Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Grundlagenberatung Neubau EFH
13-06-2021, 12:52
Beitrag: #1
Grundlagenberatung Neubau EFH
Hallo zusammen,

ich lese nun schon einige Abende hier im Forum mit. Wir planen gerade den Bau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung im Keller. Die Grundrissplanung ist soweit abgeschlossen und wir wollen uns nun etwas detaillierter mit der Haustechnik und damit auch mit der Alarmanlage beschäftigen.

Dazu habe ich vor einigen Tagen einen Termin bei selbsternannten "Spezialisten für Sicherheitstechnik" hier vor Ort gemacht und mich dort zu dem Thema beraten lassen. Er hat mir verschiedene Arten der Sicherheitstechnik erläutert (1. Bewegungsmelder, 2. Glasbruchmelder und 3. mechatronische Melder) und mir dann gesagt, dass nur eine Anlage mit mechanischen Meldern Sinn macht, da diese bereits den Einbruchsversuch erkennt und der Einbrecher bei allen anderen Alarmanlagen bereits im Haus wäre bzw. einen Zugang dazu hätte.

Das Ganze hörte sich für mich erstmal schlüssig an. Er stellte mir dann das System Secvest von Abus vor.

Was mir von Anfang an, an dem System nicht gefallen hat war die Funkkommunikation. Eine drahtgebundene Alarmanlage hat er aber nicht in seinem Produktangebot.

Der Herr hat mir dann ein Angebot über die Abus Secvest mit FO 400 E erstellt. Das Ganze soll inklusive Installation, für die Fenster und Türen im EG und Keller, 12.000 € kosten.

Nun ist die Meinung zu der Abus Secvest, in den Beiträgen, die ich hier im Forum dazu gelesen habe nicht sehr positiv. Bis lang habe ich gelesen, dass die Anlage häufig Fehlalarme produziert und aufgrund der Funklösung für einen Neubau nicht die erste Wahl sein sollte.
Hat die Anlage noch mehr Nachteile? Wie kommen die Fehlalarme zu Stande?

Was ich noch nicht so ganz verstanden habe, ist wie die Erkennung eines Einbruchversuchs bei anderen Alarmanlagen erfolgt. Bei der Abus Secvest habe ich es so verstanden, dass die Stellung des Fenstergriffs verarbeitet wird, um zu sagen, ob das Fenster geöffnet oder geschlossen ist. Die Erkennung des Einbruchsversuch soll über ein magnetisches Feld erfolgen, welches Erschütterungen am Fenster registriert.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Empfehlung hier im Forum, dass die Fenster bereits vom Hersteller mit einem Sensor ausgestattet werden, welcher die Stellung des Fensters erkennt. Wie wird jedoch der Einbruchsversuch dabei erkannt. Ist dazu ein weiterer Sensor am Fenster nötig? Bislang habe ich nur von so genannten Glasbruchmeldern gelesen. Erkennen diese erst den Einbruch, wenn das Glas bereits durchbrochen ist oder ebenfalls den Einbruchsversuch? Wie werden diese am Fenster angebracht? Können diese ebenfalls bereits vom Fensterhersteller mit in das Fenster verbaut werden?

Was mir nun fehlt ist eine gute und solide Erstberatung, bei der mir die Grundlagen näher erläutert werden und mir ein passendes System für unseren Neubau empfohlen wird. Wie würdet ihr dazu am besten vorgehen? Welches System würde für uns in Frage kommen?

Ich hätte gerne eine funktionierende Alarmanlage, bei der ich mich nicht ständig über Fehlalarme ärgern muss und die bereits einen Einbruchsversuch erkennt.

Zusätzlich würde ich gerne noch Überwachungskameras am Haus installieren. Dabei bin ich mir aber nicht sicher, ob diese ebenfalls in der Alarmanlage oder separat über KNX integriert werden sollten.

Im Internet habe ich noch eine Alarmanlage von ABB gefunden, die ABB GM/A. Da ich hier im Forum nichts darüber gefunden habe, gehe ich davon aus, dass diese nicht empfehlenswert ist. Ist das richtig?

