Kaufberatung - welche EMA ist die Richtige für uns

[Alexander79]

(26-09-2019 15:14)Animal schrieb:  Empfehlung, die bei Nichtbeachten begründet werden muss.
Also faktisch ein "Muss", andernfalls verstößt man gegen die Empfehlung und somit gegen die Regeln der Technik.

Naja, also sind grundsätzlich alle Fenster auf Öffnung zu überwachen.
Wie will man nun begründen das man kein Fenster auf Öffnung überwacht hat?
Der Kunde wollte/konnte sich das nicht leisten, wird ja kaum für die KFW Förderung gelten, oder?

[Hulk]

Die EN ist nicht an die KfW gebunden. Wenn der Kunde etwas nicht wünscht, lässt du dir das entsprechend von ihm gegenzeichnen. Du kannst danach eben nicht mehr für die Schäden in Haftung genommen werden und hast den Kunden entsprechend informiert und dahingehend 'geschult'. So als ein Beispiel.

Das ganze ist dann eben nicht für die KfW-Förderung geeignet. Oft scheiterts ja auch an einer nicht gewollten Aufschaltung, warum auch immer

[Animal]

Zitat:Wie will man nun begründen das man kein Fenster auf Öffnung überwacht hat?

baulich nicht möglich, Kundenwunsch, Kompensation durch Maßnahme XY, ....
Das kommt immer darauf an. Solange DU es begründen und nachweisen kannst und die Sicherheit nicht gefährdet ist, ist vieles möglich. Wie schon erwähnt: dafür liebe ich die EN-Norm

[heimtek]

Wie handhabt ihr denn momentan das Thema Zwangsläufigkeit und KFW?
Ich kann meinen Kunden aktuell nur Vorsicht in Bezug auf die KFW raten:

Im Neubau wird in der Regel mit Zwangsläufigkeit gebaut, da gibt es aber eh keine Förderung.

In der Nachrüstung will kaum jemand die Zwangsläufigkeit haben, da die Kosten idR. nicht akzeptiert werden und zudem über der Ersparnis durch die Förderung liegen.

Da stelle ich mir die Frage, wer denn aktuell noch die KFW-Förderung mit einbezieht? Und vor allem: wie sauber werden die technischen Mindestanforderungen umgesetzt?

Ich unterstelle an dieser Stelle mal, dass die meisten Anträge aktuell unsauber sind. Ob wissentlich oder unwissentlich...das weiss ich nicht.
Oder habt ihr einen sauberen Weg gefunden, wie Kunden in der Nachrüstung die KFW nutzen können, ohne die Kosten für die Zuhaltung zu schlucken?

[Hulk]

Ich informiere den Kunden über die Möglichkeiten, was es gibt (KfW, Aufschaltung, etc pp). Und eben auch, was dazu notwendig und dann auch einzuhalten und durchzuführen ist. Da gibts für mich persönlich nur schwarz oder weiß. Ich gehe dabei keine Kompromisse ein. Die Vorgaben sind da, um eingehalten zu werden.

Wem das zu teuer ist, lässt eben die Förderung weg und lebt in seinem eigenen Komfort-/Sicherungswunsch. Gegen Unterschrift natürlich

[Alexander79]

(27-09-2019 10:31)heimtek schrieb:  Ich unterstelle an dieser Stelle mal, dass die meisten Anträge aktuell unsauber sind. Ob wissentlich oder unwissentlich...das weiss ich nicht.
Oder habt ihr einen sauberen Weg gefunden, wie Kunden in der Nachrüstung die KFW nutzen können, ohne die Kosten für die Zuhaltung zu schlucken?

Genau das ist das was ich meine.
Da stellt Lupus sein EMA Paket vor mit 2 BWM und 2 MKs für ein Paketpreis von gut 3.000€, zieht dann knapp 500€ KFW Förderung ab. (+ Einbau).
In meinen Augen ist das unlauterer Wettbewerb, denn mit diesem Paket(preis) + Einbau ist es gar nicht möglich die Förderung zu bekommen.

[Daniel J]

Eure Diskussion ist recht interessant, hat jedoch nichts mehr mit der Fragestellung vom TE zu tun. Wenn er selbst alles installiert, sind die Normen vollkommen egal. Er würde mit Sicherheit auch keine Förderung beantragen bzw auf die Idee kommen.

LG Daniel

[mrsecurity]

Man kann auch alles selbst installieren und montieren und die Forderung beantragen. Die KFW kann dem zustimmen und ein Facherrichter muss die Anlage abnehmen.
Allerdings sind die Kosten für die Abnahme meist so hoch, dass es die komplette Förderung wieder auffrisst.

[heimtek]

Hallo Mr. Security,

nein, das ist in "sauber" nicht möglich.

Dem widersprechen z.B.


DIN VDE 0833-1
3.1.27 Elektrofachkraft für Gefahrenmeldeanlagen
….
aber auch viele kleine Punkte in der Normenreihe DIN VDE 0833-1 u. -3.
Praktisch sehe ich Probleme bei der Realisierung der Zwangsläufigkeit an Zugängen mit Schalteinrichtungen.
Bei der Umsetzung von Wartungsvorgaben, Doku (auch wenn ein DIYler diesen Punkt nicht einsehen wird), "unterwiese Person" usw..


Und ganz klar, fordert die KFW, daß die Anlage von einem Fachbetrieb verbaut wird.
Da gibt es nichts zu deuten.

Wenn man es doch "hintenrum" macht, ist das Betrug....sorry.

[ToWo]

....und hinterher gibt es wieder seitens der KfW Beschwerden, dass "so wenig Fördermittel abgerufen" werden und der Fördertopf nicht ausgeschöpft wird.....

