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Einbruch.... Anlage versagt
25-12-2011, 15:15
Beitrag: #11
RE: Einbruch.... Anlage versagt
Hallo Werner,
auch dir und deiner Frau friedliche Weihnachten!

Du liegst vollkommen richtig, eine technisch gut realisierte "zyklische Abfrage" aller Melder wäre des Rätsels Lösung gewesen.
Problem dabei ist nur, dass 1.) jeder Hersteller dieses Verfahren anders nennt (und der 'normalsterbliche' Endkunde so keine Möglichkeit zum direkten Vergleich hat) und 2.) 'zyklisch' ist ja schön und gut - wenn dieser Zyklus dann allerdings bei z.B. 60 Minuten liegt, ist das Ding doch schon wieder hinfällig: innerhalb dieser einen Stunde kann ich also die Melder bedenkenlos überlagern, Hauptsache, ich habe den Ruhezustand der Anlage bis zum Zeitpunkt der nächsten zyklischen Überwachung wieder hergestellt... Und innerhalb einer Stunde haben es schon einige Banden geschafft, ein komplettes Haus besenrein (inkl. Teppichböden und Lichtschaltern) zu hinterlassen...
Dein Vorschlag mit einem Zyklus von rund 5 Minuten wäre also deutlich sicherer, kostet aber auch mehr Batterien, was die Hersteller möglichst vermeiden wollen, da die Kunden auf möglichst lange Batterie-Standzeiten bestehen.
Dann stehst du als Hersteller doof da, wenn du versuchst, einem Kunden (= Nicht-Techniker) zu erklären, warum alle anderen Systeme auf dem Markt etwas von "nur alle 3 Jahre Batteriewechsel" erzählen und du selbst jedes Jahr neue (je nach Hersteller mehr oder weniger teure) Batterien vorschreibst...

Das nächste Problem bei Funkanlagen (und auch bei Hybridanlagen, die ja zum einen Teil funkbasiert arbeiten, der Rest ist verkabelt) ist eine immer wieder auftretende 'natürliche' Überlagerung der Funkfrequenzen, wie man es tlw. auch beim Radiohören beobachten kann: steht man falsch im Raum oder berührt die Antenne des Radios, wird der Empfang schlechter oder der Sender ist weg. Oder ein CB-Funker schaltet verbotenerweise ein paar 'Nachbrenner' (Verstärker) an seine Anlage und haut seinen Nachbarn auf diese Art sogar das TV-Signal in den (Empfangs-)Keller. Auch andere im gleichen Frequenzband arbeitende Geräte wie Garagentoröffner, Babyphones oder Funkkopfhörer können die Übertragung zwischen der Zentrale und den Meldern stören. Stellt man nun an seiner Funkalarmanlage die Fremdfunkerkennung (das ist quasi ein Verbindungstest zwischen Zentrale und Meldern, bei dem die Qualität der gewünschten Übertragung zw. Zentrale und Meldern beurteilt wird) auf sehr streng ein, wird jede kleine Funkstörung gemeldet (sehr lästig), stellt man die Fremdfunkerkennung auf ziemlich lax ein, kann es halt passieren, dass ein böswilliger Angriff (der an sich ja sehr selten vorkommt) nicht oder erst viel zu spät registriert und gemeldet wird.

Zum Magnetkontakt im/am Fenster und einem starken Magneten: probiere es doch einfach mal aus... ;o)
Wenn ich genau weiß, an welcher exakten Position im Fenster der Magnetkontakt installiert ist, könnte es vermutlich sogar klappen - wenn ich die exakte Position nicht kenne, wovon ich bei ortsfremden Tätern ausgehe, wird es wohl sehr viel schwieriger sein, den Magnetkontakt sicher zu 'überbrücken' (oder es bedarf eines Magneten in einer Größe, die kein Einbrecher freiwillig mit sich herumträgt).
Es gibt auch hierzu ein angebliches 'Gegenmittel', die sogenannten 'fremdfeldsicheren' Magnetkontakte, inwieweit die aber wirklich gegen Überlagerung mit entsprechend starken Magneten 'sicher' sind, kann ich dir nicht beantworten, da ich diese Kontakte noch nie eingesetzt habe...
Vielleicht hat ja einer unserer anderen Profis hier im Forum schon einmal das Vergnügen gehabt, mit diesen Meldern einen direkten Vergleich zu fahren und möchte uns seine Ergebnisse mitteilen *hoff*?

Als Fazit bleibt eigentlich bei jeder Anlage zu bemerken:
Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht!!! Wer wirklich in ein gesichertes Objekt hinein möchte, schafft dies auch (wie gesagt, es handelt sich um eine Einbruchmeldeanlage und keine Einbruchverhinderungsanlage, diesen Job müssen mechanische Sicherungen erfüllen) - die eine Anlage macht es dem Täter nur etwas leichter, eine andere Anlage macht es dem Täter etwas schwerer, sie zu überwinden. Man muss eben sehen, dass man sein Gesamtsystem eben so schwer angreifbar macht, wie es eben (objektbedingt und finanziell) gewollt und technisch möglich ist.
Funkanlagen (und GSM-Wählgeräte!!!) sind eben auch von außen durch Jammer beeinflussbar, dieses Problem entfällt nur bei den komplett verkabelten Anlagen (um deren Leitungsnetz zu manipulieren, muss ich mich schon im gesicherten Objekt befinden oder einen Riesenaufwand treiben), die über den Festnetzanschluss (der sich dann möglichst NICHT im Kasten außen am Haus befinden sollte) mit dem Wachdienst kommunizieren... Aber selbst dann gibt es noch gewisse Mittel und Wege, eine Anlage auszutricksen (diese werde ich hier aber nicht nennen - Errichter/Techniker wissen, was ich meine und allen eventuell 'bösen Buben', die hier mitlesen könnten, möchte ich keine Vorlagen geben).

Viele Grüße und schöne Restfeiertage
Olli

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Einbruch.... Anlage versagt - Realist - 17-12-2011, 22:51
RE: Einbruch.... Anlage versagt - Ollik - 25-12-2011 15:15

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