Vielen dank im Voraus für eure Antworten.

Grüße
Jan-Patrick
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 13:14
Beitrag: #2
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Also erstmal vorneweg: Im Neubau mit Funk arbeiten ist total dämlich.

Und wenn du uns sagst, wo du ungefähr herkommst, findest du vielleicht nem Errichter aus dem Forum hier. Zumindest die Errichter, die hier aktiv sind, machen allesamt einen unglaublich kompetenten Eindruck und ich hab hier noch keinen ernsthaften Errichter kenngelernt, dem ich nicht sofort die Planung und Installation meiner Anlage übergeben würde, wenn ich es selber nicht könnte.

Zitat:und mir dann gesagt, dass nur eine Anlage mit mechanischen Meldern Sinn macht, da diese bereits den Einbruchsversuch erkennt und der Einbrecher bei allen anderen Alarmanlagen bereits im Haus wäre bzw. einen Zugang dazu hätte.
Naja, eine Einbruchmeldeanlage meldet ja auch den Einbruch. Wenn wirklich eine frühzeitige Erkennung gewünscht ist, dann arbeitet man mit einer Perimeterüberwachung die per Bewegungsmelder oder Kameras einen Voralarm auslöst, der widerrum über Kameras durch eine Leitstelle überprüft wird. Ist dann eine Person im Garten und nicht nur ein Tier oder so, dann alarmiert die Leitstelle die Polizei und kann ggf. auch die reguläre EMA auf Alarm stellen manuell (Auslösung Sirene, Schutznebel, whatever).

Zitat:Eine drahtgebundene Alarmanlage hat er aber nicht in seinem Produktangebot.
Dann ist er kein Spezialist, sondern ein Idiot.

Zitat:Der Herr hat mir dann ein Angebot über die Abus Secvest mit FO 400 E erstellt. Das Ganze soll inklusive Installation, für die Fenster und Türen im EG und Keller, 12.000 € kosten.
Ich kenn das Haus natürlich nicht, aber 12 000€ für ein Einfamilienhaus ist schon eine gewaltige Hausnummer, wenn man bedenkt, dass nicht mal Kabel verlegt werden müssen bei ner Funkanlage und für eine Secvest extremst teuer.

Zitat:Was ich noch nicht so ganz verstanden habe, ist wie die Erkennung eines Einbruchversuchs bei anderen Alarmanlagen erfolgt. [...] dass die Fenster bereits vom Hersteller mit einem Sensor ausgestattet werden
Ein Einbruchversuch wird im Idealfall schon beim Betreten des Grundstücks über oben genannte Perimeterüberwachung gelöst. Ansonsten wird eben festgestellt, wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet (Magnetkontakt -> Kann ins Fenster eingebaut werden vom Fensterbauer), eine Glasscheibe zertrümmert wird (Glasbruchmelder) oder wenn jemand im Objekt ist (Bewegunsgmelder, Stöberfallen).

Ein Sensor am Fenstergriff ist nicht wirklich nötig - es reicht, wenn der Fensterbauer einen Aufdruckbolzen einbaut, der verhindert dass das Fenster ohne verschlossenen Griff komplett angelehnt sein kann.

Zitat:Erkennen diese erst den Einbruch, wenn das Glas bereits durchbrochen ist oder ebenfalls den Einbruchsversuch?
Klassische Glasbruchmelder eignen sich nur für normales Floatglas und da gibts zwischen Beginn des Versuchs und Durchbruch keine große Differenz. Bei Verbundsicherheitsglas wäre der Einsatz von Alarmglas mit integrierter Alarmspinne (da ist dann i.d.R. in der Mitte eine Scheibe die nicht im Verbund ist und wie ne normale Scheibe zerbricht verbaut soweit ich weiß, idk, bin kein Glaser) oder vollflächligen Drähten erforderlich. Hier kann man aber auch zusätzlich auf entsprechende Erschütterungsmelder setzen, die zuminedst den Versuch die VSG-Scheibe einzuschlagen auch erkennen.

Zitat:Wie würdet ihr dazu am besten vorgehen?
Einen vernünftigen Errichter suchen, der mit dir gemeinsam zunächst mal erarbeitet, was die EMA/GMA erreichen soll und dann darauf basierend ein Konzept erstellt. Eine gute Grundlagenberatung bieten auch die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen.

Zitat:Welches System würde für uns in Frage kommen?
ABI, Telenot, AVS, Jablotron, Honeywell, uvm. Also eigentliches jedes ansatzweise vernünftige System mit Unterstützung von verdrahteten und ggf. auch Bus-Meldern. Je nach Preisklasse und Bedarf halt. Eine Telenot oder ABI ist teurer als ne Jablotron aber auch besser.

Zitat:Zusätzlich würde ich gerne noch Überwachungskameras am Haus installieren. Dabei bin ich mir aber nicht sicher, ob diese ebenfalls in der Alarmanlage oder separat über KNX integriert werden sollten.
Überwachungskameras sind immer ein eigenständiges System, welches auch nichts direkt mit KNX zu tun hat - können aber über das Netzwerk bspw. in Bedienteile mit Farbbildschirm von Alarmanlagen oder KNX eingebunden werden, wenn die Bedienteile das unterstützen. Wenn du eh Kameras willst, dann nimm zur Früherkennung eines Einbruchsversuchs die Kameras und schalte die zu nem Wachdienst auf. Mit gut konfigurierten Kameras mit entsprechender AI-basierter Erkennung (z.B. AcuSense) ist die Anzahl der Video-Überprüfungen durch die Leitstelle, die ggf. kostenpflichtig sind, sehr gering.
Um zu vermeiden dass du heimkommst und die Kameras der Leitstelle nen Voralarm melden, sollte dann natürlich ein Außenleser bereits ans Tor, welches entweder die gesamte EMA oder zumindest den Bereich für den Voralarm unscharfschaltet wenn man heimkommt und scharfschaltet, wenn man rausgeht. Hierfür würde ich dringend auch von Anfang an die Kabel mit einplanen.

Thereotisch könnte man dafür auch auf Videofied setzen, aber wenn man bei nem Neubau verkabelte Kameras problemlos installieren kann, wäre Videofied totaler Bullshit.

Zitat:Im Internet habe ich noch eine Alarmanlage von ABB gefunden, die ABB GM/A. Da ich hier im Forum nichts darüber gefunden habe, gehe ich davon aus, dass diese nicht empfehlenswert ist. Ist das richtig?
Ich würde niemals eine Alarmanlage auf KNX-Basis nutzen und halte es nicht für sonderlich empfehlenswert.

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

Aktuell: Technik und Planung bei www.plusalarm.de
- Hier privat unterwegs. -
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 13:49
Beitrag: #3
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Für ne ABUS 12.000,- incl. Installation .......... ich fasse es nicht. Da denkt man nach über 20 Jahren alles zu kennen und dann sowas Dodgy

SSB-Security.de - Sicherheitstechnik Siegen
Planung und Remote Einrichtung Video & Alarm Bundesweit und Ausland
Dahua - Hikvision - AXIS - Lupus
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 14:22
Beitrag: #4
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Eine Secvest für 12.000€??? das grenzt fast schon an Betrug.
Für eine Sevest würde ich max. 50€ ausgeben.
Mal im Ernst, für das Geld bekommst du eine Telenot. Das sage ich mal so ohne das Objekt zu kennen.
Der von dir beschriebene "Errichter" hört sich nach dem Schlüsseldienst um die Ecke an.
Geh auf die Seite von Telenot und suche dir dort einen Facherrichter in deiner Nähe und lasse dir ein Angebot erstellen.
Wie schon angesprochen, du könntest deine Postleitzahl posten, dann findet sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit jemand, der dir eine seriöse Beratung und Angebot erstellen kann.

Viele Fehler sind RTFM Fehler - Read The Fucking Manual
Telenot, Daitem, UTC, Hikvision AxPro, Lupus, AVS
www.peteralarm.de
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 15:07
Beitrag: #5
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
da muss ich schon länger überlegen, wann ich das letzte Mal in einem Privathaus eine Anlage für 12.000 Euros verbaut habe.
Ohne Video ist das eine Frechheit.
Für ne Abus würde ich noch nicht mal 50 Euro ausgeben.
Selbst meine Urlaubsanlagen kommen von anderen Herstellern.

Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung!
Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 15:48
Beitrag: #6
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Eigentlich haben meine Vorredner ja schon ausführlich alles "auseinander genommen". Und wenn viel viel hilft, dann blase ich zusätzlich in das gleiche Horn: Wechsele Deinen Errichter (wenn man ihn denn so nennen will) und auf jeden Fall das Fabrikat, da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis m. E. überhaupt nichtExclamation

Google mal nach der "Kölner Studie". Da wird die Häufigkeit von Einbrüchen nach den Zugangsarten und -weisen auseinander genommen. Bin jetzt zu Faul, um nachzusehen: Aber dass man durch eine eingeschlagene Scheibe einbricht kommt viel seltener vor, als das ein Fenster aufgehebelt wird. Es wird zwar häufiger die Scheibe eingeschlagen um den Fenstergriff zu betätigen (und so das Fenster zu öffnen), aber eben nicht, um durch die "Scheibenöffnung" einzudringen. Von daher werden die Fenster meist nur auf Öffnen und nicht auf Glasbruch überwacht. Frauen freuen sich i. d. R. bei jedem Fensterputzen, wenn auf der Glasfläche und am Rahmen keine störenden Kabel oder Sensoren verbaut sind. Shy

Je nach verwendetem Magnetkontakt und der Einbaulage kann auf den Aufdruckbolzen verzichtet werden. Wenn das Magnet im Bereich der Verriegelungsmechanik montiert wird, wird sowohl die Griffstellung (zu) als auch das Fenster selbst (geschlossen/gekippt) überprüft.

Wenn Du sämtliche Türen/Fenster im Keller, Erd- und 1. Obergeschoss abgesichert hast, wäre damit die Außenhaut weitgehend abgehandelt. Im Haus gehören in die Flure entsprechende Bewegungsmelder so dass ein Eindringling zusätzlich erfasst wird, wenn er sich (z. B. bei Dacheinstieg oder durch die nicht abgesicherten Ober-/Dachgeschosse) ins Haus begibt Angel. Dann vielleicht noch ein paar Stöbersicherungen (Schubladen, die der Einbrecher (aber nicht die eigenen Leute) öffnet um nach Werten zu suchen) und Überfalltaster. Bedientableau im Flurbereich und im (Eltern-)Schlafzimmer. Scharfschalteinrichtung an der Haustür/Garage. Sämtliche Türen die ins Haus führen mit Sperrelemente absichern, damit man nicht durch das Öffnen der Tür bei scharfgeschalteter Anlage selbst Alarm auslöst.

Arrow Wenn Du ja schon hier im Forum gelesen hast, sind Dir sicherlich auch die Angebote aufgefallen, die hier von einigen Foristen geteilt wurden. Das wäre für jemand, der keine oder wenig Ahnung hätte, gleichfalls eine Möglichkeit, sich für wenig Geld einen Plan erstellen zu lassen, welcher genau auf Dein Gebäude zugeschnitten ist. Lightbulb

Ganz kostenfrei gibt es den Besuch und die Beratung des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes bei Dir Zuhause. Für den Einstieg, und das Dich keiner - wie fast geschehen - übers Ohr haut, eine recht gute Quelle ...

