624]

OS2, bevorzugt nach G657A2. OM3 ist Multimode und kommt im WAN-Bereich gar nicht zum Einsatz (OM3 schafft nur 500m, OS2 bis zu 70km).

Hab auch fast nur OS2-Material lagernd, OM spleiß ich zu selten.

[peteralarm]

Asche auf mein Haupt... hab ich doch glatt den Typ verwechselt Hauptsache Single Mode
Mache ich auch zu selten. Im Fall der Fälle hab ich jemanden, der für mich spleißt der macht das Hauptberuflich in ganz D.
Die Geräte sind einfach zu teuer, wenn man das selten macht und dann noch Zertifikate braucht.

[Jens Knoche]

Und achte darauf das Du nach MLAR keine Brandlasten in Flure einbringst, bzw. Fluchtwege, das ist auch immer so eine Geschichte, die einem das Genick brechen kann.