Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
23-12-2018, 16:19
Beitrag: #1
Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
Tach zusammen,

ich wohne zur Miete und hoffe, hier ein paar Anregungen zu bekommen, wie ich trotz ungünstiger Voraussetzungen und nicht allzugroßem Budget Einbruchsversuche so gut es geht erschweren kann.

Die Fenster meiner Wohnung befinden sich in luftiger Höhe und können meiner Ansicht nach nur von einem Fassaden-Kletterer erreicht werden...von daher wollte ich mein Augenmerk auf den Eintrittsweg durch das Treppenhaus richten: Der Wohnungseingang macht auf mich keinen soliden Eindruck - die Zarge ist aus leichtem Holz und klingt für mich beim Klopfen nach Bauschaum. Die Wohnungseingangstür wirkt leicht, ist lediglich 40mm dick und klingt beim Klopfen für mein Gefühl hohl. Die Wohnungseingangstür geht aufgrund der Abmessungen des dahinter befindlichen Flurs leider nach Außen auf - ich vermute stark, dass sogar ich mit einem Schraubendreher und nur wenigen Handgriffen das exponierte Schließblech herausbrechen könnte.
Das Problem ist nun, dass die meisten Maßnahmen in so einem Fall wohl nutzlos sind (z.B. Panzerriegel in ausgeschäumte Zarge) und ich in einer Mietwohnung auch nicht so ohne weiteres die Wohnungs-Eingangstür samt Zarge rausreißen kann (von den Kosten mal abgesehen). Ich war kürzlich im Baumarkt und habe mir Türen angesehen und der Verkäufer meinte, dass es wohl schon recht günstige Türen mit Einsätzen gäbe, bei denen man die vorhandene Tür aushängt und dann eine Einbruchshemmende Tür mit neuer Zarge in die vorhandene Zarge einsetzt. Meiner Einschätzung nach könnte es sogar sein, dass die Holz-Zarge als Ganzes(!) stabil genug dafür ist, da meiner Ansicht nach kein normaler Einbrecher wie der Hulk den kompletten Eingangsbereich im Treppenhaus niederreißen wird.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Wohnungs-Eingangstür vernünftig bezahlbar absichern kann. Daher überlegte ich, eine zweite Barriere im Inneren der Wohnung zu errichten, die nach Überwindung der Wohnungseingangstür dann eine größere Herausforderung darstellt und in Kombination mit einer Sirene + Internet-Kameras den Einbrecher hoffentlich nach kurzer Zeit zum Aufgeben zwingt. Die Wohnung wäre vom Grundriss her dafür geeignet, da der Einbrecher im vom Flur abgehenden Badezimmer kaum Beute machen kann. Natürlich ist die Zarge auch bei der zweiten Barriere aus Holz, aber dort geht die Tür nach innen auf und die Wand ist dort ausreichend massiv für die Montage von Panzerriegeln oder Türstangenschlössern. Bei Bedarf ließe sich sicherlich die vorhandene Holz-Tür durch eine günstige weiße (Keller-)Stahltür ersetzen. Oder man setzt dort die teurere RC2-Wohnungstür mit Zargen-Einsatz ein.

Alternativ hatte ich an einen Rolladen vor der Wohnzimmer-Tür gedacht, der via Alarmanlage automatisch herunter- und wieder herauf fährt. Geeignete Rolladen mit RC2 scheinen mir im Vergleich zu Türen mit RC2 richtig günstig zu sein und hätten möglicherweise den zusätzlichen Vorteil, dass sie durch die separat montierte Führungsschiene die Holz-Zarge samt Tür schützen würden. Was haltet ihr in Bezug auf eine einbruchhemmende Wirkung von der Idee, einen Rolladen mit Motor vor die Zimmertür im Flur zu setzen?