Grüße
ToWo

[mrsecurity]

Es ist kein Betrug, solang der entsprechende KFW Ansprechpartner dies genehmigt.
Es ist eine von Fall zu Fall Entscheidung, die schon echt oft umgesetzt wurde.

Wichtig ist dass geprüft wird ob die Anlage einwandfrei montiert und installiert wurde.

[Alexander79]

(30-09-2019 12:07)mrsecurity schrieb:  Es ist kein Betrug, solang der entsprechende KFW Ansprechpartner dies genehmigt.

Stimmt, es ist kein Betrug.
Es ist Subventionsbetrug.

Zitat:"§ 264
Subventionsbetrug

(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. einer für die Bewilligung einer Subvention zuständigen Behörde oder einer anderen in das Subventionsverfahren eingeschalteten Stelle oder Person (Subventionsgeber) über subventionserhebliche Tatsachen für sich oder einen anderen unrichtige oder unvollständige Angaben macht, die für ihn oder den anderen vorteilhaft sind,"

Du bestätigst mit deiner Unterschrift, dass du und die Fachfirma die Vorgaben der KFW eingehalten hast.
Wenn das nicht gemacht ist, hast du unrichtige oder unvollständige Angaben abgegeben.

[mrsecurity]

Ich bin kein Errichter.

Ich kann nur sagen, dass viele KFW Sachbearbeiter dies so genehmigen und sich Kunden die Ware online bestellen, selbst installieren und ein Errichter diese Anlage abnimmt.

Um Ihr Projekt gefördert zu bekommen, sind folgende Schritte nötig:


Ablauf KfW Förderung

> Installation durch Facherrichter oder Eigenleistung*

* Wenn Sie bei der Installation in Eigenleistung treten, muss durch ein Fachunternehmen des Handwerks die fachgerechte Durchführung bestätigt werden.

[funkistnichtalles]

und dazu lässt man sich als Facherrichter hinreissen?
So wenig könnte ich niemals zu tun haben, um so arbeiten zu müssen.
Es ist klarer Subventionsbetrug, auch wenn man was hineininterpretieren könnte oder möchte.
Sprich mal mit Zertifizierungsstellen ´über dieses Thema, da kriegst dann was erzählt.
Auch wenn die kfw unfähig ist, für manchen glasklare Regeln vorzugeben.
Ich mach es nicht und basta. Schon gar nicht für nicht verkauftes Material.

[heimtek]

Ist die eigene Arbeits­leistung oder die privater Helfer förder­fähig?

Nein. Voraussetzung für die Förderung der Maßnahmen ist, dass der Einbau bzw. die Nachrüstung durch ein Fachunternehmen des Bauhandwerks durchgeführt wird.

Das Material kann separat durch den Bauherrn erworben werden. Die Material­kosten können gefördert werden, wenn der Einbau durch ein Fach­unternehmen des Bauhand­werks erfolgt und über die Rechnung des Fach­unternehmens nach­gewiesen wird. Es empfiehlt sich vorab in jedem Fall eine fach­kundige Beratung durch das beauftragte Fach­unternehmen. Nur so kann sicher­gestellt werden, dass adäquates Material verbaut wird.

Was ist ein Fachunternehmen des Bauhand­werks?

Ein Fachunternehmen des Bauhandwerks besitzt eine entsprechende Quali­fikation in dem jeweiligen Sach­gebiet. Darunter versteht man zum Beispiel die Ausübung eines zulassungs­pflichtigen Handwerks in einem selbst­ständigen Betrieb, welches wiederum die Eintragung in die Handwerks­rolle und somit das Vorhanden­sein eines Meister­briefes voraussetzt. In den zulassungs­freien Handwerken und handwerks­ähnlichen Gewerben kann die Meister­prüfung als besonderes Gütesiegel erworben werden.

Darüber hinaus muss jeder Inhaber eines Fach­unternehmens sein Gewerbe bei öffentlichen Ämtern der Städte und Gemeinden angemeldet haben.


ZITAT ENDE

[mrsecurity]

Dann machen es wohl viele KFW Berater und viel Endkunden und vor allem viele Facherrichter etwas falsch. Weil so wird es gemacht seitdem es diese Förderung gibt.

[funkistnichtalles]

nur weils schon immer so von jedem gemacht worden sein will, so heisst das noch lange nicht, das es seit diesem Zeitpunkt korrekt läuft.
Die Sache ist doch so: es ist noch keiner hingehängt worden. Nur werde ich nicht der Erste sein, den es erwischen werden will.
Mag sein, dass niemandem bis jetzt was dazwischen kam.
Stell dir die Schlagzeile vor: Sicherheitsfirma des Betruges in Verdacht.
Da kannst du gleich zum Insolvenzgericht und dich verabschieden.

[peteralarm]

(30-09-2019 12:32)funkistnichtalles schrieb:  und dazu lässt man sich als Facherrichter hinreissen?
Ich mach es nicht und basta. Schon gar nicht für nicht verkauftes Material.

Das würde ich auch nicht machen, für Anlagen, die ich weder geplant noch errichtet habe eine Verantwortung in irgendeiner Form zu übernehmen. Denn die Verantwortung und im Schadensfall wird immer jemand gesucht, dem man die Verantwortung zuschieben kann (da sind alle Versicherungen ganz groß drin), kann und will ich auch nicht übernehmen.

[Animal]

die KfW behält sich das Recht vor bis zu 10 Jahre nach der Bewilligung die Installationen zu prüfen
Das würde ein Spass werden