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EMA-Zentrale und Bedienteile anordnen
08-03-2016, 10:28
Beitrag: #6
RE: EMA-Zentrale und Bedienteile anordnen
Ich finde Deine Gedankengänge sehr nachvollziehbar. Hier wird sehr deutlich, was ein Falschalarm mitten in der Nacht für die Bewohner bedeutet. Sollten mal einige lesen, die über den Kauf von "Alarmsystemen" für den Preis eines Handy nachdenken.

Also, dass ein Reedkontakt kaputtgeht oder ein sonstiger Defekt auftritt, lässt sich nie hundertprozentig vermeiden. Allerdings sollte das bei einer guten Anlage und der richtigen Projektierung seeehr, seeehr selten auftreten. Gerade Reed-Kontakte sind in der Regel sehr zuverlässig.

1. Wie bereits geschrieben bin ich absolut bei Dir. Mindestens das Schlafzimmer und der Eingangsbereich benötigen ein Bedienteil. Ob dieses mit Klartextdisplay oder/und Sprachausgabe ist hängt von den Wünschen ab.
2. Melder sollten immer logisch und nachvollziehbar benannt werden (z.B. "Gäste WC EG Öffnungsmelder"). Die Bezeichnung muss auch für den Wachdienst nachvollziehbar sein.
3. Eine EMA, kann gewisse Meldungen der Melder unterscheiden (Sabotage, Auslösung), aber wenn ein Reed öffnet, weil er defekt ist, dann gibts halt Krach, weil die Anlage nicht unterscheiden kann, ob das Fenster geöffnet wurde, oder der Sensor den Geist aufgegeben hat.
4. Das Verhalten im Alarmfalle muss VORHER (so wie Du es ja jetzt machst) genau festgelegt werden, damit jeder weiß was zu tun ist. Dieses hängt aber von der Anzahl der Personen, den baulichen Gegebenheiten, der erwarteten Interventionsdauer etc ab. Standard ist halt einschließen und auf Hilfe warten.

Zum Einsparen von technischem Equipment:
Ja, bin ich eindeutig dafür. Wenn Du jeden Alarm per Video selbst verifizieren möchtest, dann benötigst Du in JEDEM Raum mind. eine Kamera. Innerhalb des Wohnbereiches halte ich das zum Einen für nicht vertretbar, weil bei allen Bewohnern, auch wenn einverstanden, ständig das Gefühl von überwacht sein auftritt. Wenn Du nun in der Wohnung 6-8 Kameras positionierst mit Verkabelung, Aufnahmemöglichkeit usw. wird hierfür sicher ein Betrag fällig, für den Du 5 Jahre die Aufschaltung zur NSL und den Wachdienst zahlen kannst. Auf Kameras innen würde ich verzichten. Es gibt Bewegungsmelder mit Kamera. Da Bewegungsmelder aber nicht auf Fenster gerichtet werden, wirst Du hier auch nur was sehen, wenn der Täter tatsächlich drinnen ist. Die Auflösung ist sehr bescheiden. Würde ich auch nicht machen.

Stattdessen sollte man die Rückfallebene so projektieren, dass ein Täter im Objekt mehrere Melder in logischer Reihenfolge auslöst. Da weiß man dann auch, dass da wirklich jemand drinnen ist. Zusätzlich könnte man Stöbersicherungen - also Öffnungsmelder an Schränken/Schubladen - installieren. Bei Anwesenheit ist das nicht ganz so einfach, wenn nur die Außenhaut scharf geschaltet wird. Möglichkeit wäre hier aber auch bei Alarm vom Bett aus die Anlage auf komplett scharf zu stellen. Wenn dann jemand im Objekt umherläuft würden Folgealarme ausgelöst und Du weißt, dass und auch wo jemand gerade ist.

Kameras außen:
Muss man von Fall zu Fall entscheiden. Nur Kameras machen halt nix anderes, als aufzeichnen. Ohne Alarmkriterium weißt Du halt nicht, wann Du drauf schauen sollst. Meist macht das so nicht besonders viel Sinn. Kannst halt den Bruch im Nachhinein nochmal betrachten. einfach nur Kameras aufzuhängen, darauf könnte man meines Erachtens auch verzichten, wenn das Budget knapp wird.Es kommt aber darauf an, was genau man erreichen will. Wir selbst haben nachts Außenmelder aktiv. Wenn diese anschlagen ist es schon praktisch einen Blick auf die Kameras werfen zu können. So konnten wir nachts bereits einen Bruch aktiv verhindern. Ohne Aussenmelder würde ich eher verzichten. Wenn ein Öffnungsmelder nachts anschlägt und es laut wird, wirst Du auf den Kameras evtl. garnichts mehr sehen. Und da etliche Minuten mit dem Handy oder Tablet rum zu hantieren um die letzten Aufnahmen zu betrachten finde ich angesichts des Risikos, dass ein Täter bereits im Objekt ist eher heikel. Hier würde ich mich lieber auf den Rückzug konzentrieren.
Richtig gemacht, kann eine Außenüberwachung mit Kameras und speziellen Meldern ein echter Zugewinn an (gefühlter) Sicherheit sein. Richtig gemacht heißt aber halt auch nicht so günstig. Wenn Du eine EMA wählst, die einen zusätzlichen Bereich für draussen bietet, der auch einen reinen Voralarm oder Warnung im Objekt zulässt und das Grundstück komplett umfriedet ist würde das halt schon Sinn machen, dies einzurichten und dann auch Kameras zu installieren um bei Bedarf draußen schauen zu können.