Dann gibt es wohl auch noch aktive Abwehr-Systeme mit Nebel und Reizgas. Weiß jemand, was die ungefähr kosten? Aber in der Praxis stelle ich mir das ungünstig vor, da der Einbrecher bei seiner Flucht sicher nicht die Türen hinter sich zu ziehen wird und dann entweder die Hausbewohner kollektiv voll abkotzen oder die Feuerwehr das Haus mit Schaum flutet, weil sie den Nebel für Rauch hält. Beim Nebel frage ich mich auch, wie groß die Überbrückungszeit bei Strom-Unterbrechungen ist? Bei den Reizgas-Systemen habe ich so meine Zweifel, ob die "Warnung durch Ansprache" den Einbrecher überhaupt erreicht, wenn die Sirene losheult. Der Einbrecher wird mir anschließend den Hintern wegklagen - da hierzulande ja Täterschutz den Opferschutz vor Neid erblassen lässt, vermutlich sogar mit Erfolg auf lebenslange Invaliden-Rente. Big Grin

Viele Grüße
Sandsturm
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23-12-2018, 16:39
Beitrag: #2
RE: Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
Hallo Sandsturm,

herzlich willkommen.
Es wäre sicher sinnvoll, hättest du das Budget angegeben. Das kann man ja im nächsten Post nachholen ;-)

Sicher am besten ist:
1. Austausch der kompletten Tür samt Zarge gegen RC2 oder besser.
(eventuell beteiligt sich der Vermieter und eine KfW-Förderung gibt es ja auch noch)


2. Alternativ ein Panzerriegel, dann sollte die Tür aber bitte mind. aus Röhrenspan sein. Also muss ggf. das Türblatt getauscht werden.


Sinnvolles Budget vorrausgesetzt, würde ich zu beiden Punkten einen Fachbetrieb kommen lassen (z.B. Tischler von der LKA-Liste).

3. alles an Elektronik wird, wenn es eine sinnvolle und nachhaltige Investition werden soll, eher teurer, als die mechanischen Massnahmen.

Gerade so Sachen wie Nebelgeräte kosten ordentlich (deutlich 4 Stellig nur das Nebelgerät und alleine nutzt es nichts). Das ist eher etwas für's Gewerbe.

Für eine Alarmanlage spricht, daß der Vermieter hier nicht gefragt werden muss:
Zentrale mit Telefonwählgerät, ein Bewegungsmelder und eventuell 2 Fernbedienungen als günstige Variante kosten so ab grob 1400 EUR netto beim Fachbetrieb. Drunter wird es schwierig (klar wird gleich einer schreiben, dass er eine Anlage kennt, mit der es um X günstiger geht. Das wäre halt der Betrag, den ich persönlich gut vertreten könnte ohne daß es richtig billig wird) Da gibt es dann noch die Förderung...


Das mit dem Rollo überlese ich nun einfach mal, weil Bastelprutsch ;-)

Dipl. Ing. Stefan Brandt, Oberhausen, info@heimtek.de, www.heimtek.de
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23-12-2018, 19:01
Beitrag: #3
RE: Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
(23-12-2018 16:19)Sandsturm schrieb:  Die Wohnungseingangstür geht aufgrund der Abmessungen des dahinter befindlichen Flurs leider nach Außen auf . . .
(z.B. Panzerriegel in ausgeschäumte Zarge) und ich in einer Mietwohnung auch nicht so ohne weiteres die Wohnungs-Eingangstür samt Zarge rausreißen kann (von den Kosten mal abgesehen).

Einen Panzerriegel kann man natürlich auch in die Zarge einbauen. Mit den entspechenden Mauer-Ankern hält das auch.
Alternative wäre ein Stangenschloß:
https://www.abus.com/ger/Sicherheit-Zuha...oss/TSS550

Alle diese Einbauten führen aber zur "Beschädigung" der Tür. Sodass du unter Umständen beim Auszug, dem Eigentümer sowiso eine neue Tür bezahlen darfst.

(23-12-2018 16:19)Sandsturm schrieb:  Alternativ hatte ich an einen Rolladen vor der Wohnzimmer-Tür gedacht, . . .
Du solltest dir deinen einzigen Fluchtweg im Brandfall nicht mit etwas zubauen, was ewig dauert es zu öffnen.