Immer daran denken: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wobei die Schwierigkeit ist, das schwächste Glied als solches zu erkennen, bevor es andere erkannt haben! Cool
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 17:02
Beitrag: #7
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Zitat:Aber dass man durch eine eingeschlagene Scheibe einbricht kommt viel seltener vor, als das ein Fenster aufgehebelt wird. Es wird zwar häufiger die Scheibe eingeschlagen um den Fenstergriff zu betätigen (und so das Fenster zu öffnen), aber eben nicht, um durch die "Scheibenöffnung" einzudringen. Von daher werden die Fenster meist nur auf Öffnen und nicht auf Glasbruch überwacht. Frauen freuen sich i. d. R. bei jedem Fensterputzen, wenn auf der Glasfläche und am Rahmen keine störenden Kabel oder Sensoren verbaut sind.
Ich persönlich würde dennoch nicht drauf verzichten und Kabel und GBS hat man ja bei Alarmglas auch nicht. Im Worst Case weiß der Einbrecher nämlich von der EMA, sieht keinen GBS/Alarmspinne und denk sich: "Okay, probieren wirs mal aus - aber Magnetkontakte gibts sicherlich." Und im dümmsten Fall ist die Anlage internscharf und keine Bewegungsmelder aktiv, man hört das Einschlagen aber im Schlaf nicht. (Okay, ich würde auch niemals alle BWM bei intern ausmachen, solange man intern wie üblich bei Nacht nutzt, aber anderes Thema.)

Prinzipiell hast du aber natürlich Recht, dass die Chance deutlich geringer ist, dass der Gelegenheitseinbrecher die Scheibe einschlägt und danach feinsäuberlich die Resten aus der Glasleiste pult, statt einfach durchzugreifen und aufzumachen.

Aber das sind alles Dinge, die auch von Budget und Sicherheitsempfinden abhängig sind. Es gibt ja auch öfters bspw. Fenster, die zwar thereotisch für nen Menschen reichen, aber net zu den üblichen Zugangswegen gehören werden, weil nebendran ein größeres Fenster ist. Da muss man dann halt eben selber entscheiden, ob man sich das Geld sparen will und halt sagt, dass man notfalls nur auf die Fallensicherung zurückgreift oder halt nicht. Und ein guter Errichter lässt dir auch die Wahl und sagt net pauschal, dass überall jedes Fenster gesichert werden müsste.

Das Erkennen im Perimeter ist immer besser als das Erkennen beim Durchbrechen der Außenhaut. Deshalb auch meine dringende Empfehlung die Videoüberwachung als Perimeterüberwachung mit s/us-Schalteinrichtung an dem/den Hoftor/en zu nutzen. Eine Perimeterüberwachung kann sogar zur Einbruchsverhinderung werden - außer du zählst das Betreten des Perimeters bereits als Einbruch. Person auf Grundstück -> Leitstelle -> Ansprache per Lautsprecher -> Verdammt hohe Chance, dass der Täter wieder abhaut bevor er die Außenhaut durchbrochen hat.

Danach ist aber das Erkennen beim Durchbrechen der Außenhaut immer noch besser als per Falle. Denn: Haut ein Einbrecher eher ab und ohne noch kurz Wertsachen mitzunehmen, wenn der Alarm losgeht bevor er drin ist oder nachdem er schon im Objekt ist? Ich mein wenn ich eh schon drin bin und weiß, dass ich noch mindestens fünf bis zehn Minuten habe, kann ich auch noch drei Minuten lang zusammensuchen, was ich grad finde.

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

Aktuell: Technik und Planung bei www.plusalarm.de
- Hier privat unterwegs. -
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 18:13
Beitrag: #8
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Damit sind wir mal wieder an dem Punkt, es sind EinbruchMELDEanlagen, keine EinbruchVERHINDERUNGSanlagen.

Viele Fehler sind RTFM Fehler - Read The Fucking Manual
Telenot, Daitem, UTC, Hikvision AxPro, Lupus, AVS
www.peteralarm.de
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 18:58
Beitrag: #9
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Das stellt ja keiner zur Debatte - der Einbruch hat ja auch beim Durchbrechen der Außenhaut bereits stattgefunden.

