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Kunstdiebstahl in Dresden
13-01-2020, 15:45
Beitrag: #61
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Hi,

(04-01-2020 19:17)old man schrieb:  Hier noch ein paar Auszüge aus Meldungen der Presse:

……...Auf einer Pressekonferenz des Museums am Dienstag, 26. November, wird das Verhalten des Sicherheitspersonals zum Tatzeitpunkt vehement verteidigt. Es gebe wohl einen Alarmknopf im Museum, der von den Wachleuten nicht betätigt worden sei - aus gutem Grund.
„Wenn dieser Alarm getätigt wird, folgt ein Anruf der Polizei, woraufhin die Details der Alarmursache geklärt werden müssen“, erläutert Dirk Burghardt, Kaufmännischer Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Damit man nicht auf den Rückruf der Polizei habe warten müssen, hätten sich die Wachleute folgerichtig für einen Notruf per 110 bei der Polizei entschieden - um Zeit zu sparen.
Häääää?! Huh
Was denn nun?

(04-01-2020 19:17)old man schrieb:  ……..Das Residenzschloss verfüge über ein „sehr komplexes“ Sicherheitssystem, sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann. „Es sind mehrere Alarme ausgelöst worden, beim Einbruch selbst, durch die Bewegungsmelder im Raum, beim Aufbrechen der Vitrine und die Polizei ist beim ersten Alarm informiert worden.“
Öhmmmm.... ich denke, es muss erst ein Knopf betätigt werden?!

(04-01-2020 19:17)old man schrieb:  Das Sicherheitskonzept werde nun erneut gecheckt. „Es muss sicher geprüft werden, wie die Sicherheit noch gesteigert werden kann“, räumte die Museumschefin ein.
Wie "die Sicherheit noch gesteigert werden kann"?!
Welche Sicherheit?
An sonsten fallen mir da diverse Sachen ein.......

(04-01-2020 19:17)old man schrieb:  …...„Das Glas hat eine außergewöhnlich starke Widerstandsklasse, aber auch das gibt nach einer gewissen Zahl von Axthieben irgendwann nach“, sagte Michael John, der Technische Leiter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Genau DAS ist von der Lieferfirma der Vitrinen dementiert worden! Das Glas hatte nicht annähernd die Widerstandsklasse, die der Herr John hier zu erklären versucht.

HIER stehen ein paar Einzelheiten mehr dazu. Auch, dass (und warum) die Polizei NICHT automatisch gerufen wird.
Dilletantismus in Reinkultur!!!

Grüße
ToWo
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09-03-2020, 12:37
Beitrag: #62
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Es geht weiter im Thema . . .

Einbruch in Grünes Gewölbe - Ermittlungen gegen vier Wachleute
Speigel Online Artikel

Interessant : "Gegen zwei weitere Personen ermittle man von Amtswegen.
Beiden werde eine "Handlung in Bezug auf die Alarmanlage" vorgeworfen,
die den Diebstahl begünstigt haben könnte."


Welche Handlungen das wohl sein mögen . . .?
.

In fast allen Fällen sitzt der Fehler vor dem Monitor.Big Grin
Gruß Thomas
Für die Richtigkeit, meiner Angaben, gebe ich keine Garantie.
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10-03-2020, 06:46
Beitrag: #63
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Hi,

es wird immer abstruser!
Zitat: " Sie soll den Haupttätern Unterlagen zu den Sicherheitssystemen zugespielt haben. "
Wie in Dreiteufelsnamen kommt so eine Person an solche Unterlagen? Und selbst wenn; wenn eine vernünftig, entsprechend den Richtlinien projektierte/installierte EMA vorhanden und scharfgeschaltet ist, dann können diese Herzchen Unterlagen haben, so viele sie wollen. Sie kommen trotzdem nicht unbemerkt ran und schon gar nicht rein!
Und was für eine "Handlung in Bezug auf die Alarmanlage" können/sollen Wachleute vorgenommen haben? Unscharf geschaltet?! Also bei "meiner" Anlage bleibt das nicht unbemerkt.....
Aber da es ja nicht mal eine Aufschaltung zur Polizei (nicht einmal wenigstens zu einem Wachdienst) gab, wundert mich in diesem Laden überhaupt nichts mehr.

Grüße
ToWo
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10-03-2020, 10:34
Beitrag: #64
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Es ist vermutlich wie so oft in der Nahrungskette weiter oben richtig rumgestümpert worden und da die Herrschaften ja nie etwas schuld sind, wird nun ein Bauernopfer gesucht. Das klingt zumindest so.

Schweers Anlagentechnik GmbH * Mönchengladbach * Einbruchmeldeanlagen * Videoüberwachung * mechanische Fenstersicherungen DIN18104-2 * Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) * BHE zertifizierter Facherrichter * www.antec-ups.de
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10-03-2020, 11:01
Beitrag: #65
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Versagen (und das gibt es massenhaft) auf den oberen Ebenen ist heute der übliche Standard.
Das dann auf dem Rücken der ausführenden Arbeitskräften auszutragen, weil man selbst in aller Herrlichkeit ja keine Fehler macht, geschweigen den Mut hat diese zuzugeben ist heute leider auch der normale Zustand.
Wenn ich mir so manche von einem Planungsbüro erstellte Ausarbeitung für Gefahrenmeldeanlagen anschaue, frage ich mich auch manchmal, ob der Herr Fachplaner überhaupt weis, wovon er redet oder was er da plant.....
Das ist das, was Deutschland in den technischen Ruin treibt, keine Ahnung von nichts, aber ein ganz tolles Diplom.
Wenn ich mir nur vorstelle, wie heute gerade erlebt, Blut muss für ein bestimmtes Blutbild nach Amerika geschickt werden, weil deutsche Institute das nicht können! Man muss sich wirklich langsam fragen:
Möchten Sie Qualität, oder darf es auch Made in Germany sein
Aber unsereiner, der jahrelange Erfahrung mit Gefahrenmeldeanlagen hat, der darf so etwas offiziell nicht planen, weil er ja keinen Schein hat!

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17-05-2020, 20:35
Beitrag: #66
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Hier noch mal eine Zusammenfassung von der Tat und den bisherigen veröffentlichten Ermittlungsergebnissen in Dresden wobei zusätzlich auch auf andere Einbrüche Rückschau und Vergleich gehalten wird:

Die Story im Ersten

(vom 20.04.20)

Confused
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20-06-2020, 22:22
Beitrag: #67
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Hi,

ich habe heute (endlich) mal die Zeit gefunden und mir diesen Film komplett angesehen.
Also mein absoluter "Favorit" ist Herr Volker Kylau.
Ich finde es unfassbar, was dieser Mann (u.a. über die angeblich korrekte Funktion der Außenüberwachung) von sich gibt/gegeben hat. (Das was ich jetzt eigentlich schreiben wollte, wäre justiziabel, deshalb habe ich es wieder gelöscht.) .
Am "lustigsten" fand ich die Aussage, dass sich die Sicherheitstechnik nicht hinter der vom Louvre zu verstecken braucht.
Vielleicht sollte man dem Sicherheitsverantwortlichen vom Louvre das mal zeigen.... Angel
Als Fazit bleibt eigentlich nur; dass hier alles schief gelaufen ist, was schief laufen kann und dass bereits im Vorfeld so ziemlich alles falsch gemacht wurde, was man bei der Sicherheitsausstattung eines Museums falsch machen kann.
Dass angesichts dessen nicht schon längst ein paar Köpfe gerollt sind, wundert sicher nicht nur mich?!

Grüße
ToWo
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21-06-2020, 09:10
Beitrag: #68
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Zitat:Dass angesichts dessen nicht schon längst ein paar Köpfe gerollt sind, wundert sicher nicht nur mich?!

Eine Erklärung könnte sein, dass die Entscheidungsträger selbst keine Ahnung haben und sich der Kenntnisse anderer "Spezialisten" bedienen, die vielleicht auch nicht up-to-date sind. Confused

Vielleicht hackt auch eine Krähe der anderen kein Auge aus ... Big Grin

Jedenfalls ist ein System - egal welches - nur so gut wie sein schwächstes Glied*). Da nützt es dann auch nicht, wenn man 10 mm Glieder-Stahlketten verwendet, das Schloss aber der Trostpreis von der Kerwe ist und eigentlich zu einem Posie-Album gehört Cool

*) gemäß dieser Definition zählen neben Material auch Personen hierzu Tongue
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24-06-2020, 18:48
Beitrag: #69
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Zitat:Am "lustigsten" fand ich die Aussage, dass sich die Sicherheitstechnik nicht hinter der vom Louvre zu verstecken braucht.
Moment, wer sagt denn, dass das nicht stimmt? Alsoooo - hat jemand Interesse an ner Mona Lisa und der Venus von Milo?Big Grin

Nein, ich hab nichts Sinnvolles beizutragen, konnte mir das aber nicht verkneifen. Ich mein was soll man hier Sinnvolles beitragen? Ich mein selbst wenn du Laien mit 3 Promille Alkohol fragst, werden sie doch logisch auf die Idee kommen, dass ich, wenn ich derart wertvolle Gegenstände, meine EMA und den mechanischen Schutz dieser Gegenstände ja wohl so plane, dass die Polizei im Normfall da ist, bevor ein Einbrecher überhaupt die Gelegenheit hätte seinen kleinen Finger an den Gegenstand zu bringen?

Ich find so etwas immer wieder lustig: In allen öffentlichen Ausschreibungen werden hunderte von Nachweisen verlangt, und trotzdem wird ständig irgendwelcher Müll abseits jeglichen Sachverstandes gemacht. Wie läuft das? Lassen die dann die öffentlichen Aufträge von ihren Praktikanten machen?

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

Aktuell: Technik und Planung bei www.plusalarm.de
- Hier privat unterwegs. -
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24-06-2020, 19:09
Beitrag: #70
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Wenn du manche öffentlichen Ausschreibungen für eine Einbruchmeldeanlage liest fragst du dich wirklich, ob derjenige welcher die Ausschreibung verfasst hat überhaupt wusste was er da zusammenschreibt. Meist sind das irgendwelche Vorlagen, die da im Drag and Drop Verfahren zusammenkopiert werden. So sieht das jedenfalls oft genug aus.

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24-06-2020, 19:25
Beitrag: #71
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Ich denke mal, ihr habt einen Fehler in all Euren Argumenten. Hier geht es um nicht bewertbare Kunstschätze, welche auch idR desgalb nicht versichert sind. Keine Versicherung kommt Mangels Risiko-/Ausfallbewertung bei solch einem Schutzziel für Schäden auf. Mag in Frankreich anders sein, in DE ist das zumindest oftmals so.
Ich kenne das Objekt von hinten, auch viele andere unermessbare Schätze in diversen Gebäuden. Es sind auch nicht immer nur Geschmeide oder Bilder, bei manchen Sachen kommt man gar nicht drauf.
Wenn aber Personal mit richtigen Waffen, nicht Pistolen, vorgehalten wird zum Schutz, dann bin selbst ich beeindruckt.

Nicht alles was sicherheitstechnisch einfach und logisch erscheint ist auch immer so.
Und Fehler wird es immer geben...Menschen die sich solche eingestehen hingegen schein auszusterben.
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24-06-2020, 19:30
Beitrag: #72
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Sicher kann man nicht alles ausschließen, aber ein besser funktionierendes Konzept wie in Dresden sollten die meisten Facherrichter schon hinbekommen und eine bessere Planung, unter tatsächlichem Einsatz von entsprechenden Schutzverglasungen etc. sollte auch hinzubekommen sein. In Dresden hat einfach alles versagt, von der Planung bis zu Intervention.

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24-06-2020, 21:07
Beitrag: #73
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Das ist doch nicht in Frage gestellt. Machst Du aber ein Gewerbe sicher, dann bekommst Du eine Auflage des Versicherers in die Hand. Ist das Ziel "sicher" erreicht, dann wird attestiert und im Erlebensfall hoffentlich auch Ersatz geleistet.
Der Gewerbetreibende wägt ab, Schaden vs Kosten für Sicherheit + Prämie. Ein wenig Risiko und Wagnis ist natürlich auch noch mit bei.
Zurück zum Betroffenen hier im Thema. Keine eigenen Werte, keine Auflagen, aber ein Budget für "den Betrieb" des Objektes. Nun kommt auch hier die Abwägung. Weniger Gehalt für alle vorn, aber ein wenig mehr für das Personal hinten?
Die neue Interpräsentation für mehr Besucher, oder neue Videokameras? Ach Quatsch, vor Jahren haben die doch auch gereicht und sollen nun komplett Schrott sein?
Risiko und Wagnis liegen hier logischerweise in einer anderen Relation zum Wert des Schutzobjektes.
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24-06-2020, 21:34
Beitrag: #74
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
@ Ja_ich: ich kann deine Argumentationen nicht nachvollziehen, geschweige denn unterstützen. Ich argumentiere auch massiv dagegen, denn genau diese Einstellung bringt uns als Allgemeinheit der Investoren, also Steuerzahler auf die Palme.
Mag sein, dass du zu der Fraktion gehörst, die das gottgegeben hinnimmt.
Ich gehöre in keinster Weise dazu, ganz im Gegenteil. Ich würde, wenn ich die rechtlichen Möglichkeiten hätte, die Verantwortlichen in Bezug auf die verlogene Sicherheitstechnik an die höchste Rahe aufhängen.
Als Museumsleitung hast du genau diesselbe Verantwortung für deinen Betrieb wie ein Gewerbetreibender auch.
Lese ich eine derartige Argumentation, steigt mir die Hutschnur.
Zum Thema Ausschreibungen. Wer sich daran beteiligt, ist eigentlich verpflichtet, die Konzeption ebenfalls zu prüfen.
Stimmt das nicht, muss das gemeldet werden. Machen die wenigsten, weil sie dann rausfliegen. Ich mache es trotzdem, weil ich darauf nicht angewiesen bin und ich diesen verlogenen, nichtskönnenden "Fachplaner" richtig gerne auf den Sack gehe.
ich habe schon Ausschreibungen gekippt, die fachlich falsch waren.
Nur so zum Spass. Aus Spass wurde mehr als einmal ernst.
Geht es bei uns um Fachprojekte, werden wir gernemal von Fachplanern konsultiert. Wir hatten vor zwei Jahren ne Ausschreibung, da waren 13 % Mehrwertsteuer implementiert. Genauso alt waren die technischen Anforderungen.
noch Fragen?
Wir zerpflücken mehrmals im Jahr die Vorgaben von Versicherungen und deren Riskmanagern. Am Ende hat der Kunde immer eine aktuelle, professionell errichtete Alarmanlage. Und meistens einen neuen Versicherer.

Wahre Männer lesen keine Bedienungsanleitung!
Erfahrung ist eine nützliche Sache.
Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie brauchte. (Goethe)
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24-06-2020, 22:04
Beitrag: #75
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Ich habe einen Istzustand skizziert, ob das meine Zustimmung findet, ist nicht relevant. Ich weiß gerade nicht, woher solch eine Schlußfolgerung kommt.

Ich wollte nur Licht ins Dunkel bringen, warum jeder hier ungläubig mit dem Kopf schüttelt über die Details, die man so erfährt. Jeder Getränkehändler würde anders rangehen.
Es ist auch nicht auf dieses Objekt bezogen, es ist eine generelle Vorgehens- und Denkensweise in diesen Land.

Es gibt aber in der Tat auch andere Beispiele wo alles wie in der freien Wirtschaft läuft.


Gerade eine Bericht über die Einführung der DM in die DDR gesehen. Coole Erinnerungen kommen da hoch zum Thema Abwägung des Risikos.

Ich war mit dem Umbau der Sicherheitstechnik in einer Filiale der Staatsbank der DDR beschäftigt. Es ging um einen richtig großen Tresorraum und eine Menge X an Schwertresoren außerhalb, zum Teil mit Münzeinlageschüben.
Der arme Bundesbanker aus Bayern wäre uns fast gestorben während der Arbeiten. Im Tresorraum gab es mittig einen Gulli, gemauert, 40x40 war der Schacht, ging aus dem Nebenkeller direkt da rein. Warum das so wäre? Warum nicht, ist ja nie etwas verschwunden.
Als endlich alles angepasst war gem. der neuen Vorgaben und der Schacht ausbetoniert, sollten wir tatsächlich die Tresore abschalten und den Tresorraum ausschalten zur Polizei. Unsere Aussage, dass die Teile seit 14 Tagen nicht mehr überwacht wurden (bei massig Handwerkern im Haus) brachte ihn fast ins Krankenhaus.

Wir hatten für uns schon lange abgewägt und unsere Aussage: Wer klaut denn jetzt noch die letzten Tage DDR- Geld? hat ihn fast zum heulen gebracht.
Cool waren die Geldtransporter aber schon. Kannten wir ja so nicht. Außen vor der Tür die ollen Lada und die DDR und drinnen coole Sheriffs mit fettem Colt zusammen mit massig D-Mark in Jutesäcken. Wahrscheinlich war das aber nur ein Wachdienst.
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24-06-2020, 22:19
Beitrag: #76
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Diese Einstellung lässt einen erschaudern und dann wird auch einiges klarer. Ich sag dazu nichts mehr, sonst muss ich mich aufregen.

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25-06-2020, 07:13
Beitrag: #77
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Zitat:Zum Thema Ausschreibungen. Wer sich daran beteiligt, ist eigentlich verpflichtet, die Konzeption ebenfalls zu prüfen.

Hahahahahahahahahahahaha...schnief....Hahahahahahahaha..röchel

prüfen, ja. Aber um Gottes willen nicht anders anbieten wie in der Ausschreibung gefordert Big Grin
Genau aus dem Grund beteilige ich mich schon seit Jahren nicht mehr an dem Quatsch. Erst mit Billigkram was irgendwie in die Ausschreibung passt beauftragt werden, und dann einen ordentlichen Nachtragsetat kalkulieren.

Satel Videotutorials: https://www.youtube.com/c/aslademcogmbh
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25-06-2020, 08:04
Beitrag: #78
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Wer zuletzt lacht, lacht am besten!Big Grin
Auch wir lassen das mit den Ausschreibungen. Höchsten die guten begrenzten. Gibt's gottseidank immer mehr, denn auch die öffentlichen Auftraggeber haben so langsam das Pflunzentum erkannt.
Bei uns gibt's ne Generation Entscheider, die haben was gelernt.
Dann dazugelernt. Dann das umgesetzt. Seitdem klappts auch.

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07-04-2022, 22:47
Beitrag: #79
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Neue Erkenntnisse nach Gerichtsverhandlung:
  • erste Vorbereitungen laut Überwachungskameras am 19.November 2019 gegen 02:00 Uhr
  • Täter können offenbar ungestört über mehrere Minuten und Stunden und über mehrere Tage hinweg ungestört an der Fassade zum Museum hantieren
  • Fenster, in das später eingebrochen wird, liegt in einem Toten WInkel der Überwachungskameras (zwischen Mauer, Turm und Gebäude)
  • Überwachungskameras: ca. 20 Stück rundherum um das Schloss angebracht, drei davon haben den betroffenden Fassadenbereich gefilmt
  • Streife vom Wachdienst versäumt Patroullienfahrten
  • Videobilder wurden anscheinend weder live noch in der Aufzeichnung angeschaut (sonst hätte man die Vorbereitungen sicher frühzeitig bemerkt)
  • Museumsfassade wurde zusätzlich über Laserscanner gesichert -> häufige Fehlalarme, Wachpersonal hat Alarme nicht zurückgesetzt
  • Bereich der Laserscanner unzureichend gewählt -> lassen sich aufgrund eines Mauervorsprunges geschickt umgehen
  • Sicherheitslücke war dem Chef des Wachdienstes nachweislich bekannt
  • Fehler Wachpersonal am Tag des Einbruches: 1. Kein Licht nach Alarmplan im Museum aktiviert -> schlechte Aufnahmen der Kameras. 2. Keine Alarmauslösung per Überfalltaster sondern per Notrufnummer 110
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07-04-2022, 23:52
Beitrag: #80
RE: Kunstdiebstahl in Dresden
Das Problem bei solchen Anlagen. Bei der Projektierung wird alles durchexerziert, alle Eventualitäten eingeplant und wenn es dann einmal hängt, fehlt es stets an der gerechten Umsetzung. Das erlebe ich x-mal bei internationalen Unternehmen. Ein riesiger Plan zur Adaptierung und sobald alles abgenommen wurde, interessiert es niemanden mehr. Der Wachdienst ist Gewinnoptimiert, was bedeutet, dass schlecht oder nicht ausgebildete Wachleute in den Autos sitzen. Selbst wenn sie instruiert wurden, werden diese Maßgaben nach kürzester Zeit abgeschüttelt (auch nur möglich, weil Zentrale nur Kosten Controlling betreibt). Bimmelt in einer deutschen Großstadt ein Alarm los, interessiert das zumindest mal keinen Anwohner oder Passanten. In meiner Gegend ging knapp 200m Luftlinie zur Polizeistation mal ein Alarm los, wo der optische Melder die halbe Nacht lief und während dessen müssen dort mehrere Polizeifahrzeuge mehrfach vorbei gefahren sein, ohne das es einen kümmerte. Also auch die dachten wohl, dass sich da schon einer kümmert oder die Maßgabe war, an dieser Nacht explizit Alkoholsünder zu erwischen, k.A.
Mein Fazit: Die beste Alarmanlage ist nutzlos, wenn der Mensch diese nicht wertschätzt.

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