Alarmanlage für Büro/Gewerberäume

[Noee]

Hallo,

Ich lese nun schon seit circa 2-3 Wochen - seit wir bei uns in der Firma einen Einbruchversuch hatten - mit und möchte nun auch mal ein paar Fragen, die ich mir nicht durch Lesen beantworten konnte, stellen:

Wir sind eine IT-Sicherheitsorganisation und haben daher viele sensibele Daten von Kunden im Büro die es zu schützen gilt. Nachts ist das auch kein Problem, da wir alle Fenster durch Rollläden die verkeilen und gut was aushalten (DIN EN 1522 FB 2NS) gesichert haben und die Tür auch dementsprechend dimensioniert ist.

Der Schwachpunkt ist die Zeit in der die Rollläden oben sind und kein Mitarbeiter im Haus ist (z.B. Mittagspause, etc.). Tagsüber die Rollläden runter lassen möchten wir aus ästhetischen Gründen nicht (Büro ist mitten in Berlin).

Nun stehen wir also vor dem Problem:

a) Sicherheitsglas einbauen (ca. 2k-3.5k)
Damit kann man die Fenster zwar nichtmehr einschlagen, aber da es sich um alt-berliner Holzrahmen handelt muss man die Fenster nur böse anschauen, und sie springen schon aus den Scharnieren.

b) Alarmanlage mit lauten Aussensirenen einbauen (ab 1k+)
Ein Wachdienst oder eine Zivielstreife ist eigentlich immer in Hörreichweite. (ca. 400m zur nächsten Botschaft)

Nennt mich knausrig, aber wir haben in einem 5 Mann Unternehmen einfach aktuell nicht das Kapital um mal eben für 12.5k-17k ein maßgeschneidertes Alarmsystem einbauen zu lassen (Diese Preise wurden in drei unabhängigen Angeboten von den angeschriebenen Firmen aufgerufen).

Zu schützen gilt es 10 Fenster (je zwei Fensterflügel, doppelt verglast).
Es sollen möglichst keine Kabel verlegt werden da wir erst vor 4 Monaten die komplette Elektrik erneuert haben und aktuell alles kabelfrei ist (Büro ohne eine einzige Verlängerungsschnur - eine Seltenheit wie ich finde).


Nun aber mal endlich zu meiner Frage:
Ich habe häufig hier aussagen wie "für den Privaten Bereich reicht das dicke" u.ä. gelesen. Heißt das im Umkehrschluss, dass wir mit einer Indexa 8000 oder Secvest für einen gewerblichen Einsatz wo nur gezielte Einbrüche mit längerer Planung stattfinden schlecht fahren?
Die Daitem D24000 soll ja laut 'Internet' die 'Beste' Funkalarmanlage sein. Könnt Ihr das bestätigen und wäre die ggf. was für uns?

Und was passiert mit solch einer Anlage wenn der Einbrecher einfach das "keep alive" Signal des Glasbruchmelders mitschneidet und mit purer Sendeleißtung während des Einbruchs überstrahlt?
Das währe jetzt die erste Idee, die ich als Alarmanlagen-leihe hätte.

Und zur nächsten Frage: Gibt es professionelle Systeme die unter den aufgerufenen 12.5k liegen und gute Sicherheit garantieren (außer der Daitem D24000)?
Und was kostet die Daitem D24000 in der Grundversion circa (ohne Einbau - keine angst wollen wir nicht selber machen)?

Grüße
Noee

[Alarmservice-Hamburg]

In gewerblichen Räumen würden wir immer vorschlagen, eine verdrahtete Anlage zu installieren. Nicht nur wegen der deutlich geringeren Kosten.

Alarmkabel kann man mit etwas Geschick durchaus so verlegen, dass der Gesamteindruck des Hauses / Raumes nicht gestört wird. Selbst in Privathäusern gelingt das. Da sollte es in Gewerberäumen kein Problem darstellen.

In Hamburg haben die Versicherungen schon bei vielen Gewerbeobjekten eine TERXON MX/LX Anlage "abgenickt", weil die ihre Aufgabe sehr zuverlässig erfüllt, obwohl sie nur diverse europäische Zertifikate, aber keine VdS Zertifizierung hat. Was für Österreich, Holland, Belgien, Dänemark als zugelassenes und von den dortigen Versicherungen anerkanntes System gilt, sollte auch in Deutschland ausreichend sein.

Einfach mal einen ABUS Partner in Berlin fragen, der sich noch an Drahtalarmanlagen rantraut. Der Einfachheit halber wollen heute viele nur noch Funkanlagen installieren. Das ist auch für uns in Hamburg ein großer Vorteil - bekommen wir so doch sehr viele Aufträge.

[Manfredo]

Guten Tag, Noee.

Die Sicherung von Wohn/Büroräumen ist wohl jedesmal ein kleines individuelles Hexenwerk. Damit nun nichts mißverstanden wird, ich bin mit Lochkarten groß geworden - komme also aus der EDV.

> ... IT-Sicherheitsorganisation und haben daher viele sensibele Daten von Kunden ...

Laß’ mich hoffen, daß es bei ‘alt-berliner Fensterrahmen’ lesbare Kopien als tägliches Back-up weit weg in einem anderen Gebäude gibt, damit Feuer, Wasser und Diebe nicht die einzigen Originale vernichten. Meistens bleibt das Sicherungsmedium für eine Sicherung in der Nacht im System stecken. Und zu ‘lesbar’ - nicht lachen, zwei Kunden machten auch brav jeden Tag Sicherungen - nur sie waren nicht lesbar. Das wurde dann leider erst im Ernstfall bei dem Restore-Versuch bemerkt da vorher NIE für einen Test gelesen wurde.

> Es sollen möglichst keine Kabel verlegt werden ...

Würde ich aber. Und zwar mit deutlich gut sichtbaren Meldern und Alarmgebern um jeden Einbruchversuch zu signalisieren - hier wird überwacht. Auch würde ich keine Funktechnik einsetzen. Bei der heute verfügbaren gigantischen Computer Power kann jedes Funksignal erfaßt, erkannt, entschlüsselt und gestört werden. JEDES!

> Und was passiert mit solch einer Anlage wenn der Einbrecher einfach das "keep alive" Signal des Glasbruchmelders mitschneidet und mit purer Sendeleißtung während des Einbruchs überstrahlt?

Gut möglich - es gibt leider keine Sicherheiten und wohl auch keine 'Beste Funkalarmanlage’ mehr. Wie im Wi-Fi oder WLAN Netzwerk - WPA2 hält niemand mehr auf.

Alles Gute
Manfred

[rukoolla]

Schon mal mit dem Versicherer gesprochen inwiefern sich die Versicherungssumme mit einer nach VdS-C gebauten Anlage verringert? Über die Zeit könnte sich hier der Kaufpreis egalisieren. Der Preis kann dann noch gesenkt werden, wenn ihr das Verlegen des Leitungsnetzes selber bei einem Elektriker nach Vorgaben des Alarm-Errichters in Auftrag gebt.

[Toxx]

(11-06-2012 08:32)Alarmservice-Hamburg schrieb:  In Hamburg haben die Versicherungen schon bei vielen Gewerbeobjekten eine TERXON MX/LX Anlage "abgenickt", weil die ihre Aufgabe sehr zuverlässig erfüllt, obwohl sie nur diverse europäische Zertifikate, aber keine VdS Zertifizierung hat. Was für Österreich, Holland, Belgien, Dänemark als zugelassenes und von den dortigen Versicherungen anerkanntes System gilt, sollte auch in Deutschland ausreichend sein.

Ich Schätze mal das man sich da auch den europäischen realitäten stellen muss von Seiten der Versicherer, was in einem Mitgliedsland anerkannt ist sollte auch für andere gelten, vor allem wenn die Anlagen die einschlägigen EN-Normen erfüllen.

Da sieht bestimmt auch der vds seine felle schwimmen gehen und legt eine "vds-home" anerkennung nach...

Solange ich allerdings keine Auflage von der Versicherung habe eine EMA einbauen zu müssen wurde ich den Teufel tun darüber einen Rabatt rausholen zu wollen.

Wenn man sich dann ansieht wieviele Anlagen nicht scharf geschaltet werden weil Defekt, schlecht gewartet oder fehleranfallig durch falsche Planung, dann sieht man direkt die sachbearbeiter in der "Leistungsverweigerungsabteilung" sich die Hände reiben....

[Alarmservice-Hamburg]

(11-06-2012 18:41)Toxx schrieb:  ...Solange ich allerdings keine Auflage von der Versicherung habe eine EMA einbauen zu müssen wurde ich den Teufel tun darüber einen Rabatt rausholen zu wollen....

Zustimmung.

Haben unsere Kunden auch mehrmals versucht, aber sind nie zu einem positiven (lohnenden) Ergebnis gekommen.

Der Rabatt ist immer nur ein Bruchteil der dann anfallenden Kosten für Wartungsverträge und kostenpflichtige Einsätze wegen der stark eingeschränkten eigenen Bedienung der Anlage.

[SASYS]

Habt Ihr mal daran gedacht, die Anlage zu leasen? Das ist in der heutigen Zeit durchaus möglich und nach einer vertraglich vereinbarten Zeit kann die Anlage, wenn gewünscht, in den Besitz übergehen oder eine neue installiert werden...

Da auch wir gewerblich arbeiten, gehört das bei uns zum Service...

... ansonsten lassen sich viele Versicherungen (nicht alle) auf eine Alarmanlage nach EN ein.

Habt Ihr die Immobilie gemietet? Dann würde ich persönlich nicht in eine verkabelte Anlage investieren ...