Von der Prio her würde ich mich zunächst auf die Absicherung der Außenhaut und einer Rückfallebene, sowie einer entsprechenden Anzahl von Bedienteilen über die auch ein Überfall/Panikalarm abgesetzt werden kann konzentrieren und diese so konzipieren, dass ein Täter im Haus sofort weitere Meldelinien verletzt. Hierfür sollte eine zuverlässige Anlage professionell verbaut werden um das Falschalarmrisiko soweit möglich zu reduzieren. Das ganze geht dann auf die NSL und es werden die passenden Maßnahmen vereinbart. Dann weißt Du, dass egal wann etwas passiert IMMER jemand da ist, der sich drum kümmert.

Wenn dann noch Geld über ist, die bauliche Situation es hergibt und das Sicherheitsbedürfnis besteht, würde ich Außenmelder und evtl. Kameras installieren. Perfekt würde es dann, wenn auch die Aussenmelder und Kameras auf die NSL aufgeschaltet wären. Hierzu benötigt es aber das richtige Equipment und ganz günstig ist eine zusätzliche Videoaufschaltung halt auch nicht. Dann könnte eine Intervention bereits beginnen, bevor die Täter im Objekt sind.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Aufschaltung inkl. Vorhaltung eines Alarmfahrers und Schlüsseldepot bei mir mit ca. 35€/Monat zu buche schlägt. Für die zusätzliche Aufschaltung von bis zu 6 Kameras über Heitel-Protokoll wurden nochmals ca. 45€/Monat verlangt. Ein Einsatz eines Alarmfahrers kostet je nach Abrechnungsmodell und Dauer des Einsatzes so um die 50€. Was wann wie passieren soll legst Du im Detail individuell mit der NSL fest.

Wie Du es dann organisierst liegt an Dir. Du kannst zum Beispiel vereinbaren, dass bei Alarm zunächst ein Objektrückruf erfolgt. Hast Du selbst einen Alarm ausgelöst nennst Du das passende Kennwort und die Bearbeitung ist erledigt. War es aber ein "richtiger" Alarm, schließt Du Dich ein, schaltest auf komplett scharf und sagst denen, die sollen kommen und nach dem Rechten sehen und die Polizei mitsenden, wenn es zu weiteren Auslösungen kommt. Der Wachdienst wird dann von außen auf Einbruchspuren prüfen (auch anhand des ausgelösten Melders speziell dort, wo er auslöste).
Wenn es doch ein Falschalarm war hat dich der Spaß halt einen Fuffi gekostet, aber Du kannst dann weiter schlafen. Stehen die schon am Bett, wenn Du durch den Alarm wach wirst, nennst Du der NSL halt das Bedrohungspasswort und die passenden Einsatzkräfte sind unterwegs.

Bei weniger Angst vor Falschalarm, kann man auch direkt die Polizei mitalarmieren lassen.

Ich hoffe, Du siehst, wie wichtig gerade bei Anwesenheit ein Wachdienst ist. Wenn Du einmal in einer Paniksituation selbst die Polizei gerufen hast, weißt Du wie das abläuft. Welche Adresse? welche Etage? Was ist genau passiert? Haben sie etwas erkannt? Wie ist Ihr Name? Wohnen Sie dort? Wie viele Täter sind es? Sind die schon drinnen?.... Das sind zwar für die eingesetzten Kräfte sinnvolle Infos, aber es geht ewig. Diese ganze Zeit würde ich lieber für einen geordneten Rückzug nutzen. Es ist halt beruhigend, wenn man weiß, dass Hilfe unterwegs ist. Von einer konkreten Bedrohungssituation gar nicht zu reden. Da rufst Du sicher nicht selbst die Polizei und endest dann gefesselt im Wandschrank, bis der Postbote Dein Rufen hört.

Noch ein Tipp: Im Schlafzimmer direkt dafür sorgen, dass es nicht zu laut wird, wenn es losgeht, sondern nur so, dass man sicher aufwacht. Dann ist der nächtliche Schock nicht ganz so enorm. Die Adrenalinmenge reicht dann dennoch aus.

Also ein Falschalarmrestrisiko besteht immer. Es sollte halt nur möglichst gering gehalten werden und vor allem, darf es nicht dazu führen, dass die notwendigen Maßnahmen verzögert werden. Wenn es denn dann nach 5 Jahren einmal heult, ohne dass jemand einsteigen wollte, ist das auch kein Beinbruch. Dann bekommt der Wachdienst seine Interventionskosten und man freut sich, dass nix war.
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RE: EMA-Zentrale und Bedienteile anordnen - keinbruch - 08-03-2016 10:28

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