Probleme mit TouchCenter plus --> extremer Spannungsfall

[Sachsenkrieger]

Hallo zusammen,
nehme zur Zeit eine MB-Secure 4000 in Betrieb.
Mein einer Strang hat insgesamt 39 bzw 40 (wenn man den LuminAXS-Leser dazu zählt) Teilnehmer. Mein TouchCenter hängt an 37ter Stelle und sobald es mit im Netz hängt, habe ich danach eine Spannungsschwankung von 7,6 - 8,8V.
Dem nachfolgenden PIR ist das noch egal, aber der IK3-AWE, als letzten Teilnehmer nicht.
Weiß das jemand vielleicht eine Lösung oder einen Lösungsansatz?

Danke schonmal im Vorraus

[5624]

Zusätzliche Spannungsversorgung (Uext in den Anleitungen genannt) oder Leitungsquerschnitt deutlich erhöhen.
Das ist aber auch ein essentieller Teil der Anleitungen und deiner Arbeit.

BUS1 und BUS2 nehmen die Spannung als Referenz für das Datensignal, daher darf die Spannung zwischen Zentrale und dem entferntesten Teilnehmer nicht mehr als 0,5V abfallen.

Im Netzbetrieb mag es noch funktionieren, im Akkubetrieb läuft die Anlage nach wenigen Minuten Amok.

[Sachsenkrieger]

(18-05-2021 20:41)5624 schrieb:  Das ist aber auch ein essentieller Teil der Anleitungen und deiner Arbeit.

Das mir klar dass es ein Teil meiner Arbeit ist. Und in der Anleitung steht nix dass das Touchcenter eine Uext benötigt.
War nur erschrocken, dass die Spannung ab dem Touchcenter so rapide abfiel und dann auch noch so extrem schwankend. Weil bis dahin habe ich kaum Spannungsfall.

[5624]

Nein, es wird in der allgemeinen Anleitung der Secure, wie von jeder anderen BUS-Anlage von Honeywell geschrieben, dass man für stromintensive Verbraucher Uext mitführen und nutzen soll.

Zitat:Für Module mit größerer Stromaufnahme z.B. Blockschloss, Schaltmodul etc. ist es deshalb vorteilhaft bzw. notwendig eine getrennte Leitung (UE) oder eine Leitung mit größerem Querschnitt bis zur Zentrale zu verlegen.

Ich hab jetzt keine Anleitung vom Touchcenter Plus zur Hand, aber das Tuxedo dürfte ähnliche Werte haben und das benötigt in Spitze 310mA. Wenn du sagst, dass der Strang fast 40 Teilnehmer hat, dann wird der auch seine Länge haben, und da wird man problemlos nochmal vier bis sechs Adern brauchen, um den Spannungsabfall in den zulässigen Bereich zu bekommen, wenn da ganze 4V abfallen.

[Feuermelder]

Wo hast du die Spannung gemessen? Am Touchbedienteil? Bei dem Spannungsabfall und bis zu 250mA Stromaufnahme liegt da aber doch schon einiges an Leitung davor + die ganzen Klemmstellen.

Die LuminAXS Leser zieht übrigens auch einiges an Strom und sollten auch extern mit Strom versorgt werden.

[IK3-AWE]

Wenn die Umverdrahtung in den 40 vorherigen Teilnehmern zu zeitaufwendig ist, kannst du (was bei so einer Menge von Teilnehmern auf einem Strang sowieso zu empfehlen ist) einen „Ring“ aufbauen. Also vom letzten Teilnehmer (IK3 AWE) ein 6x2x0,6 oder besser 10x2x0,6 zurück zur EMZ und dort auf den gleichen Sicherungsabgang anlöten. Du musst nur unbedingt darauf achten, das du Daten und Schirm irgendwo in der Mitte trennst, da wir ja Zitat:“Alarmanlagen und keine Radiogeräte bauen“
(Soll heißen: Spannungsversorgung im Ring, Daten und Schirm in der Mitte des Ringes trennen)

Lass mal hören was du gemacht hast und was endgültig funktioniert hat.

[Sachsenkrieger]

Erstmal danke für die vielen Antworten.
Habe die schnellste und relativ einfachste Lösung genommen und die war eine extra Spannungsversorgung zu meinem Bedienteil zu ziehen.
Für die anderen Lösungsvorschläge bin ich auch sehr dankbar und werde die mal an meine Planungsabteilung weitergeben, damit der Fehler nicht nochmal auftritt.

[IK3-AWE]

Außerdem will ich dir hier absolut nicht in deinen Job reinreden, aber wenn ich mir deine Beschreibung des Problems so ansehe sehe ich einige Probleme in der Kabelplanung. 39 Teilnehmer, dann das Bedienteil und dann noch eine IK3-AWE mit Luminax Leser!!! - da kann es eigentlich nur zu Problemen kommen. Die Funktion bzw. Störungsfreie Funktion steht und fällt meistens schon mit dem Kabelnetz !

Aber wie gesagt, jeder wie er meint. Die Reparatur bzw. Entstörung von fehlerhaften EMZ macht mir eigentlich auch immer am meisten Spaß

[5624]

Zitat:Für die anderen Lösungsvorschläge bin ich auch sehr dankbar und werde die mal an meine Planungsabteilung weitergeben, damit der Fehler nicht nochmal auftritt.

Das ist scheinbar dringend nötig. Zur Projektierung gehört nämlich die Stromberechnung der Stränge und der Anlage, weil danach muss ja auch die Akkukapazität der Zentrale sowie eventuelle zusätzliche Netzteile berechnet werden. Wenn man eh die Teilnehmer auf dem Strang zusammenrechnet, ist der Weg zur Querschnittsberechnung nur noch ein kleiner Schritt.

Sind am Ende essentielle Unterlagen, egal nach welcher Norm oder Richtlinie die Anlage gebaut wird und damit eine zwingende Vorarbeit der Planungsabteilung.

Hat man aber überall: Ich habe Anlagen im Bestand, gebaut von großen Unternehmen, bei denen Mist produziert wurde, der gegen jede Regel läuft, Anlagen von kleinen Unternehmen, deren Planung nicht aufgegangen ist, so dass in einem 16x2x 31 Leitungen Melder/Bus/Signalgeber sind und nur eine einzige Ader für Masse bereitsteht und im Gegenzug aber auch Anlagen von großen und kleinen Errichtern, die man als Ausstellungsstück in ein Kunstmuseum geben kann, weil die sowas von perfekt gebaut wurden.
Am Ende ist es immer eine Sache der Planung und der Ausführung. Passt das eine nicht, kann das andere nicht gut werden.

Was die Ringleitung angeht: Ich bau demnächst mal wieder eine von meinen fliegenden Anlagen auf (betriebsbereit und aufgeschaltet in unter 8h), diesmal nur wenige Komponenten, aber im Maximalausbau müsste man für alle Komponenten zusammen 2,5mm² haben. Mit der Ringeinspeisung schaff ich es mit 1,0mm² im Rahmen zu bleiben. Ohne Ringversorgung hätte das Kabel nicht in die Stecker gepasst.

[AaronK]

Also das TouchCenter plus nimmt bis zu 260mA, die IK3-Einheit 25mA, der Leser 40mA. Selbst wenn wir den Stromverbrauch der 40 Melder mal weglassen, wären wir da bei 325mA. Bei der Anzahl der Komponenten sind wir ja wahrscheinlich mal mindestens bei 60 Metern Leitungslänge, sehr sehr sehr wahrscheinlich sogar deutlich mehr, aber ich will ja mal vom Best Case ausgehen... Da ich sonntags vor feiertags nicht besseres zu tun habe (hab auch die Stromwerte grade gegooglet), hab ich gerade mal den Querschnitt berechnet und wenn wir von 0.4V Abfall* ausgehen, wären wir ja schon bei 1,6mm² und das bei 60m Leitungslänge... Ohne Verbindungsstellen und co. zu berücksichtigen.

Vielleicht hast du ja Feinde bei der Planungsabteilung und die haben gehofft, dass du ausreichenden Querschnitt wählst und dann da mit mit Adern von 2mm² oder noch mehr rumstehst und anfängst dein Leben zu hassen. Wenn nicht, dann würde ich deren Arbeit mal hinterfragen.

Aber gut, Fehler sind menschlich.

* ich denke wir wollen bei maximal 0.5V laut Honeywell ja auch nicht rechnerisch gleich die 0.5V ausnutzen