Eines sei noch gesagt:
Grundsätzlich ist die Mechanische Sicherung der erste und wichtigste Schritt in der Absicherung eines Objektes.
Alle anderen Elektronischen Möglichkeiten kann mann zusätzlich in Erwägung ziehen.

Stell doch mal ein Foto von deiner Tür-Situation ein, dann kann man vieleicht besser beurteilen, was möglich wäre.

In fast allen Fällen sitzt der Fehler vor dem Monitor.Big Grin
Gruß Thomas
Für die Richtigkeit, meiner Angaben, gebe ich keine Garantie.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24-12-2018, 09:26
Beitrag: #4
RE: Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
Guten Morgen.

(23-12-2018 16:39)heimtek schrieb:  Es wäre sicher sinnvoll, hättest du das Budget angegeben.

Das Budget für die Maßnahmen beträgt zur Zeit ca. € 3000,-. Ich kann handwerklich auch einiges selbst machen, sofern es sicherheitstechnisch tolerabel ist. Gröbere handwerkliche Arbeiten im Flur wären zur Zeit noch vertretbar, da die Räume von mir sowieso noch renoviert werden.

(23-12-2018 16:39)heimtek schrieb:  2. Alternativ ein Panzerriegel, dann sollte die Tür aber bitte mind. aus Röhrenspan sein. Also muss ggf. das Türblatt getauscht werden.

Wie würde man herausfinden, ob die Tür aus Röhrenspan ist?

(23-12-2018 19:01)powertom schrieb:  Du solltest dir deinen einzigen Fluchtweg im Brandfall nicht mit etwas zubauen, was ewig dauert es zu öffnen.

Der Rolladen würde ja dauerhaft offen sein wenn ich zu Hause bin und nur bei Abwesenheit heruntergefahren werden. Aber es ist natürlich Gebastel, das sehe ich ein. Das Gesicht vom Einbrecher wäre allerdings unbezahlbar, wenn er gut gelaunt die Tür aufbricht und dann vor heruntergelassenen Rolladen steht. Big Grin

(23-12-2018 19:01)powertom schrieb:  Stell doch mal ein Foto von deiner Tür-Situation ein, dann kann man vieleicht besser beurteilen, was möglich wäre.

[Bild: s3b0k]

Die Zarge der Eingangstür ist ungefähr 32 cm tief.

Vielen Dank für eure Hilfe.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24-12-2018, 13:04
Beitrag: #5
RE: Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
(24-12-2018 09:26)Sandsturm schrieb:  Wie würde man herausfinden, ob die Tür aus Röhrenspan ist?

Das ist schwierig von außen zu erkennen, ich würde es am Gewicht festmachen.
Wenn die Einganbgstür eine ähnliches Leichtgewicht ist wie eine Zimmertür, dann ist es wahrscheinlich nur Wabenfüllung.
Aber auch dann gibt es die Möglichkeit eine solche Tür zu ertüchtigen.
Ein ca. 0,5mm Blech wird von innen vollflächig mit Baukleber auf das Türblatt geklebt, vorher noch Auschnitte für Drücker, Zylinder und Spion vorsehen. Anschließend lackieren. Das sieht dann hinterher ähnlich aus wie bei einer Brandschutztür. (Innen Holz, Außen Blech und Dekorfolie)
Da bricht so leicht keiner mehr durch und ein Panzerriegel hat genügend Halt. Wenn man es den Spitzbuben ganz schwer machen will, baut man zwei Panzerriegel ein, einen oben und einen unten.

In fast allen Fällen sitzt der Fehler vor dem Monitor.Big Grin
Gruß Thomas
Für die Richtigkeit, meiner Angaben, gebe ich keine Garantie.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
25-12-2018, 08:35
Beitrag: #6
RE: Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
Das Budget ist doch schon mal gut.

Lasse doch mal einen guten Tischler für Einbruchschutz kommen.
Frage bei der s.g. polizeilichen Beratungsstelle nach der Errichterliste für die Mechaniker nach.

Da lässt du 2 Betreibe kommen, die dir beide ein Angebot machen sollen für 1. einen Panzerriegel (nach Prüfung des Türblatts) und 2. Austausch der gesamten Tür gegen RC2 bzw. RC3.
Achte auf die Vergleichbarkeit der Angebote (Äpfel-Birnen-Problem).

