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Dokumentierung der Wartung
25-11-2021, 22:50
Beitrag: #13
RE: Dokumentierung der Wartung
Zitat:aber wenn da wie im Bericht ein Hosting für solch eine Cloud basierende Leistung liegt (lag), Prost Mahlzeit.
Wenn ein Datacenter in Straßburg brennt, dann hat das auf seriöse Cloudanbieter im Bereich SaaS absolut folgenden Einfluss nach außen: Gar keinen. Was durchaus ausfallen darf, sind Webseiten mäßiger Relevanz, die sollten natürlich in einem geografisch getrennten Rechenzentrum gesichert werden, müssen aber nicht zwangsläufig redundant sein (lohnt sich kostenmäßig nicht). Aber Software as a Service, EMA-Clouddienstleistungen die wie die Jablotron-Cloud auch die Weiterleitung von Alarmmeldungen übernehmen oder gar KRITIS-Anwendungen seriöser Anbieter juckt der Ausfall eines Rechenzentrums nicht wirklich - die sind ausreichend redundant ausgelegt.

Der Brand im SBG-2 hat vor allem eben gezeigt, welche Anbieter trotz eigentlicher Erfordernis nicht die nötige Redundanz aufweisen. Das ist kein Argument gegen Cloud-Anwendungen, sondern ein Argument gegen solche Anbieter.

Ein ausreichend redundanter Cloudservice ist immer besser als etwas lokales:
1. Ein lokales System hat zwar hoffentlich BackUps, ist im Regelfall aber nicht redundant ausgelegt - ein Hardware-Ausfall erfordert erstmal das Organisieren von passender Ersatz-Hardware sowie das Aufspielen von BackUps, während die Cloudlösung auf jedem anderen Gerät mit Internetzugang nutzbar bleibt (und ein Ausfall eines Servers beim Anbieter sollte im Regelfall gar nicht oder bei weniger kritischen Anwendungen maximal im Minutenbereich eine Störung darstellen).
2. Was ist mit den BackUps des lokalen Systems? Werden die wirklich, wenn man sie ohne Cloudlösung speichert, z.B. täglich in eine geografisch ausreichend getrennte Lokation verbracht? Damit eben ein Brand bei dir im Büro oder dir zuhause keinen Datenverlust bedeutet? Eine vernünftige Cloudlösung synchronisiert die Daten in Echtzeit in mehrere geografische Lokationen, womit du im Brandfall bei dir oder im Rechenzentrum im Regelfall nicht mal Daten der letzten Stunde verlierst - während bei lokalen BackUps im Regefall mindestens die Daten des Geschäftstags verloren wären, wenn man überhaupt täglich ein BackUp zu einer Remote-Location bringt.

Wobei ein Brand wie im SBG-2 eigentlich gar nicht passieren dürfte. Wer sich mal ein vernünftiges Rechenzentrum und dessen Brandschutzmaßnahmen angeschaut hat, wird verstehen, warum da in Straßburg nicht nach Branchenstandards gearbeitet worden sein kann...

Zitat:Ob die Daten da sicher sind kann man nie Prüfen oder wissen
Dafür gibt es Gesetze wie die DSGVO, Datenschutzerklärungen und Verarbeitungsverzeichnisse und Auftragsdatenverarbeitungsverträge sowie neutrale Firmen, die Audits durchführen und deren einziger Marktwert eben darin liegt, dass man ihren Audits vertrauen kann. Deswegen ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein mittelgroßes Unternehmen einer großen Firma für ein gelogenes Audit-Ergebnis genug Geld zahlen kann: Weil die Audit-Firma damit ihre komplete Reputation und Existenz aufs Spiel setzt.

Man muss eben drauf achten, mit welchen Firmen man zusammenarbeitet und sich Gedanken machen... Vernünftige Cloudlösungen sind im Zweifelsfall günstiger und besser als vernünftige lokale Lösungen (oder genauso gut, aber dann fast immer günstiger). Aber darum sich Gedanken zu machen, kommt man bei beiden Varianten nicht rum. Und: Die guten sind meist nicht die billigsten Anbieter...

Mein E-Mail-Anbieter setzt auf zwei geografisch getrennte eigene Colocations in Rechenzentren in Berlin und Hamburg. Mein Vertrauen an die deutsche Regierung ist groß genug, dass ich keine Angst vor der Regierung habe und damit ist das eine imho mehr als ausreichende Georedundanz.

Mein Cloudspeicheranbieter verfügt über eine End-To-End-Verschlüsselung mit No-Knowledge-Basis, unabhängige Audits die die Sicherheit der entsprechenden Architektur bestätigen und speichert die Daten dreifach redundant (davon mindestens zweifach georedundant) in Europa. Dennoch ist der Cloudspeicher für mich nur ein Echtzeit-BackUp und alle Daten liegen parallel auch noch auf meinem Rechner und werden nicht nur bei Bedarf runtergeladen - d.h. die Dateien sind vierfach redundant (davon mindestens dreimal georedundant: zwei georedunante Rechenzentren + mein Laptop) und einmal unabhängig vom Anbieter gespeichert.

Meine Buchhaltungssoftware erfüllt die Vorgaben nach GodB an eine redundante Datenspeicherung und hat begrenzte Georedudanz (mehrere Rechenzentren, jedoch in der selben Metropolregion). Aber hier wäre ein zeitweiser Ausfall auch kein Weltuntergang, solange ein Datenverlust ausgeschlossen ist (und dazu reichen mehrere getrennte RZ in der selben Gegend).

Ehemals Inhaber von KM Sicherheitstechnik

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