Dennoch dienen EinbruchMELDEanlagen durch verschiedenste Maßnahmen (Signalisierung generell, Interne Signalgeber bei Externscharf, Schutznebel, etc.) eben auch dazu, die Dauer des Einbruchs und den Schaden zu minimieren, auch in der Zeitphase in der eine Intervention normalerweise noch nicht vor Ort ist - und somit sollte ein Einbruch auch so früh wie möglich gemeldet werden: Frühere Meldung = Schnellere Intervention und Frühere Meldung = Frühere Signalisierung = Früheres Einsetzen eines möglichen Abschreckungseffekts.

Und ein Gesamtsystem kann eben doch auch zur mehr oder weniger aktiven Abwehr dienen, bevor das Objekt an sich betreten wird: Perimetersicherung mit aktiver Täteransprache, Auslösen von Schutznebel noch bevor der Täter im Objekt ist wenn er sich von der Ansprache nicht beirren lässt (ob er dann wirklich weiter macht, wenn er durchs Fenster schon nix mehr im Objekt sehen kann..), Aktivieren von Reizgassprühanlagen an neuralgischen Zugangspunkten während des Einbruchversuchs (z.B. bei Objekten die nur ein zwei Zugangspunkte haben). In anderen Ländern geht es u.U. dann mit Selbstschussanlagen o.Ä. noch weiter - aber davon sind wir in Deutschland natürlich weit entfernt.

Je nach Budget, Kundenwunsch und dem tatsächlichen Bedarf lässt moderne elektronische Sicherheitstechnik mehr zu, als nur das reine Melden. Wenn die Mechanik stimmt, existiert solcher Bedarf natürlich nur an abgelegenen Punkten - in urbanen Gebieten kommen Polizei oder ID rechtzeitig nach Perimeteralarm an, bevor das Objekt betreten wurde.

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

Aktuell: Technik und Planung bei www.plusalarm.de
- Hier privat unterwegs. -
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 19:18
Beitrag: #10
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Hallo Jan Patrick,

im noch nicht durchgeführten Neubau bau man kein Funk ein. Mechatronische Komponenten in Kombination mit ABUS kann man einbauen, wenn die Fenster nicht mindestens WK2 sind. Also Finger weg von ABUS und Finger ganz weit weg von einem 5 stelligen Angebot mit ABUS.

Im Neubau läßt man die Fenster und Außentüren mit integrierten, VdS zertifizierten Reedkontakten vor rüsten und läßt sich die Planung von einem erfahrenen Errichter machen. In Abstimmung mit diesen kannst Du die Leitungen vom Elektriker oder ggf. auch selbst unter Putz vorbereiten.

Dann kannst Du auch später jedes beliebige busbasierte Einbruchmeldeanlagensystem installieren lassen. Dann entfällt der Batteriewechsel der Funkalarmanlage, der bei ABUS alle 2 Jahre mit 150 bis 250 Euro zu Buche steht.

Telenot und Jablotron kann ich persönlich empfehlen. Einen Richtpreis kann man in den meisten Fällen schon per Grundriss erstellen.

LG megagramm

AK Engineering

Sicherheitstechnik Energietechnik Haustechnik Thermografie
für Hamburg und Umgebung

Errichter für die Systeme von Jablotron, Telenot und ABUS
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 19:26
Beitrag: #11
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
@KM:
Das sind alles Punkte in denen ich dir grundsätzlich zustimme. Jedoch kommen diese im privaten Bereich doch eher selten zum tragen. Ich hatte noch keine Anlage in einem Privathaus, wo Schutznebel oder Reizgasanlage etc. zum Einsatz kamen.
Bei Banken, Juwlieren oder Spielkasinos schon eher der Fall. Auch Perimeter Überwachung ist eine gute Sache, aber wenn die zum Angebot kommt, zucken doch die meisten Privaten Kunden schon beim Preis zusammen. Klar, lässt sich alles bauen, aber der Kunde muss es auch bezahlen können und wollen.

