NEIN, lieber Mechaniker! So interessant und amüsant, wie ich Deine unkonventionellen Abwehrtechniken mitunter finde. In diesem Fall muss ich Dir widersprechen, sorry.
Nicht jede Maßnahme ist besser als keine.
Keine Maßnahmen kostet auch kein Geld, verschwenden keine Rohstoffe und rauben auch keine wertvolle Lebenszeit. Keine Maßnahmen verärgern auch keine Nachbarn. Keine Maßnahmen führen auch nicht zu einer zunehmenden Gleichgültigkeit unserer Mitmenschen und den Ordnungshütern gegenüber ausgelösten Alarmsirenen.
Ein Gerät wie hier angedacht macht aber genau das. Du gibst einen guten Geldbetrag aus und investierst etwas Zeit in die Installation. Dann setzt Du Dich selbst ständig in eine Alarmbereitschaft. Du musst/möchtest jetzt immer erreichbar sein, achtest darauf, dass das Handy immer an und laut genug ist. Schaust ständig, ob Du eine Nachricht verpasst hast. Du wirst nervös, wenn der Herstellerserver wieder mal abgeschmiert ist, oder Du aus anderen Gründen nicht zugreifen kannst. Ebenso wirst Du nervös, wenn das Handy nur Edge anzeigt, weil Du dann nicht auf die Kamera zugreifen könntest. Jeder Falschalarm treibt Deinen Adrenalinspiegel hoch und verschlechtert das Nachbarschaftsverhältnis nachhaltig. Von Ordnungsgeldern und Kosten für Falschalarmeinsätze ganz zu schweigen.
Was den Autovergleich angeht muss ich auch widersprechen. Es ist eine Frage der Zielsetzung. Für eine erfolgreiche Teilnahme am 24h Rennen taugt halt ein serienmäßiger Skoda nicht. Kann ich mir kein geeignetes Fahrzeug leisten, bleibt mir der Spaß verwehrt. So ist das nun einmal.
Und einen Skoda unter den EMAs zu wählen würde bedeuten, dass man zumindest bei Lupus oder Jablotron zuschlägt. Ein technisches Spielzeug, welches bei am..on über 40% Bewertungen mit lediglich einem Stern hat... Neee wirklich nicht.
Wenn das Budget für eine zufriedenstellende Lösung nicht reicht, dann lässt man es besser und lebt mit dem Risiko. Mit 400€ kann man wie geschrieben das Risiko und den möglichen Schaden schon arg begrenzen, wenn das Geld sinnvoll investiert wird. So kann man mechanischen Widerstand erhöhen und ein Eindringen evtl verhindern. Man kann ein Schließfach mieten für Dokumente bzw deren Kopien, die nicht wegkommen sollen, eine externe Festplatte erworben werden, auf die regelmäßig ein Backup persönlicher und wichtiger Dateien vorgenommen wird und die im Schließfach oä. gelagert wird....
Interessant finde ich dieses Video
https://www.youtube.com/watch?v=WVe7PNey2y4 !
Abus hat ja mit der Smartvest auch so ein kostetfastnixundmankannesselbstohneproblemeinstallierendafürverzichteichaufwesentlichesicherheitsfeaturesundeinenslbrauchtehkeinerundfachleuteauchnicht - System auf den Markt gebracht. Im Video zeigt der HERSTELLER SELBST was im Ernstfall passiert (sofern das System dann ordnungsgemäß funktioniert). Selbst auf dem Video vergeht etwa EINE MINUTE von Info auf Handy bis zur abgeschlossenen Verifikation durch einen selbst und man kann nur noch sehen, was passiert war. Wie das unter Realbedingungen aussieht (Empfang, Internetverbindung, Erreichbarkeit, Reaktionszeit...) muss jeder für sich beurteilen.
Am Ende ist es so, wie hier immer geschrieben. Man sieht einen Kaputzenmann und kann sich die Miesere dann genüsslich immer und immer wieder ansehen. Passiert ist es dann aber schon.
Mal im ernst: Stellen wir uns ein 25qm Einraumappartment vor. Wie lange brauche ich um es komplett auf den Kopf zu stellen??? 1 Minute?? Ein Blick und ich sehe Ipad, Macbook und PS4, eingesteckt und weg. Wer denkt eine Minute sei zu kurz, sollte sich mal eine Stoppuhr stellen und mal testen, was da alles geht. Eine Minute ist dann verdammt lang!
Jetzt gehen wir mal davon aus, dass es kommt, wie es häufig kommt. Der Täter kommt wie man selbst durch die Wohnungstüre. Selbst verschlossen sind die ungesichert und von minderer Qualität mit Schraubendreher oder einfach Gewalt recht lautlos in wenigen Sekunden offen. Dann läuft die Eingangsverzögerung unserer Baumarkt-einbruchwasweisich. Sagen wir mal - wie von Laien häufig gemacht - 30 Sekunden. Dann heult die Sirene (wenn der Täter sie nicht bereits ausgestöpselt hat) , nach weiteren - sind wir optimistisch - 10 Sekunden landet die Push-Nachricht auf dem Handy. Gehen wir jetzt mal davon aus, dass wir erreichbar sind, wir LTE haben... jetzt klicken wir und durch die Einstellungen auf die Cam - sagen wir mal 20 Sekunden - bis wir das Livebild sehen (sofern der Täter die Cam nicht gefunden und zerstört/ausgesteckt/abgedeckt hat). Dann können wir bereits nach 1 Minute den Anruf bei der Polizei starten. Im Bundesschnitt benötigt die bei Stichwort "Täter vor Ort" etwas über 5 Minuten. Da ist alles vorbei.
Und das ist alles Bestcase!!! Handy nicht gehört, zu tief geschlafen, schlechter Empfang, Systemfehler, nicht mehr Ernst genommen wegen vieler Falschalarme...
Mach es doch einfach so, wie alle angesehenen Stellen inkl. der Polizei empfehlen: Persönliches Verhalten anpassen (bewohnt aussehen lassen, keine Kletterhilfen, abschließen und nicht nur zuziehen, Bankschließfach...), dann Mechanik verbessern mit anerkannten Produkten, wenn dann noch Geld über ist EMA mindestens nach Grad 2 durch Facherrichter installiert, wenn dann noch Geld über ist und ein entsprechendes Sicherheitsbedürfnis besteht noch Videoanlage. Die wissen schon, warum und warum genau in dieser Reihenfolge gedacht werden sollte.