Blaupunkt SA2900R

[wolfgolf]

Hallo Leute!

Ich habe nach langem hin und her bzw langer Recherche letzte Woche für meine 2-Zimmerwohnung eine Alarmanlage von Blaupunkt erworben. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um das Basiskit des Modelltyps SA2900R von Blaupunkt.

Nachdem meine Wohnung sich im 4. Stock eines Eckhauses befindet, bin ich der Meinung gewesen, dass die Sicherung der Eingangstüre reichen sollte.
Bei der Recherche einer Alarmanlage war mein Budget auf €500,- limitiert. Ich habe mir auch zahlreiche Anlagen von Alarmanlagenprofis anbieten lassen, darunter waren Anlagen von DAITEM, Visonic, jablotron, etc. Die Kosten dieser Anlagen lagen jedoch weit über meinem Budget. Die günstigste Anlage mit lediglich der Basisstation + 1 Türmelder + 1 Bewegungsmelder + 1 Außensurene lag bei €1.500,-. Somit habe ich es einfach "riskiert" und eine günstige Variante - nämlich die Blaupunkt SA2900R gewählt und bin eigentlich überraschenderweise sehr zufrieden, denn in allen Foren und "neutralen" Tests wurde von einer im Netz/Baumarkt erwerbbaren Anlage abgeraten. Ich bin jedoch der Meinung, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, denn diese Anlage kommuniziert via GSM, hat einen Rolling-Code und ist einfach zu bedienen.
Ich muss aber zugeben, meine Anlage mit 1 Basisstation + 1 Türmelder + 1 Bewegungsmelder + 1 Außensurene lag bei €600,- somit habe ich mein ursprüngliches Budget um €100,- überschritten, aber das war dann doch noch im Rahmen.

Nun meine Frage:
Was unterscheidet die SA2900R von einer DAITEM oder VISONIC oder JABLOTRON?
Denn ich benötige für das Haus meiner Eltern, bei welchem im Erdgeschoss 8 Fenster, 6 Terrassentüren, 1 Haustüre sowie im Obergeschoss 2 Balkontüren zu sichern sind (im OG reichen meiner Meinung nach die Balkontüren). Darüber hinaus würde ich noch 2-3 Bewegungsmelder + 1 Außensirene + 3 Rauchmelder installieren. Kostenpunkt für die Blaupunkt: ca €1.700,-

"Profianlagen" wurden mir zum Preis von €3.500-8.000,- angeboten, was deutlich darüber liegt.

Was kann eine Profianlage nun besser bzw wodurch ist diese sicherer als die Blaupunkt? Denn ich ueberlege, auch im Haus meiner Eltern die Blaupunkt zu installieren. Welche Punkte muss ich beachten? Was spricht dagegen?

Was meint Ihr? Kennt sich hier jemand aus?

Mit bestem Dank im Voraus und lieben Grüßen
Alexander

[keinbruch]

Also zunächst einmal muss ich sagen, dass ich persönlich die Außendarstellung dieses Unternehmens nicht gerade vertrauenserweckend finde. Da wirbt auf einer Website, die den Anschein des Herstellers erweckt, eine UG mit "authorized Distributor" und mit established in Germany, obwohl es sich bei "Blaupunkt Security" um bei GIP in Frankreich gekaufte Namensrechte handelt. Ich finde das alles hat Geschmäkle. Für mich zuviel Aufwand um einen deutschen Markennamen eines insolventen Unternehmens auf seine Produkte zu bekommen. Warum sparen die sich nicht die Markenrechte und vertreiben einfach als Climax?? Naja, deren Entscheidung.

Also, es handelt sich um eine Anlage des Herstellers Climax, der seine Deutschlandniederlassung unter der gleichen Adresse hat, wie die UG, die hier als Distributor auftaucht. Climax (Taiwan) ist auch der Hersteller von Lupus und Egardia. Lupus zeigt ja, dass man mit Anlagen dieses Herstellers bei entsprechend geringem Anspruch auch etwas Funktionierendes hinstellen kann. Bei Lupus hätte ich persönlich ein besseres Gefühl. Ausserdem haben die sich für Modelle entschieden, bei denen auch der Laie nicht auf die Idee kommt, diese direkt an den Eingang zu hängen. Ich will ehrlich gesagt nicht wissen, wie viele dieser Blaupunkt Systeme direkt neben der Haustüre hängen.

Ich könnte nun wieder endlos schreiben, aber zu der Fragestellung nach günstigen Anlagen ist hier schon zu genüge geschrieben worden. Einfach mal die Foren durchforsten und auch bei "Grundlagen" schauen. Ich versuche mich kurz zu fassen und auf die genauen technischen Unterschiede nicht einzugehen:

Der Vorteil bei Jablotron, Daitem etc. liegt in der Technik, Qualität und Zuverlässigkeit aber auch - und das wird oft vernachlässigt - in einer professionellen Umsetzung durch Leute, die Ihr Fach verstehen sollten. Nur wenn beides (also Technik und Umsetzung) stimmt wird es laufen, wie gewünscht. BEIDES ist wichtig.

Wenn man es günstig haben will, erkauft man sich durch den günstigeren Preis ein Risiko, welches nur schwer im Vorfeld zu beurteilen ist. Daher ist halt dann die Frage immer 1.700€ für etwas, was evtl am Ende nicht so läuft, wie ich will oder halt > 3.500€ und man weiß, dass es läuft. Ich finde diese Abwägung sollte mit Bedacht getroffen werden, da es hier nicht um ein Luxus- oder Konsumprodukt, sondern um persönliche und materielle Sicherheit geht.

Was mir jedoch schon sowohl bei Deiner Auflistung, wie auch bei der Deinen Eltern auffällt: Es gibt kein Bedienteil und keine zusätzliche Innensirene. Du wirst ja wohl nicht die Zentrale inkl. Sirene und Wählgerät direkt an den Eingang hängen wollen?!?!?!?! Was würde dann während der Eingangsverzögerung passieren?!?!? Außerdem wäre das für die Funkverbindung nicht gut, die Zentrale gehört an einen zentralen Ort.

Ich persönlich denke, wenn man (nach hoffentlich reichlicher Überlegung und Information hier im Forum) die Entscheidung trifft es selbst machen zu wollen, ist das ok. Wenn es dann Climax sein soll, dann würde ich wahrscheinlich eher zu Lupus greifen. Die Melderauswahl ist besser, der Support hier im Forum ist groß und es gibt nachweislich hier einige Systeme, die offenbar so laufen, wie sich die Mitglieder hier das vorstellen. Ausserdem gäbe es bei der XT2 (plus) auch einen alternativen Übertragungsweg... Ich persönlich würde aber auch beim Selbstbau nicht unbedingt gaaaanz unten ins Regal greifen. Und wenn, finde ich die Oasis immer noch attraktiver als die Lupus Geschichten. Auch wenn abgekündigt (die Ersatzeile des Vorgängers gibt es immer noch) finde ich die Beschränkung auf nur Alarmanlage und die Klartextbedienteile vorteilhaft und auch die Möglichkeit verdrahtete Melder und Sirenen anzuschließen finde ich bei einer Funklösung wichtig.

Zur Installation bei Bekannten, Verwandten, Freunden usw. habe ich meine feste Meinung: Was und wie ich bei mir selbst einbaue ist meine Sache, solange ich keinen Anderen damit nerve, beeinträchtige oder schädige (Aussensirene, Polizei ...), aber bei Dritten werde ich einen Teufel tun. Hier geht es um Sicherheitstechnik und somit am Ende um materielle Werte aber vor allem um Gesundheit und Leben, da hört für mich der Spaß auf. Ich werde nie einem Bekannten die Bremsen am Auto wechseln, weil ich kein Automechaniker bin und genauso werde ich auch keine Sicherheitstechnik einbauen, weil ich kein Errichter bin.

Mögliche Fehler oder zumindest Fragen bezüglich der Projektierung bei Deinen Eltern, die mir nur auf Grund der spärlichen Infos schon aufgefallen sind:
- fehlende Bedienteile
- fehlende Innensirenen
- nicht alle Fenster sollen gesichert werden (was ist, wenn ein Fenster im OG auf Kipp bleibt, weil die Anlage das ja dann nicht erkennt, Deine Eltern das Haus verlassen und dann wegen Durchzug dann doch ein Bewegungsmelder anspringt? Was wenn dann doch genau durch dieses gekippte Fenster eingebrochen wird...
- Aufschaltung angedacht, oder was soll passieren?

Bei Deiner Anlage hätte ich noch eine Frage zur Projektierung. Du schreibst es geht um eine Wohnung, wo man nur über die Wohnungstüre rein kommt. Von Sperrelement und Scharfschalteinrichtung außerhalb des gesicherten Bereichs schreibst Du nichts. Also gehe ich davon aus, dass Du mit einer Eingangsverzögerung arbeitest??? Sagen wir mal, die ist auf mind. 15 oder 20 Sekunden eingestellt. Dann steht bei Anwesenheit aber der Täter schon neben dem Bett, wenn es laut wird oder wie groß ist die Wohnung. Nicht, dass der dann durchdreht?!?!? Zumindest hat er dann aber doch schon die Jacke mit Portemonnaie und Autoschlüssel an sich gebracht, bevor es heult oder? Wie hast Du das gelöst. Ohne Wachdienstaufschaltung wird er Dich ohnehin zur Deaktivierung der Anlage bringen und dann??? Oder hast Du den Bewegungsmelder als Sofortmelder noch vor dem Schlafzimmer? Aber wie deaktivierst Du die Anlage dann morgens? Hast Du die Außensirene innen angebracht oder wo? Du schreibst doch 4. Stock? Du bist positiv überrascht? Wovon genau?

1. Du kannst nicht wissen, ob und wie lange Dein Modell funktionieren wird
2. Du weißt nicht, wie lange eine Ersatzteilversorgung gegeben ist
3. Du weißt nicht, ob und welche Fehler Du bei der Projektierung machst

Ich habe gerade Kontakt mit Daitem Errichtern gehabt, die in den letzten Jahrzehnten über 1000 Systeme verbaut haben. Da kann ich dann schon davon ausgehen, dass die Technik was taugt und dieser Mensch weiß, was er tut.

[halle-alarm]

keinbruch hat es genau auf den Punkt gebracht , u.a. Daitem wäre für die Zukunft die richtige Empfehlung