Viele Fehler sind RTFM Fehler - Read The Fucking Manual
Telenot, Daitem, UTC, Hikvision AxPro, Lupus, AVS
www.peteralarm.de
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 19:41
Beitrag: #12
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Schutznebel und alles: Ja haste logischerweise völlig Recht, macht im Privaten auch meist wenig Sinn wegen der vielen Räume. Oder halt wenn dann in Räumen mit besonders schützenswerten Sachen - ich mein der Einbrecher wird dein Millionenteures Gemälde an der Wand nicht finden, wenn er nicht genau weiß wo es ist, wenn du den Raum mit Reizgas und Schutznebel einhüllst, in dem das Gemälde ist. Also außer er will das Gemälde und ist auf alles vorbereitet und kommt mit Pressluftatmer und allem, aber das biste dann mit Anlagen Klasse 2 und 3 eh verloren.

Perimeterüberwachung: Naja... Wenn man eh Kameras will und es jetzt net unbedingt das komplette Grundstück sein muss, sondern es reicht wenn sich jemand dem Gebäude nähert, halte ich das schon für gut umsetzbar ohne völlig absurd teuer zu werden, und auch die monatlichen Kosten halten sich dann eigentlich im Rahmen. Wobei letzteres halt auch auf die Leitstelle und ihre Preisstrukturen ankommt und natürlich auch wie gut die Erkennung funktioniert - am falschen Ende sollte man da nicht sparen, sonst wird man Nummer 1 Kunde der Leitstelle.

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

Aktuell: Technik und Planung bei www.plusalarm.de
- Hier privat unterwegs. -
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 19:56
Beitrag: #13
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Schutznebel und Reizgas wirst im Privaten eher vom Panikraum aus steuen. Nur da musst dann schon sehr privat sein wenn du so was andenkst oder einfach nur Spaß haben wie Kevin allein zu Haus.Big Grin

11.Gebot:
Du sollst die Alarmanlage nicht kombiniert mit einer Türverschlusseinrichtung deaktivieren.
—-
Fragen bitte immer ins Forum und nicht meinen Postkasten anfüllen. DANKE!
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-06-2021, 20:43
Beitrag: #14
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Hallo Jan-Patrick,
im Grunde ist alles schon gesagt. Eine Funklösung im Neubau wäre grosser Unfug; der Fensterbauer kann die notwendigen Kontakte perfekt integrieren. Die übrigen Punkte, an denen Kabel gebraucht werden, kann man jetzt leicht vorbereiten. Wichtig ist, dass Du nun nicht in die Hände eines Glücksjägers gerätst. Die Polizei veröffentlicht teilweise Errichterlisten von möglichen Anbietern. Seriöse Elektro-Firmen, die Einbruch- und Brandmeldeanlage (auch VDS-konform) laufend professionell planen und installieren. Die Verfügbarkeit von Funklösungen hat leider auch dazu geführt, dass sich (teilweise unseriöse) Quereinsteiger in diesem Segment tummeln.
Grüße
Poldi
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14-06-2021, 07:42
Beitrag: #15
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Der ganz große Vorteil an Öffnungsmeldern, die direkt im Fenster vom Fensterbauer integriert wurden, ist: Das Dein Fenster sogar auf Verschluss kontrolliert wird. D.H. sobald der Griff nicht exakt gerade steht) ist das Fenster für das System offen! So wird auch extrem schnell z.B. das Eindringen über Glasstechen erkannt und Du kommst nicht in die Verlegenheit zu vergessen ein Fenster "richtig" zu schließen.

Schweers Anlagentechnik GmbH * Mönchengladbach * Einbruchmeldeanlagen * Videoüberwachung * mechanische Fenstersicherungen DIN18104-2 * Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) * BHE zertifizierter Facherrichter * www.antec-ups.de
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14-06-2021, 08:02
Beitrag: #16
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Im Fenster integrierte Reed Kontakte sind sogar i.d.R. etwas günstiger als nachgerüstet, sehen gut aus, weil man sieht nichts, sind praktisch unverwüstlich. Also ohne wenn und aber ist diese Lösung allen anderen vorzuziehen.

SSB-Security.de - Sicherheitstechnik Siegen
Planung und Remote Einrichtung Video & Alarm Bundesweit und Ausland
Dahua - Hikvision - AXIS - Lupus
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14-06-2021, 08:06
Beitrag: #17
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.

Wir kommen aus der Nähe von Göttingen.

Für eine Grundlagenberatung werde ich mich jetzt mal an die Polizei wenden und mich dann auf den Seiten der genannten Hersteller nach Errichtern erkundigen und diese kontaktieren.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14-06-2021, 08:18
Beitrag: #18
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Bevor Du "wahllos" von 5-8 Systemen Errichter kommen lässt, solltest Du Dir auch über Dein angestrebtes Budget und Deine Anforderungen Gedanken machen. Lies Dir von ein paar Systemen mal so die Eigenschaften durch und versuche dort schon ein wenig auszusieben. Wenn Du dann Deine Auswahl auf 1-3 Systeme vielleicht einschränken konntest, würde ich gezielt nach Errichtern suchen.

Schweers Anlagentechnik GmbH * Mönchengladbach * Einbruchmeldeanlagen * Videoüberwachung * mechanische Fenstersicherungen DIN18104-2 * Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) * BHE zertifizierter Facherrichter * www.antec-ups.de
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14-06-2021, 08:21
Beitrag: #19
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
Da wollen wir mal hoffen, dass der Polizeiberater nicht derart offen für Gefälligkeiten ist, wie in meiner Region und tatsächlich mit know-how, Anbieterunabhängig berät. Aber besser wie mit dem ABUS Typ wird es in jedem Fall werden.

SSB-Security.de - Sicherheitstechnik Siegen
Planung und Remote Einrichtung Video & Alarm Bundesweit und Ausland
Dahua - Hikvision - AXIS - Lupus
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13-07-2021, 16:34
Beitrag: #20
RE: Grundlagenberatung Neubau EFH
VdS zertifizierte Fenster-Kontaktschalter gibt es z.B. von Winkhaus. Habe ich bei mir vor der Installation der Fenster direkt in die Rahmen einbauen lassen. Funktionieren perfekt und sind bei geschlossenem Fenster auch nicht sichtbar.

Schöne Grüße,
Frank
---------------------------------------------------------------------------------------
Satel Integra 128 Plus // ABAX 2 // KNX-Gateway // ETHM-1 Plus
Privatanwender / Endkunde
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
  Planung Neubau EFH Polar55 33 2.359 11-12-2023 18:10
Letzter Beitrag: peteralarm
  Neubau EFH: Innenraum vs Außenhautüberwachung beenii23 7 627 08-12-2023 12:45
Letzter Beitrag: ssb-security
  Alarmanlage Einfamilienhaus Neubau Errichter in 97xxx gesucht majuhenema 60 19.537 16-02-2022 09:09
Letzter Beitrag: Jens Knoche
Cool EMA für Neubau - Elektro mit KNX - heute verwende ich Lupusec XT3 rabe 38 12.730 13-07-2021 17:43
Letzter Beitrag: FrankAusNRW
question Neubau Nikola.sar 4 2.943 16-05-2020 16:35
Letzter Beitrag: peteralarm
  EMA für Neubau, verkabelt oder Funk? Kanito 30 15.815 12-04-2019 13:34
Letzter Beitrag: Kanito
  Neubau ABUS geplant - Umschwenken auf Alternative? Jensano 42 23.311 11-02-2019 20:57
Letzter Beitrag: SafeHome Moritz
  Planung verkabelte Alarmanlage Neubau Mr.Hankey123 6 5.332 03-10-2018 09:31
Letzter Beitrag: Zetfas1000
  Suche Alarmanlage für Neubau. King_20001 27 17.119 14-07-2018 13:44
Letzter Beitrag: funkistnichtalles
  EFH Neubau Paddy_0511 29 16.150 21-06-2018 16:38
Letzter Beitrag: Schichtel



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste