Alte Melder weiterverwenden

[Pilatus]

Tachchen, ich schwenk mal den Hut in die Runde.
Ich bin Besitzer eines EFH in welchem bereits eine EMA verbaut ist. Diese ist mittlerweile aber schon in die Jahre gekommen, z.B. haben die Glasbruchmelder schon diverse Fehlalarme ausgelöst.Der von mir beauftragte Fachkundige hatte nach diversen Versuchen keine andere Lösung gefunden als eine komplette Meldelinie abzschalten. Seitdem ist wenigstens Ruhe.
Aus diesem Grund, und auch weil meine Frau keine Lust mehr hat um die an die Fenster geklebten Glasbruchmelder herumzuputzen, habe ich beschlossen eine neue EMA zu verbauen.

Nach viel Leserei hier im Forum habe ich mich für eine Indexa 8002 JK entschieden.

Soviel zur Einleitung, jetzt endlich die Frage

Ich würde gern meine verdrahteten Magnetkontakte an den Fenstern/Türen behalten. Es handelt sich hierbei um VDS Kontakte mit vier weißen Adern. Die Linie hat ist am Ende (in der Zentrale) mit einem 6,8 KOhm Wiederstand versehen. Parallel geschaltete Widerstände sind nicht vorhanden.
Nun habe ich in der Bedienungsanleitung der Indexa gesehen, das an jedem Magnetschalter ein 1KOhm Widerstand parallel geschaltet werden muß.
Ist das zwingend erforderlich, und bedeutet dieses nun, das ich meine vorhandenen Magnetkontakte an der Indexa nicht weiterverwenden kann?
Edit: Zugängliche Verteilerdosen in der ich eventuell einen Widerstand einbringen könnte habe ich nur eine gefunden. Und selbst da drin ist so ein Kabelwirwarr das ich ordentlich suchen müßte um die richtigen Adern für den Magnetkontakt zu finden.

Gruß aus Berlin

[Funkalarmprofi]

(18-02-2013 18:04)Pilatus schrieb:  ... Seitdem ist wenigstens Ruhe.

Nur damit ich es verstehe: die "alte" Anlage läuft seit dem abklemmen der Glasbruchmelder störungsfrei und Du möchtest für den noch funktionierenden Teil der "alten" Anlage (also die Magnetkontakte) eine neue Zentrale kaufen ... warum?
Soll wieder eine Lösung für den Glasbruch geschaffen werden ... eventuell per Funk? Oder warum Indexa?

[Pilatus]

Nein, die Anlage läuft fast gar nicht mehr, da immer mehr Linien ausgefallen sind. Das einzige was definitiv noch richtig läuft sind die Magnetkontakte im EG.
Keller, 1.OG, sowie alle Glasbruchmelder in allen Etagen sind ausgefallen,bzw. wurden die Linien totgelegt da ständig Fehlalarme.

Indexa deshalb, weil mir Preis/Leistung zusagen, und ich diese Modular erweitern kann. Ich will mir nicht alles auf einmal kaufen.
Und deshalb würde ich auch gern die bestehenden Magnetkontakte weiterverwenden.
Insgesammt möchte ich die ganze Anlage ein wenig komfortabler gestalten. Auch mit Wlan und Rauchmelder.
Bisher hatte ich auch nur eine Außenhautüberwachung die mittels Blockschloss beim weggehen aktiviert wird. Ein Einschalten wenn jemand zu Hause ist, durch einen einfachen Kippschalter funktioniert leider auch nicht mehr, daher eine neue Zentrale.

Meine bisherige Anlage wird nicht mehr unterstützt, bzw. kennt sich keine der von mir befragten Firmen noch damit aus. Die Firma selber existiert auch nicht mehr. Wurde wie es scheint von Total Walther übernommen.

[timbaum]

Hallo,

natürlich ist die richtige Vorgehensweise, die Dosen zu öffnen die Kabel zu identifizieren und dann die Widerstände an der richtigen Stelle einzubauen. Aber das weißt du sicher selber.

Du kannst die Widerstände natürlich auch direkt in der Zentrale einbauen. Dann verhalten sich alle melder wie einer und der Widerstand überbrückt sie alle.
Dazu schaltest du dann den zweiten widerstand in Reihe.

Das funktioniert, aber ist natürlich nicht die "feine englische Art".

Gruß Tim

[Pilatus]

Das ist ja das Problem, an die Dosen komm ich nicht ran ohne diversen Schaden anzurichten, Fliesen, ect.

Versteh ich das richtig, es reicht einen 1K Ohm Widerstand in der Zentrale Parallell zu setzen? Es muß nicht unbedingt jeder Melder einzeln gebrückt werden?

Edit:

(19-02-2013 17:34)timbaum schrieb:  Dann verhalten sich alle melder wie einer und der Widerstand überbrückt sie alle.

Bedeutet da dann, das mir die Zentrale nur eine geöffnete Tür/Fenster in dieser Meldelinie anzeigt, aber nicht mehr konkret z.B.: Tür-Terrasse-Wohnzimmer- ?

[Funkalarmprofi]

(19-02-2013 19:53)Pilatus schrieb:  Bedeutet da dann, das mir die Zentrale nur eine geöffnete Tür/Fenster in dieser Meldelinie anzeigt, aber nicht mehr konkret z.B.: Tür-Terrasse-Wohnzimmer- ?

Die Funktionalität die Du suchst (es ist ein Fenster von insgesamt 12 auf einer Linie offen und trotzdem wird das offene Fenster einzeln angezeigt) bekommst Du nur bei Funkalarmsystemen mit Einzelmelderkennung oder verdrahtet in einem Bussystem.
Bei konventionell verdrahteten Anlagen ist bei nur einem geöffneten Fenster natürlich die gesamte Meldelinie "offen" ... es sei denn, Du hast für jede Tür / Fenster mindestens zwei separate Adern bis zur Zentrale geführt und diese hat dann auch genügend Meldelinien.

Wie ist es denn zur Zeit?
Und wie heisst Deine Alarmzentrale?

[Pilatus]

Im Moment habe ich gar keine Anzeige der einzelnen Melder. Das System schaltet nur scharf/unscharf. Sollte eine Tür/Fenster geöffnet sein, ist eine Scharfschaltung nicht möglich.

Ich habe wohl einen Denkfehler gemacht, da ich das mit der Anzeige und Quittierung des einzelnen geöffneten Fensters hier öfter im Zusammenhang mit der Oasis gelesen habe. Das bezog sich dann aber wohl auf die einzelnen Funkmelder.

Meine jetzige Anlage hat kein Bus System, nur verschiedene verdrahtete Meldelinien.

Das ist eine Zettler, soviel habe ich rausbekommen. Unterlagen dazu habe ich leider keine.

Ich könnte aber damit Leben das es bei den bestehenden Magnetkontakten im EG so bleibt wie es ist. Für die neuen Komponenten in den anderen Etagen wäre es dann aber schön wenn es diese Funktionalität gäbe. Da werde ich dann nach und nach Funkkomponenten einsetzen.

Bleibt immer noch die Frage ob es tatsächlich ausreicht die kompletten Melder im EG mit einem einzelnen Widerstand in der Zentrale parallel zu brücken. Sollte es so sein ist mein Problem ja eigentlich gelöst.

Gruß aus Berlin

[Funkalarmprofi]

(20-02-2013 17:02)Pilatus schrieb:  Bleibt immer noch die Frage ob es tatsächlich ausreicht die kompletten Melder im EG mit einem einzelnen Widerstand in der Zentrale parallel zu brücken.

Zur Erklärung: die drahtgebundenen ML der JA 80 sind widerstandsüberwacht:
Widerstand kleiner als 700 Ohm = Sabotage (Kurzschluss)
1 kOhm (durch Schleifenwiderstand) = Linie geschlossen
alles zwischen 2 kOhm und 6 kOhm führt zu einem Einbruchalarm (vorausgesetzt die Anlage ist "Scharf"
ein Widerstand von mehr 6 kOhm = Sabotage (Leitungsunterbrechung)

Das geht also nicht, da Du den Widerstand ja in Reihe zu den Meldern legen musst (korrekterweise natürlich in der "letzten" Dose). Wenn Du ihn parallel auf die Klemmen der Zentrale legst, wirst Du nur störungsfrei einschalten können, wenn mindestens ein Fenster offen ist, da die Zentrale bei geschlossenem Fenster ja nicht den Widerstand misst, sondern die (idealerweise) Null Ohm Deiner Meldelinie. Einer parallel (in der Zentrale) und zusätzlich einer in Reihe (in irgendeiner Dose) geht auch nicht, da sich dann für die Zentrale auf Grund der jetzt erfolgten "Parallelschaltung" von 2 Stück 1 kOhm Widerstand am Ende nur 500 Ohm messen lassen ... was einen Sabotagealarm (Kurzschluss) zur Folge hätte.

Das "parallele" Auflegen von Widerständen über jedem einzelnen Kontakt dient der Unterscheidung von "Einbruch" und "Sabotage" auf einer gemeinsamen Linie ... daher auch "nur" max. 5 widerstandsüberwachte Kontakte in Reihe, sonst gibt's Alarm!
Erklärung: Bei einem Widerstand von größer 6 kOhm (1 kOhm am Ende und 5x je 1 kOhm über den Kontakten wenn zum Beispiel alle Fenster einer Linie offen sind und die Anlage auf "Sabotageüberwachung bei Unscharf" programmiert ist) löst die JA 80 einen Sabotagealarm aus.

Was bedeutet das für Deinen konkreten Fall: Wenn es Dich nicht stört, dass ein Einbruch als Sabotage angezeigt wird, dann geht das theoretisch ... einfach einen 1 kOhm Widerstand irgendwo in der ML einbauen (Du müsstest allerdings die Sabotageüberwachung bei "Unscharf" abschalten).
Und Du solltest vorher sicherstellen, dass Du, wenn Du den jetzigen (alten) Widerstand abnimmst, auf der Linie saubere Null Ohm misst ... und zwar ziemlich genau. Abweichungen z. B. durch eine fehlerhafte Verdrahtung in den Dosen, Übergangswiderstände in Verteilungen oder "alte" Widerstände werden mit Störungen oder Fehlauslösungen quittiert.

[Pilatus]

Aha, vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich werde dann wohl also einfach versuchen ob es irgendwie mit einer neuen Zentrale funktioniert.
Sollte es nicht klappen, muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und diese Melder auch durch Funkmelder ersetzen.
Danke erst mal für die Unterstützung.

[timbaum]

Hallo,

betrachte einmal dieses Bild.
http://www.alarmforum.de/attachment.php?aid=293
Wenn du alle Kontakte in Reihe schaltest und am Ende je einen Widerstand paralell legst und einen in Reihe schaltest, bekommst du den richtigen Alarm ( Einbruch) gemeldet.

Gruß Tim

[Funkalarmprofi]

(20-02-2013 21:56)timbaum schrieb:  Hallo,

betrachte einmal dieses Bild.
http://www.alarmforum.de/attachment.php?aid=293
Wenn du alle Kontakte in Reihe schaltest und am Ende je einen Widerstand paralell legst und einen in Reihe schaltest, bekommst du den richtigen Alarm ( Einbruch) gemeldet.

Gruß Tim

Stimmt ... so sollte es gehen.
Das Entscheidende ist der Widerstand in Reihe "vor" dem Parallelen ... hätte ich auch selbst drauf kommen können ... man ist es halt gewohnt, den Reihenwiderstand ans Ende zu packen, manchmal ist man halt "betriebsblind". ... auf die Art bekommst Du es wenigstens als Einbruch geschalten - halt nur ohne Sabotageüberwachung.

[Pilatus]

Vielen Dank, ich denke das wird mir erst mal reichen, zumal ja sowieso noch ein Funk BWM in dem Bereich verbaut werden soll. Aufstocken kann ich ja dann immernoch.

Gruss Pilatus