Dann hast du schon mal Infos und kannst ggf. damit auch zum Vermieter bezüglich Erlaubnis und ggf. Kostenbeteiligung.

Als Vermieter hätte ich was dagegen, wenn meine Mieter (vermutlich Laien) selber an meiner Immobilie rumbasteln. Würde ich also an deiner Stelle klären, oder lieber noch sein lassen.

Sollte sich der Vermieter regelrecht sperren, kommst du zurück ins Forum ;-)


Viel Glück und Frohes Fest!

Dipl. Ing. Stefan Brandt, Oberhausen, info@heimtek.de, www.heimtek.de
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
25-12-2018, 17:34
Beitrag: #7
RE: Mietwohnung mit ungünstigen Voraussetzungen
Wenn ich das jetzt so richtig mitverfolgt habe dann öffnet deine Türe nach aussen. Wenn dem wirklich so ist,und am Bild siehts auch so aus, dann musst ordentlich aufpassen beim Kauf einer zertifizierten RC Türe.
——
Warum?Angel

Die meisten Türenhersteller lassen ihre Türen nur einseitig prüfen.
Mit dem Vermerk „ nicht zur Angriffseite öffnend“ im Prüfbericht.
Zweiseitigen Einbruchschutz benötigt man ja wirklich eher selten.
—-
Du brauchst aber in deinem Fall eine Türe die auch
zur „zur Angriffseite öffnend“ geprüft ist!

Das wird nicht sooo einfach sein so etwas zertifiziert und auch noch gedruckt in einem Prüfbericht lesend wieder zu finden. Preislich gehts natürlich dann auch nach oben.
—-
Alternativ wäre dann innen ein Gitterrolladen, ein Scherengitter oder eben die einbruchhemmende Tür als Zweite nicht zur Angriffseite nach innen öffnend. Denn beim Bruch im Mehrparteienhaus gehts dem Täter ja in erster Linie darum dass er als hausfremde Person so schnell wie möglich vom Treppenflur verschwindet. Steht er aber dann vor einer zweiten Bariere ist die Motivation mit einem Schlag weg und er gibt auf.
In die durch die Montage entstehende Schleuse im Türstockbereich könntest das Bedienpanel der Alarmanlage und zusätzlich noch einen Bewegungsmelder geben der dann gleichzeitig stillen Voralarm nach einigen Sekunden auslöst und einen selbst, besser aber die NSL, informiert dass hier was nicht in Ordnung ist. Optex hat hier eine schöne Produktpalette von Meldern für solche Anforderungen.
Also letztendlich alles gut zu überlegen wie man hier sein Geld sinnvoll investiert. Letztendlich es nur eine Mietwohnung ist und man deshalb sehr genau abschätzen muss wie lange man dort, oftmalig beruflich bedingt, wohnen bleiben will oder muss damit sich die Investition mit den Jahren wenigstens für die eigene Psyche amortisiert.

Gruß
evertech

11.Gebot:
Du sollst die Alarmanlage nicht kombiniert mit einer Türverschlusseinrichtung deaktivieren.
—-
Fragen bitte immer ins Forum und nicht meinen Postkasten anfüllen. DANKE!
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
  EMA in Mietwohnung (EG/Hochparterre) - Tür/Fensterkontaktsender kleben? thober 20 12.153 08-03-2019 15:57
Letzter Beitrag: thober
  Funk-EMA in Mietwohnung j_winnfield 12 8.297 20-11-2015 13:33
Letzter Beitrag: j_winnfield
  Mietwohnung absichern bstk2k 0 2.624 27-07-2013 21:46
Letzter Beitrag: bstk2k
  Mietwohnung später EFH steveoutdc 24 16.485 01-04-2013 12:51
Letzter Beitrag: steveoutdc
  Rat gesucht: Funk-Alarmanlage für Mietwohnung & Funk-Video-Überwachung per Smartphone Amibobo 9 15.774 22-09-2012 10:08
Letzter Beitrag: rukoolla



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste